Wegen der zunehmenden Gewalt in Mexiko hat die Regierung mehr als 5000 zusätzliche Sicherheitskräfte in mehrere Urlaubsorte und andere Gebiete des Landes entsandt. Die Massnahme solle «diese wachsende Gewalt schnell verringern», erklärte der mexikanische Innenminister Alfonso Navarrete am Dienstag (Ortszeit) in Mexiko-Stadt.
Verstärkt wurden die Sicherheitskräfte vor allem im Ferienort Cancún sowie in der Region Baja California Sur mit den Badeorten Los Cabos und La Paz geschickt. Cancún ist der bei ausländischen Touristen beliebteste Badeort Mexikos. In jüngster Zeit hatte dort die Zahl der Gewalttaten deutlich zugenommen.
Auch die Stadt Tijuana an der Grenze zu den USA sowie die westlichen Bundesstaaten Colima und Jalisco und die Hauptstadt des südlichen Bundesstaates Guerrero, Chilpancingo, sollen von der Aufstockung des Sicherheitsaufgebots profitieren.
Mexiko erlebt derzeit eine Welle der Gewalt von nie da gewesenem Ausmass, die zum Teil auf den Drogenhandel zurückzuführen ist. 2017 wurden in dem Land 25'339 Morde verübt - dies war die höchste Zahl seit Beginn der Statistik vor 20 Jahren. Dass die Gewalt vergangenes Jahr auch bislang eher friedliche Landesteile wie die Bundesstaaten Baja California Sur, Colima und Guanajuato erfasste, führen Beobachter auf die Zunahme autonomer Drogengangs nach der Festnahme wichtiger Drogenbosse zurück.
2006 hatte der damalige Präsident Felipe Calderón eine Offensive gegen den Drogenhandel im Land gestartet, durch die viele Kartelle ihre Führung verloren und zerschlagen wurden. Mehr als 200'000 Menschen wurden seitdem im mexikanischen Drogenkrieg getötet.