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«Auf ihn darf sich die ganze Bundesliga freuen», machte Johan Djourou Lust auf Schalkes Königstransfer Breel Embolo. «Mein Kleiner ist so ein Spieler, für den man gerne ins Stadion geht», erklärte der Captain des Hamburger SV. Die Gelsenkirchener seien eines der Teams, die in der neuen Saison einen grossen Sprung machen würden, war sich Djourou sicher.
Nach dem verpatzten Auftakt aber kehrt Schalke ganz schnell zur alten Gewohnheit zurück: Es knallt. Die Königsblauen haben den Bundesliga-Start gehörig vergeigt. Nicht, weil sie gegen kämpferische Frankfurter mit 0:1 verloren haben, sondern weil überhaupt keine Linie, keine Spielidee festzustellen war. Embolo, mit rund 27 Millionen Schalkes Rekordtransfer, musste die erste Halbzeit von der Bank aus verfolgen, ehe er zu seinem Debüt kam.
Begrüsst wurde das 1,85 m grosse Kraftpaket von Eintrachts Bastian Oczipka mit einem fiesen Griff in die Familienplanung. Das war aber sicherlich nicht der Grund, warum Embolo in seinem ersten Spiel kaum zur Entfaltung kam. Auf der rechten Seite gelang dem 19-jährigen EM-Teilnehmer genauso wenig wie zuvor Franco di Santo.
Embolo fehlte die Bindung in der Partie, seine Mitspieler setzten ihn viel zu selten ein. Während der Wechsel des Youngsters vom FC Basel für Ex-Nati-Coach Ottmar Hitzfeld «wegen der fast unmenschlichen Erwartungshaltung der Millionen Schalke-Fans zu früh» kommt, relativiert der ehemalige Schalke-Coach Markus Gisdol die Leistung Embolos: «Ich habe noch keinen Eindruck gewinnen können. Wir sollten keine Wunderdinge von ihm erwarten.» In so eine schlechte Partie eingewechselt zu werden, sei sehr schwierig, so der Sky-Experte.
Bei den Frankfurtern kam Haris Seferovic erst in der Nachspielzeit auf ein paar Minuten. Schon im Pokal beim 1. FC Magdeburg fehlte der Schweizer wegen einer Zahn-Operation. Eigentlich sei die OP später geplant gewesen, erklärte SGE-Sportvorstand Fredi Bobic.
Da aber Seferovic im Pokal durch seine zusätzlichen Probleme an der Achillessehne ohnehin nicht spielen konnte, wurde der Eingriff vorgezogen. Jetzt soll der Angreifer wieder dahin gebracht werden, «dass er die Belastung verträgt», so Eintracht-Trainer Nico Kovac, der weiter auf Seferovic baut.
Für einen Einsatz zum Bundesliga-Auftakt reichte es bei Nati-Stürmer Josip Drmic noch nicht. Für eine herzliche Umarmung für Gladbach-Captain, Siegtorschütze und Geburtstagskind Lars Stindl aber schon. Drmic verfolgte das Topspiel von der Tribüne des Borussia-Parks und sah zwei stark aufgelegte Eidgenossen.
Yann Sommer hatte in der ersten Halbzeit nur wenig zu tun. Karim Bellarabis Versuch parierte Sommer überragend. Auch im zweiten Abschnitt brillierte Sommer und hielt quasi alles, was auf seinen Kasten kam. Sogar den Querschläger seines eigenen Mitspielers. Beim zwischenzeitlichen Ausgleich der Leverkusener parierte er stark, war letztlich aber chancenlos.
Grosse Unterstützung bekam Sommer vom Gladbacher Defensivverbund, in dem auch Nico Elvedi eine gute Partie zeigte. Der erst 19-jährige Abwehrspieler überzeugte mit grosser Routine und Qualität.
Das kann man von Admir Mehmedi von Bayer Leverkusen nicht behaupten. Der Stürmer kam im Rheinderby erst nach über einer Stunde in die Partie und konnte dem Spiel nicht mehr seinen Stempel aufdrücken. Zwar gewann er den Grossteil seiner Zweikämpfe, blieb aber ganz vorne ohne Durchschlagskraft.
Noch vor einer Woche sass Roman Bürki auf der Bank und liess Weltmeister Roman Weidenfeller den Vorzug. Eine Absprache, die sich durch den gesamte im DFB-Pokal ziehen wird. Zum Bundesliga-Auftakt dann stand wieder der Schweizer zwischen den Pfosten und lieferte sich ein Duell mit dem Mainzer Fabian Frei – mit dem besseren Ende für den Dortmunder.
Bürki entschärfte die zwei, drei Versuche seines Landsmanns teils spektakulär. Frei selbst spielte ordentlich, ohne aber den letzten Punch.
Die Berater von Ricardo Rodriguez haben noch nicht komplett aufgegeben; Klaus Allofs hingegen hat ein Machtwort gesprochen – das bestätigen Journalisten aus dem Vereinsumfeld. Der Schweizer bleibt in der Autostadt, auch wenn er lange mit Abwanderungsgedanken schwanger war.
Zu wichtig ist der Defensivspezialist, sowohl im Rückwärtsgang als auch als Standardexperte. Das zeigte Rodriguez beim 2:0-Sieg bei Marwin Hitz und seinem FC Augsburg. Der Freistoss-Knaller aus 17 Metern war gleichzeitig der Schlusspunkt der unspektakulären Partie.
Hitz war beim Freistoss-Hammer chancenlos, weil er den Ball erst sehr spät sah – die Wolfsburger konnten am Mauerrand machen, was sie wollten. Hitz hielt ansonsten souverän, ihn trifft am wenigsten Schuld bei der Augsburger Pleite.
Eine Randmeldung noch: Obwohl Diego Benaglio nicht mehr die Nummer 1 in Wolfsburg ist, hat der Torhüter seinen Vertrag vorzeitig bis 2019 verlängert.
Kommen wir zurück zu Johan Djourou und dem Hamburger SV. Der vorläufige Captain des HSV wird in einer Einzelkritik als «Bruder Leichtfuss» beschrieben. Der Schweizer Abwehrspieler sei Sinnbild für die Probleme, die der Bundesliga-Dino auch in dieser Saison wieder in der Verteidigung bekommt.
«Mehr oder weniger stabil», sei Djourou und das zeigte er beim 1:1-Remis gegen den FC Ingolstadt über 90 Minuten. Mal klärte er Situationen mit gutem Stellungsspiel, mal liess er sich austanzen oder spielte den Ball dem Gegner in den Fuss.
Djourou gehört gegen Ingolstadt allerdings zu den besseren Abwehrspielern der «Rothosen». Noch ist offen, ob er den HSV auch künftig als Captain auf das Feld führt. «Er hat das in der vergangenen Saison gut gemacht», sagt zwar Trainer Bruno Labbadia. Der Coach will aber erst in der kommenden Woche den Mannschaftsrat wählen lassen. Ist Djourou dabei, wird er auch wohl wieder Captain sein.
Mit Anlauf und voller Freude springt Fabian Lustenberger auf die Jubeltraube. Ganz unten begraben: Julian Schieber. Der Stürmer von Hertha BSC erzielte in der 95. Spielminute den 2:1- Siegtreffer für die Berliner gegen die Aufsteiger vom SC Freiburg.
Lustenberger konnte wegen des Dreiers zum Auftakt die kleinen Wehwehchen sicherlich besser verkraften: Erst bekommt er den Ball aus kurzer Distanz voll auf die Zwölf, wenig später erwischt ihn Florian Niederlechtner mit dem Ellenbogen im Gesicht.
Auch die Absetzung als Hertha-Kapitän nach dem Aus in der Qualifikation für die Europa League vor wenigen Tagen dürfte nach dem Startsieg verdaut sein. Seine Leistung in der Partie gegen Freiburg hat noch Spielraum nach oben. Zwar gehörte der 28-Jährige zu den Aktivposten, zehn Fehlpässe allerdings sind mindestens fünf zu viel. Nicht zu Einsatz kam Valentin Stocker, der 90 Minuten auf der Ersatzbank sass.
Ohne Steven Zuber und Pirmin Schwegler startete die TSG 1899 Hoffenheim gegen RB Leipzig in die Saison. Im Pokal durften die beiden Schweizer noch ran, gegen den Brauseklub von Red Bull, der seine Bundesliga-Premiere feierte, war Fabian Schär der einzige Eidgenosse auf dem Feld. Es war eine rassige Partie mit guten Offensivaktionen auf beiden Seiten.
Über mangelnde Beschäftigung konnte sich Schär nicht beschweren. Über weite Strecken hatte der Aufsteiger das Spiel unter Kontrolle, die Hoffenheimer allerdings nutzen eiskalt ihre Chancen. Leipzig fand immer die richtigen Antworten und egalisierte die Rückstände fast postwendend.
Den 2:2-Ausgleich von Marcel Sabitzer konnte Schär nicht verhindern, als er in der Mitte verteidigte und nur noch zugucken konnte, wie Pavel Kaderabek der berühmte Zentimeter fehlte. Schwegler spielte nach seiner Einwechslung zur Pause unauffällig, aber solid.