Der FC Basel könnte dem Schweizer Fussball eine Saisonpremiere bescheren. Bringt er gegen Vitesse Arnhem den knappen Vorsprung aus dem Auswärtsspiel vor eigenem Publikum über die Zeit, hat er als erster Super-League-Vertreter in diesem Sommer ein Europacup-Duell für sich entschieden. Zuvor war der FCB in der Champions-League-Qualifikation deutlich an PAOK Saloniki gescheitert und schied St.Gallen gegen den norwegischen Provinzklub Sarpsborg aufgrund der Auswärtstorregel aus. Zudem scheint das Schicksal von Luzern gegen Olympiakos Piräus nach dem 0:4 im Hinspiel besiegelt zu sein.
In der Qualifikation werden für das UEFA-Ranking nur die halbierten Punkte vergeben. Doch auch diese Zähler sowie den Bonus für das Erreichen der Playoffs kann die Schweiz gut gebrauchen. Nach bislang sechs Europacup-Spielen mit vier Niederlagen ist sie im UEFA-Ranking der Saison 2018/19 sage und schreibe auf dem 54. und zweitletzten Platz klassiert. Nur Montenegro weist weniger Punkte auf.
Der FC Basel spielt gegen Arnhem aber nicht bloss für die Schweiz, sondern auch um die eigenen Ziele. Setzt er sich gegen die Niederländer durch, heisst der Gegner in den Playoffs mit grösster Wahrscheinlichkeit Apollon Limassol. Die Gruppenphase der Europa League wäre zum Greifen nahe und die Fortsetzung einer schönen Serie weiterhin möglich: Seit 2004/05 haben die Basler immer die Gruppenspiele von Champions League oder Europa League (beziehungsweise UEFA-Cup) erreicht. 2003 schied der FCB früh im UEFA-Cup aus, der damals aber noch ein reiner K.o.-Wettbewerb war.
Das europäische Basler Abschneiden:
Basels neuer Trainer Marcel Koller sieht sich und sein Team trotz des 1:0-Sieges in Arnheim von letzter Woche indes noch nicht auf der sicheren Seite. «Die Niederländer sind mit uns auf Augenhöhe», so der Zürcher, der mit Basel seine ersten drei Spiele gewonnen hat. «Wir müssen im Rückspiel aktiv sein und dürfen auf keinen Fall nur den Vorsprung verwalten wollen.» Vitesse jedenfalls hat sich am vergangenen Wochenende beim Start in die Meisterschaft Mut gemacht. Die Niederländer deklassierten Groningen 5:1.
Keine Hoffnungen mehr auf die nächste Runde hat der FC Luzern. Nach dem 0:4 in Griechenland geht es im Rückspiel gegen Olympiakos Piräus darum, «den Platz mit einem guten Gefühl zu verlassen und nicht schon wieder eine klare Niederlage zu kassieren», wie Trainer René Weiler sagte. Der Zürcher hat mit dem FCL vier seiner fünf ersten Pflichtspiele verloren.
Dabei gibt es durchaus Erklärungen für den schlechten Start. Mit Lazar Cirkovic, Olivier Custodio, Tomi Juric, Stefan Knezevic, Claudio Lustenberger und Christian Schwegler sind sechs Spieler verletzt. Solches kann ein Klub wie Luzern nicht verkraften, zumal er gegen Olympiakos Piräus schon in Bestbesetzung klarer Aussenseiter wäre. Das Kader der Griechen ist vier Mal so hoch bewertet wie das der Luzerner. (zap/sda)