Norwegen will die Verbreitung des Coronavirus im Land mit Hilfe einer Contact-Tracing-App noch schneller abbremsen. Die seit Donnerstagnachmittag zugängliche App «Smittestopp» soll es den Norwegern einfacher machen, mögliche Infektionen aufzuspüren, während erste in der Corona-Krise erlassenen Massnahmen gelockert werden, wie die norwegische Regierung mitteilte.
Sie selbst werde sich die App herunterladen, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg auf einer Pressekonferenz in Oslo. Eine ähnliche Tracing-App wird auch gerade vom Robert Koch-Institut für Deutschland getestet.
Die norwegische App, die zunächst in einzelnen Kommunen erprobt und dann im ganzen Land zugänglich sein soll, soll den Behörden anonymisierte Informationen über die Virusausbreitung geben. Dieser Ansatz geht deutlich weiter als das Projekt DP-T3, das an der ETH Lausanne läuft.
Der Download von «Smittestopp» ist freiwillig. Damit die App einen Effekt habe, sei es letztlich jedoch wichtig, dass viele sie in Gebrauch hätten, erklärte Gesundheitsminister Bent Høie.
Norwegen hatte in den vergangenen Wochen Fortschritte im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie erzielt. In den kommenden beiden Wochen sollen deshalb erste Corona-Massnahmen gelockert werden. Unter anderem werden die norwegischen Kindergärten am Montag geöffnet, eine Woche später sollen die unteren Jahrgangsstufen der Schulen folgen.
(ram/sda/dpa)