Schweiz
Blaulicht

Wasserauen AI: Gleitschirmpilot abgestürzt

Rega-Heli löst Turbulenz aus – Gleitschirmpilot stürzt ab

15.10.2018, 12:2715.10.2018, 12:46

Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hat den Unfall eines Gleitschirmpiloten in Wasserauen AI im Juni 2016 abgeklärt. Grund für den Absturz aus rund 15 Metern war eine Luftturbulenz, die ein vorbeifliegender Rettungshelikopter auslöste.

Am 23. Juni 2016 geriet ein 22-jähriger Gleitschirmpilot auf einem Übungsflug in Schwierigkeiten, als sein Schirm kurz vor der Landung einklappte. Er stürzte aus 10 bis 15 Metern auf den Boden und verletzte sich dabei schwer an der Halswirbelsäule und im Brustbereich.

ZUR JAHRESMEDIENKONFERENZ DER SCHWEIZERISCHEN RETTUNGSFLUGWACHT REGA STELLEN WIR IHNEN AM DONNERSTAG 7.APRIL 2016 FOLGENDES ARCHIVBILD ZUR VERFUEGUNG. - Ein Rega-Helikopter evakuiert anlaesslich einer ...
Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Als Grund für den Absturz wurden nach dem Unfall unvermittelt auftretende Luftturbulenzen vermutet, die ein vorbeifliegender Helikopter der Rega verursacht haben soll. Die Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hat den Vorfall inzwischen analysiert und das Ergebnis am Montag auf ihrer Homepage veröffentlicht.

Landemanöver eingeleitet

Sowohl der Gleitschirmflieger als auch der Helikopterpilot, der für gleich mehrere Einsätze im Gebiet unterwegs war, hatten einander bemerkt. Um der Gefahr eines Zusammenstosses mit dem hin- und herfliegenden Helikopter auszuweichen, entschloss sich der Flugschüler, ein Landemanöver einzuleiten. Der folgende Unfall sei darauf zurückzuführen, dass der Gleitschirm «von der Nachlaufturbulenz des Helikopters» erfasst worden sei, hält die Sust in ihrem Bericht fest.

Das Gebiet Wasserauen AI:

Verschiedene Komponenten hätten dazu beigetragen: Dazu gehöre die Wahl des Absetzplatzes oder der Anflugweg des Helikopters, aber auch, dass der Gleitschirm-Flugschüler den Anflugweg beibehalten habe. Die Sust stellt weiter eine «fehlende Koordination des Rettungseinsatzes des Helikopters mit den Gleitschirmaktivitäten vor Ort» fest.

Fehlendes Bewusstsein

Die Untersuchungsstelle kommt zum Schluss: «Als systemische Ursache wurde das fehlende Bewusstsein der von Nachlaufturbulenzen ausgehenden Gefahr bei Helikopter- und Gleitschirmpiloten ermittelt.»

Der vorliegende Fall stellt kein neues Sicherheitsdefizit dar, deshalb wird auf eine Empfehlung verzichtet. Als Folge des Unfalls hat der Schweizerische Hängegleiter-Verband (SHV) auf seiner Website ein gemeinsam mit der Rega ausgearbeitetes Dokument veröffentlicht. Darin wird auf die Gefahren von Nachlaufturbulenzen hingewiesen. (sda)

Gauligletscher in Bern gibt ein abgestürztes Flugzeug frei

Video: srf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
4
Er bereiste alle Länder der Welt – dieses Land behielt er sich bis zum Schluss auf
Der Basler Nicolai Petek reiste in alle Länder der Welt. Damit gehört er gemäss Schätzungen zu weniger als 1000 Personen, die dies geschafft haben. Und das Spezielle dabei: Nicolai arbeitete «nebenbei» immer 100 Prozent.
Es war 2015, als Nicolai Petek beschloss, dass er jedes Land der Welt sehen möchte. Eine Deadline gab er sich vorerst nicht. Doch kurz bevor der Basler 2020 sein 100. erreichte, sagte er sich, dass er das Projekt vor seinem 40. Geburtstag abgeschlossen haben will.
Zur Story