Wer sind eigentlich die Hockeyaner, die man unbedingt kennen sollte? Abschliessend ist unsere Liste bestimmt nicht, das kann sie auch gar nicht sein. Denn für jede Rückennummer wird immer nur ein Spieler kurz vorgestellt. So kam es, dass es für manche Ziffer fast ein halbes Dutzend Kandidaten gab, während andere beinahe konkurrenzlos waren.
Einige Rückennummern stellten uns vor knifflige Aufgaben, was sowohl intern wie auch nach der Veröffentlichung kontrovers durch unsere User diskutiert wurde. Das Appenzellerland verärgerten wir ebenfalls, was wir heute beim Blick in die Zeitung feststellten. Nochmals: Es war stets ein Entscheid für den Gewählten und nicht gegen Spieler, die man ebenfalls hätte auswählen können.
Teil 3 unserer fünfteiligen Serie mit den Rückennummern 41 bis 60.
Die Torhüterin ist das Aushängeschild der Schweizer Frauen-Nati. Bei den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi standen Schellings viele Paraden am Ursprung des sensationellen Gewinns der Bronze-Medaille. Sie spielte in Nordamerika, bei den Männern in der 1. Liga (Bülach) und aktuell im schwedischen Linköping, wo sie parallel ein Masterstudium absolviert.
Der Kanadier war nur kurz in der Schweiz, verliess sie jedoch mit einer eindrücklichen Statistik. Während des NHL-Lockouts 2012 verstärkte Laich die Kloten Flyers und sammelte in 19 Einsätzen 18 Skorerpunkte. Trotz der temporären Verstärkung verpasste Kloten jedoch später in der Saison die Playoffs. Brooks Laich, der bislang mehr als 800 NHL-Partien bestritt, ist mit einer Schauspielerin verlobt: Julianne Hough, bekannt aus Filmen wie «Burlesque», «Footloose» oder «Rock of Ages».
Nach der Juniorenzeit wanderte der Kanadier nach Europa aus und kehrte – als Spieler – nie mehr zurück. Vier Jahren bei vier Klubs in Italien liess Alston eine kleine Schweizer Tournee folgen, er stürmte für Lausanne, Biel, Davos, La Chaux-de-Fonds und für die ZSC Lions. Bei den Zürchern feierte er seine grössten Erfolge: Schweizer Meister 2008 und Champions-League-Sieger 2009. Heute ist er Sportdirektor von Lausanne.
In sein Schussfeld sollte man besser nicht geraten. Mit 170,6 km/h stellte Heins während seiner Zeit bei den San Jose Sharks einen NHL-Rekord für den schärften Slapshot auf. Nach Fribourg kam der Verteidiger via DEL und Basel, er blieb sieben Saisons, war Lenker und Denker an der Saane. Heute wird seine Rückennummer 44 bei Gottéron nicht mehr vergeben.
Nanu, ist der jetzt plötzlich ein Verteidiger? Die Verwirrung war perfekt, als Alexandre Picard 2015 nach Fribourg wechselte. Denn gleichzeitig war bei Servette sein Namensvetter als Stürmer engagiert. Ebenfalls aus Kanada, ebenfalls mit Jahrgang 1985. Während dieser Alexandre Picard mittlerweile in der KHL spielt, ist Fribourgs Alexandre Picard immer noch da.
Ein unumstrittener Leader bei Ambri-Piotta. Gross geworden im Nachwuchs der Leventiner musste er jedoch den Umweg über die Organisation der ZSC Lions nehmen, um dann schliesslich in Zug Fuss in der NLA zu fassen. Nach fünf Saisons kehrte Duca 2007 zurück durch den Gotthard nach Ambri, wo er mittlerweile seit einem Jahrzehnt Captain ist.
Dass der Zuger heute noch Eishockey spielen kann und mehr als 500 NLA-Spiele auf dem Buckel hat, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn an der U20-WM im Jahr 2007 brach sich Maurer das Genick. Ein Gegenspieler war ihm auf den Hals gefallen, der junge Schweizer schrammte nur knapp am Tod vorbei. Maurer spielte seither in Zug, Genf, Rapperswil-Jona, bei den ZSC Lions, in Lugano und momentan in Biel. Zuletzt war Maurer dank seiner Zivilcourage in den Schlagzeilen: Er hielt einen Dieb fest, der eine 87-jährige Frau ausgeraubt hatte.
Das riesige Talent wechselte 19-jährig zum HC Lugano und hatte praktisch in jeder der sieben Saisons im Tessin einen Schnitt von einem Punkt pro Spiel. Highlight war der Meistertitel 1999. Als sich Jenni mit Trainer Jim Koleff verkrachte, verzog er sich nach Schweden, wo er in fünfeinhalb Jahren mit Färjestads ein Mal Meister und vier Mal Vize-Meister wurde. Zehn Jahre lang war er in der Folge auf und neben dem Eis ein Leader der Kloten Flyers (für die er die Rückennummer 10 trug, die 48 hatte er in Lugano). Die Nati-Karriere wurde von den Olympischen Spielen 2002 geprägt, wo Jenni und Reto von Arx nach einem angeblichen Saufgelage aus dem Team flogen.
Das Kraftpaket ist der beste Beweis dafür, dass man auch als Veganer eine Karriere als Eishockey-Profi hinlegen kann. Hänni war zwei Jahrzehnte lang in der Nationalliga, mit Lugano und Bern wurde er je zwei Mal Meister. Als der Verteidiger 2013 im Dress des EHC Biel die insgesamt vierte Hirnerschütterung erlitt, kämpfte er monatelang gegen Kopfweh an, er hatte Mühe, sich zu konzentrieren. So musste Hänni letztlich nach 652 NLA-Spielen seine Karriere beenden.
Ein kanadischer Weltmeister – im Inline-Hockey … Aber Glen Metropolit bewies auch auf Eis, dass er etwas konnte. Nach mehreren Jahren, in denen er zwischen NHL und AHL pendelte, zog es ihn zu Jokerit nach Finnland, ehe er 2005/06 zum HC Lugano wechselte. Auf Anhieb gewann Metropolit den Meistertitel, wurde Liga-Topskorer der Qualifikation. Das wiederholte er 2011, als er nach fünf weiteren NHL-Stationen wieder in der Schweiz war, als Stürmer des EV Zug.
In jeder Hinsicht ein Grosser des Schweizer Eishockeys, nicht nur wegen der 198 cm, die sein Körper lang ist. Der eingebürgerte Kanadier wurde mit dem HC Lugano, den ZSC Lions und dem SC Bern Schweizer Meister. Gardner war beim Gewinn von WM-Silber 2013 ein Teil der Nati, er holte die Champions League (mit dem ZSC) und er gewann zwei Mal den Continental Cup (mit Ambri-Piotta). Schon sein Vater Dave Gardner spielte anfangs der 80er-Jahre in der Schweiz.
Schon als 18-Jähriger stand er im Kasten des EHC Chur in der NLA. Nach vier Saisons in Kloten sah Stephan schliesslich die Zeit gekommen, um es in der NHL zu versuchen, wo sich die Dallas Stars die Rechte an ihm gesichert hatten. Bei den Texanern kam er in zwei Saisons zu elf Einsätzen, musste sich ansonsten im Farmteam beweisen. Stephan kehrte zurück, spielte vier Jahre lang bei Servette Genf und seit 2014 beim EV Zug (wo er anders als in der Nati die 51 trägt).
Der Stürmer ist ein kluger Kopf, hat Psychologie studiert und während seiner Zeit bei Servette ein Studium der Volkswirtschaft abgeschlossen. Sieben Saisons lang stürmte Trachsler für die Genfer, reifte zum Nationalspieler heran, der 2013 WM-Silber gewann. Da war er indes bereits wieder bei den ZSC Lions, wo er seine NLA-Karriere begann und mit denen er 2014 den Meistertitel holte. Nach dem Out in den Playoffs 2017 kündigte der Klub an, den Vertrag mit dem 32-Jährigen nicht mehr zu verlängern.
Es mag ungerecht sein, dass man sich bei einem Spieler zuallererst an ein Eigentor erinnert. Aber wenn es so «schön» erzielt wurde wie von Philippe Furrer, kann man es nicht ändern. Der Verteidiger donnerte den Puck an der WM 2008 zum 3:0 für Russland an Goalie Martin Gerber vorbei ins Netz. Doch zum Glück kennt Furrer auch die schönen Seiten des Eishockey-Sports: 2010 und 2013 wurde er mit «seinem» SC Bern Schweizer Meister, aktuell ist er bei Lugano engagiert.
Der Schnauzträger war eines der grossen Aushängeschilder beim HC Davos der 70er- und 80er-Jahre. Mit Bucher im Tor holte der Rekordmeister 1984 und 1985 seine letzten Titel, bevor er zwischenzeitlich in der Versenkung der 1. Liga verschwand. In der Nati hatte Richi Bucher seinen grössten Moment 1988, als die Schweiz an den Olympischen Spielen von Calgary dank seinen über 50 (!) Paraden 2:1 gegen Finnland siegte.
Schweizer Eishockeyspieler gelten generell als «weicher» als die ausländische Konkurrenz. Timo Helbling ist dabei allerdings ganz sicher nicht gemeint. Der Verteidiger, gestählt in nordamerikanischen Junioren- und Farmteamligen sowie elf NHL-Einsätzen, ist regelmässiger Gast auf der Strafbank. «Mein Spiel ist eine Gratwanderung», sagte Helbling einmal. Er spielte schon in der halben Liga: Für Davos, Kloten, Lugano, Fribourg, Bern (Meister 2016) und aktuell Zug.
Er ist ein sehr ähnlicher Spielertyp wie der eben erwähnte Helbling und auch ihr Werdegang hat viele Parallelen. Erste NLA-Einsätze (bei Bezina drei Saisons bei Fribourg). Dann in der AHL hartes Brot essen, um sich für die NHL aufdrängen. Bei Goran Bezina reichte es für drei Partien mit den Phoenix Coyotes. Seit der Rückkehr ist der Nationalspieler, von kurzen Unterbrüchen abgesehen, der Aggressivleader von Servette Genf.
Wer lange bei Fribourg-Gottéron spielt, kann in der Regel keinen Titelgewinn vorweisen. Wie gut für Sandy Jeannin, dass er zuvor schon anderswo war. Mit dem HC Lugano wurde er Schweizer Meister und mit La Chaux-de-Fonds, wo er gross wurde, immerhin NLB-Meister. Jeannin stürmte in fast 1000 Nationalliga-Spielen, bis er seine Karriere 2015 wegen den Langzeitfolgen einer Hirnerschütterung beenden musste.
Wie weit nach oben führt ihn sein Weg noch? Roman Josi war schon als Jugendlicher Extraklasse, gab als 16-Jähriger sein NLA-Debüt und war beim Meistertitel 2010 als 19-Jähriger bereits ein Schlüsselspieler. Nach einem Jahr im Farmteam der Nashville Predators startete er ab der Saison 2011/12 durch. Er gilt mittlerweile als einer der besten Abwehrspieler der NHL. An der WM 2013, an der er mit der Schweiz die Silbermedaille gewann, wurde er als bester Verteidiger und als wertvollster Spieler des Turniers ausgezeichnet. Während er in Bern die 90 trug, mit der er auch in der Nati aufläuft, spielt Josi in Nashville mit der 59.
Der Freiburger ist erst 25 Jahre alt, durfte mit dem SC Bern aber bereits drei Meistertitel feiern. 2010 beim ersten Triumph absolvierte Scherwey seine ersten NLA-Einsätze, in der Folge wurde er Saison für Saison zu einem besseren Spieler. Der schnelle Flügel ist mit 1,76 m relativ klein gewachsen, dennoch geht er keinem Zweikampf aus dem Weg. Die SCB-Fans lieben ihn dafür. Dort trägt er die Rückennummer 10, in der Nati läuft Scherwey mit der 60 auf.