Apple zündet Produkte-Feuerwerk – das sind die wichtigsten Neuerungen und Features ...
Das Wichtigste in Kürze
- Die Keynote zur Eröffnung der World Wide Developers Conference, der WWDC 2019, lief von 19 bis 21.15 Uhr.
- Apple hat diverse neue Features für seine TV-Set-Top-Box und die Apple Watch angekündigt.
- Mit iOS 13 gibts einen Dark Mode und viele andere Neuerungen fürs iPhone. Auch Apple Maps wird mächtig aufgemotzt – allerdings vorerst nur in den USA.
- Die System-Software fürs iPad wird von iOS abgespaltet und heisst ab Herbst iPadOS.
- Mac-Software: Das neue System heisst macOS Catalina. Apple killt tatsächlich iTunes und teilt die Funktionen auf drei Apps auf: Musik, Podcasts und Apple TV.
- Das iPad als Second-Screen zum Mac: Apple nennt dieses Feature Sidecar, man kann also den Mac mit dem Digitalstift oder per Touch-Gesten bedienen.
- Steuerung per Stimme: Mac-Computer und iOS-Geräte lassen sich neu auch nur mit der Stimme bedienen. Apple spricht von einem revolutionären Feature, von dem auch Menschen mit einer Behinderung profitieren.
- Neue Hardware: Apple hat den 2019er Profi-Desktop-Rechner Mac Pro vorgestellt, eine Monstermaschine. Und dazu «das grösste Retina-Display aller Zeiten», einen externen 6K-Monitor, der keine Wünsche offen lässt.
- Öffentliche Beta-Versionen von iOS 13, macOS Catalina und tvOS 13 sollen «im Juli» verfügbar sein auf beta.apple.com.
- Registrierte Entwickler können macOS Catalina, watchOS 6 und tvOS 13 ab sofort herunterladen und installieren.
Das sind die wichtigsten Neuerungen im Detail:
Fokus auf Datenschutz
Einen ersten Schwerpunkt setzte Apple zum Start seiner Entwicklerkonferenz WWDC in San Jose beim Datenschutz – einem Verkaufsargument, das auch schon in der Vergangenheit betont wurde. Neu erhalten Nutzer die Möglichkeit, ihren Aufenthaltsort auch nur einmal mit einer App zu teilen – bisher kann man nur der permanenten Nutzung von Ortsdaten bei aktiver Anwendung zustimmen. Wenn eine App versucht, zu schummeln und trotzdem den Aufenthaltsort abrufen will, wird dem Betroffenen eine Warnmeldung angezeigt.
Bei Smart-Home-Technik soll die Apple-Plattform HomeKit mit Hilfe der Installation in Internet-Routern künftig einzelne Geräte besser voneinander abschirmen, damit Anbieter Nutzer nicht ausspähen können. Dafür ausgestattete Router kommen zunächst unter anderem von Linksys.
iOS 13 (iPhone)
Die nächste Software-Generation fürs iPhone, iPad und den iPod Touch kommt voraussichtlich im September:
- «Sign In with Apple»: ein eigenes Anmelde-Verfahren für Online-Dienste und Webseiten, das in Konkurrenz zu Google und Facebook treten soll und «komplett privat» sei, also die Privatsphäre der User schützt.
- Dark Mode. Die Gerüchte haben sich bewahrheitet, es gibt einen neuen Anzeigemodus, bei dem Schriften hell und Hintergründe dunkel angezeigt werden.
- «Swipe to type» für das Verfassen von Nachrichten, etwas was Android-User schon länger kennen dürften.
- Apple Maps: massiv (!) verbessertes Kartenmaterial gibt es vorerst, bis Ende 2019, nur für die USA. Andere Regionen, wie etwa Europa, müssen sich gedulden. 🙈
- «Look around»: Diese Apple-Maps-Funktion erinnert sehr an Google Street View. Man kann sich ruckelfrei durch fotorealistische Strassenbilder bewegen.
- CarPlay (iPhone für die Navigation und anderes im Auto nutzen) ist verbessert worden.
- Memojis (Comic-artige Porträtbilder) werden verbessert und es gibt neue Makeup-Optionen. Memojis gibt es künftig auf allen Geräten mit einem A9-Chip oder neuer. Animationen sind nur bei Geräten mit Face-ID möglich.
- Verbesserte Foto- bzw. Kamera-App: Es gibt einen neuen Porträtmodus mit verschiedenen Effekten, wobei man auch die Beleuchtung positionieren kann. Auch die Fotosortierung wird dank Künstlicher Intelligenz (KI) besser.
- Videos kann man neu rotieren/drehen.
- «Shake to Undo» fällt weg! Neu reicht ein Drei-Finger-Swipe, um eine Aktion rückgängig zu machen. 👍
- Sprachassistentin Siri wird aufgemotzt.
Siri soll natürlicher klingen, dank "Neural Text to Speech". Im direkten Vergleich mit Siri unter iOS 12 hören wir einen deutlichen Sprung nach vorne, aber keine Aussage dazu, ob sich das auch auf andere Sprachen als Englisch bezieht. #WWDC #Apple
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
iPadOS
Apple entwickelt die iOS-Variante für die grösseren Touch-Screen-Displays separat weiter und nennt die System-Software neu iPadOS. Veröffentlichung: im Herbst.
- Mehr-Fenster-Modus: So kann man schnell zwischen verschiedenen geöffneten Fenstern wechseln.
- Apps lassen sich neu «splitten», also auf dem Bildschirm aufteilen, so dass man in der Notizen-App zwei Notizen nebeneinander geöffnet haben und bearbeiten kann.
- Dateien-App: Über iCloud Drive lassen sich nun ganze Dokumenten-Ordner mit anderen Usern teilen.
- USB-Sticks! Neu lassen sich tatsächlich Speicherkarten mit der iPad-Software nutzen. Und auch SD-Karten. Man kann also Kamera-Fotos direkt importieren.
- «Mouse Support»: Das iPad lässt sich neu per Computermaus bedienen (siehe Video unten).
- Aufgemotzter Apple Pencil: Der weisse Digitalstift soll neu mit einer noch geringeren Latenz von 9 Millisekunden (ms) reagieren. Bis anhin sind es 20 ms.
Welche Geräte sind kompatibel mit iPadOS?
Dazu schreibt Apple:
- iPad Air 2 und später
- alle iPad Pro-Modelle
- iPad 5. Generation und später
- iPad mini 4 und später
Der neue Mac Pro
Das sei der mächtigste Desktop-Rechner für alle professionellen Filmemacher und Musiker, heisst es.
- Er sieht aus wie eine Käsereibe: Das ausgefallene Muster bezweckt einen verbesserten Luftdurchlass.
- Er hat Henkel zum Rumtragen.
- Und Räder! 😂
- Neuer Intel Xeon-Prozessor mit bis zu 28 Kernen.
- 12 DIMM-Slots bis zu 1,5 TByte RAM
- Erweiterbar (fast) ohne Ende.
Preis und Verfügbarkeit?
Ab 6000 US-Dollar. Im Herbst.
Fazit: Mit dem neuen Mac Pro will Apple verlorenen Boden im Geschäft mit Profi-Nutzern gutmachen. Der von Grund auf neu entwickelte Rechner soll ausreichend Kapazität für professionelle Videoaufbereitung oder Musik-Komposition bieten. Unter anderem kann man damit mit mehreren Videos in extrem hoher 8K-Auflösung gleichzeitig arbeiten.
Mehr Infos gibts hier auf der Apple-Website.
Dazu gibts den passenden neuen 6K-Monitor.
Bis der Preis verraten wurde ...
Zusammen mit dem Mac Pro stellte Apple auch einen neuen Monitor mit sehr präziser Farbwiedergabe und hoher Auflösung vor. Dafür werden 4999 Dollar fällig – plus 999 Dollar für den passenden Standfuss.
Mehr Infos gibts hier bei apple.com.
Du magst Jony Ives Stimme? Dann lass dir den neuen Profi-Mac von Apples Design-Guru näher bringen ...
Doch in der Industrie setzte sich die Tendenz durch, den Arbeitsaufwand einer einzelnen hochgerüsteten Grafikkarte zu überlassen. Diese Modelle bekommt der Zylinder-Mac nicht gekühlt.
Der Konzern kündigte deswegen bereits 2017 eine neue Version des Mac Pro in konventionellerer Bauweise an. Der neue Mac Pro erinnert nun äusserlich an den Vorgänger des Zylinder-Modells, der wegen der markanten Löcher im Metall-Gehäuse den Spitznamen «Käsereibe» bekam.
(sda/dpa)
Solche Reaktionen ...
Der neue Mac Pro ist jetzt kein Mülleimer mehr, sondern ne Käsereibe!#apple #macpro #WWDC19 pic.twitter.com/6L1GiPHBMz
— Hopeless Hachi (@HachidoriX) June 3, 2019
... waren zu erwarten 😂
Überraschung: Ich hab den neuen Mac Pro schon. Hier der Beweis. #WWDC19 #WWDC2019 pic.twitter.com/a9piPy5M6o
— Johannes Gehrling (@HannesDroid) June 3, 2019
Apple-Design bewegt halt ...
Wenn der interne Codename dieses neuen MacPro nicht Parmesan war, bin ich enttäuscht. pic.twitter.com/S3JRmp5fn5
— Ben Miller (@bensen) June 3, 2019
Mac-Software
Das bietet die neue System-Software macOS Catalina, die ebenfalls laut Ankündigung im Herbst als Update veröffentlicht werden soll:
- Apple killt die (ungeliebte, weil überladene) iTunes-App.
- Neu gibts nur noch eine Musik-App, Podcast-App und Apple-TV-App (für Videos).
- Der Mac erhält die Gesundheitsfunktion «Bildschirmzeit», um das eigene Nutzungsverhalten (und das des Nachwuchses) zu kontrollieren und zu begrenzen.
- Neue Sprachsteuerung: Die Verarbeitung erfolgt lokal auf dem Gerät und nicht auf Apple-Servern.
- Neue «Find my»-App: Der Standort eines verlorenen oder gestohlenen Mac kann sicher und anonym von anderen Apple-Geräten an seinen rechtmässigen Besitzer übermittelt werden, auch wenn das Gerät offline ist.
- «Activation Lock»: Aus der Ferne gesperrte Macs (mit T2-Chip) werden für Diebe komplett unbrauchbar.
Verschwundene (ausgeschaltete) Macs aufspüren? Check.
Auch neu: "Find my", mit dem Ihr Eure Geräte wiederfinden könnt. Selbst ausgeschaltete MacBooks sollen sich darüber wiederfinden lassen. Sie schicken ein kleines Signal, das von in der Nähe befindlichen iPhones aufgeschnappt und weitergemeldet wird. pic.twitter.com/pqMgmgrMDV
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
Wie synchronisiert man nun iOS-Geräte mit dem Mac?
Die iPhone-Synchronisation ist in den Finder umgezogen. Podcasts erhalten ebenfalls eine eigenständige App, die konsequenterweise "Podcasts" heißt. Genauso AppleTV. #WWDC #Apple pic.twitter.com/TYZopHngDL
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
Das iPad als Second-Screen und Bedienoberfläche für den Mac
Bei Sidecar handelt es sich um die erwartete Funktion, die das iPad zum zweiten Display macht. Wahlweise erweitert das iPad den Desktop oder es spiegelt ihn. Dann könnt Ihr den Mac per Touch und Pencil steuern. #WWDC #Apple pic.twitter.com/Jj6Yip6nlQ
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
Apple Watch
Das sind die wichtigsten neuen Features von watchOS 6, die mit dem System-Update im Herbst kommen:
- Die Apple Watch wird unabhängiger vom iPhone und damit auch interessanter für Nutzer konkurrierender Android-Smartphones.
- Es kommt ein eigener App Store für Watch-Apps, der sich einfach durchsuchen lässt. Man kann Anwendungen direkt auf der Smartwatch kaufen und installieren.
- Anwendungen laufen direkt und exklusiv auf der Watch, wenn das die Entwickler wollen, eine dazugehörige iPhone-App ist nicht zwingend erforderlich.
- Apple bringt für die Watch optimierte Apps: Sprachnotizen, Hörbücher und einen Taschenrechner.
- Es gibt neue Zifferblätter.
- Die Smartwatch schützt das Gehör, respektive warnt ihre Träger bei starkem Lärm.
Die #AppleWatch schützt nun euer Gehör! #WWDC19 pic.twitter.com/DYxUiIhj3s
— netzwelt.de (@netzwelt) June 3, 2019
Fazit: Wenn die Apple Watch attraktiver für Android-Nutzer wird, könnte das die Erfolgschancen anderer Smartwatch-Anbieter verschlechtern. Bisher brauchte man ein iPhone zum Beispiel, um Apps auf die Apple Watch zu laden.
Künftig bekommt die Uhr einen eigenen App Store und auf ihr laufende Anwendungen brauchen keinen Gegenpart auf dem iPhone mehr. Die Apple Watch ist bereits die mit Abstand populärste Smartwatch, wurde aber zugleich durch die Verbreitung des iPhones zurückgehalten: Android-Smartphones haben einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent.
Für welche Geräte?
Apple TV
Apple nennt die neue System-Software für seine Fernseh-Set-Top-Box tvOS 13. Und das sind die wichtigsten Neuerungen, die mit der nächsten Generation im Herbst kommen:
- Multi-User-Support
- Unterstützung für zwei weitere Spielkonsolen-Controller, die Xbox One S und Playstation Dual Shock 4.
- Unterstützung für Apple Arcade, den ebenfalls für Herbst erwarteten Spiele-Abo-Dienst von Apple.
- Neue Unterwasseraufnahmen als 4K-Bildschirmschoner, in Kooperation mit der BBC
Für welche Geräte?
HomePod
Okay, @Apple hat gerade auf seiner Entwicklerkonferenz bekannt gegeben, dass man ab sofort mit dem HomePod #RADIO hören kann. Mehr als 100.000 Livestreams aus der ganzen Welt. Und es gab Applaus. #WWDC19 pic.twitter.com/P09Q7SXGpl
— Marc Krueger (@kollege) June 3, 2019
Breaking News für Entwickler
«Project Catalyst» heisst der Nachfolger von Apples Project Marzipan, für die Portierung von iPad-Apps auf den Mac. iOS-Entwickler können iPad-Apps relativ einfach für Mac-Computer «umbauen» und sich damit den zusätzlichen Markt von 100 Millionen aktiven Mac-Nutzern erschliessen.
Apple revolutioniert die App-Entwicklung ...
Mit SwiftUI erhalten Entwickler eine einheitliche Sammlung von Funktionen, die das Programmieren von Programmoberflächen enorm vereinfachen soll. "Aus hunderten Zeilen Code werden 10", so Federighi sinngemäß. #WWDC #Apple pic.twitter.com/DFwTa7qj82
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
Wenn man wenig bis gar nicht programmiert klingt das vielleicht wie eine Fußnote. Aber Apple baut hier gerade die technischen Grundlagen für die Zukunft von Apps massiv aus. #WWDC #Apple
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
Die anwesenden Entwickler gehen von Jubel in Raunen in Jubel über, während ihnen die neuen Möglichkeiten auf der Bühne demonstriert werden. #WWDC #Apple pic.twitter.com/GekLSgkk5c
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
Das wertvollste App-Ökosystem der Welt wird noch lukrativer ...
Catalyst könnte die App-Auswahl für den Mac deutlich vergrößern, wenn Entwickler ihre iPad-Apps mit wenig Mühe auf den Mac bringen können. Microsoft ist vor Jahren den umgekehrten Weg gegangen und hat begonnen, sein Desktop-Betriebssystem für Tablets zu optimieren. #WWDC #Apple pic.twitter.com/PP7JNg5fF3
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
Die Augmented-Reality-Plattform ARKit wird weiter aufgemotzt ...
ARKit 3 kann Objekte in Echtzeit vor und hinter Menschen platzieren. Außerdem erkennt es Bewegungen in Echtzeit. Das ist technisch schon sehr anspruchsvoll und möglicherweise eine Grundlage für tolle neue Apps. #WWDC #Apple pic.twitter.com/CjHpzkko67
— connect.de (@connect_de) June 3, 2019
Mit Material der Nachrichtenagentur SDA
Wo gibts mehr?
Apple übertrug die mehr als zweistündige Show live im Internet. Den Video-Stream gabs hier bei apple.com. Und er sollte schon bald bei YouTube verfügbar sein.