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Tesla Autopilot im Test: Dann bricht der Experte ab

Munich, Bavaria, Germany - 14 June 2024: Tesla Model 3 facelift version, color Ultra Red on a German highway *** Tesla Model 3 Facelift Version, Farbe Ultra Red auf einer deutschen Autobahn
Kameras statt Sensoren: Teslas umstrittener Verzicht auf Radar- und Ultraschalltechnik steht in der Kritik.Bild: www.imago-images.de

Zu riskant: Experte bricht Tesla-Test ab

«Aus Sicherheitsgründen nicht mehr durchführbar»: Ein Gerichtsgutachter muss seine Fahrt in einem Tesla vorzeitig beenden. Was er vorher erlebte.
23.09.2024, 09:4523.09.2024, 09:45
Markus Abrahamczyk / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Ein unabhängiger Gutachter hat im Auftrag des Landgerichts Traunstein gravierende Sicherheitsmängel beim «Autopilot»-System des Tesla Model 3 aufgedeckt. Der Sachverständige musste seine Untersuchung nach einer gefährlichen Phantombremsung vorzeitig abbrechen.

Teslas umstrittener Kamera-Kurs

Seit Herbst 2022 verzichtet Tesla bei seinen Assistenzsystemen auf Radar- und Ultraschallsensoren. Stattdessen setzt der Hersteller nur noch auf Kameras. Experten halten dieses System für weniger zuverlässig. Die Erfahrungen aus dem Rechtsstreit in Traunstein bestätigen diese Bedenken.

Plötzliches Bremsen ohne Grund

Der Kläger berichtet von wiederholten Phantombremsungen seines Tesla Model 3, bei denen das Auto plötzlich und ohne erkennbaren Grund abbremst. Tesla bestreitet derartige Vorfälle.

Sachverständiger erlebt gefährliche Situationen

Der beauftragte Gutachter legte mit dem Auto rund 700 Kilometer zurück. Dabei hat er fünf kritische Situationen dokumentiert. Vier davon konnten erst durch das Eingreifen des Fahrers entschärft werden.

Besonders brenzlig wurde es auf der Autobahn: Das Model 3 bremste ohne Grund von 140 auf 96 km/h ab. Der Gutachter berichtet: «Durch diese Situation kam es im nachfolgenden Verkehr zu erheblichen Gefahrensituationen. Dort konnten Ausweichmanöver und starke Bremsmanöver der nachfolgenden Fahrzeuge beobachtet werden.»

Untersuchung abgebrochen

Nach einer Reihe ähnlicher Vorfälle brach der Gutachter die Testfahrt ab. Weitere Tests hielt er «aus Sicherheitsgründen» für nicht vertretbar.

Damit bestätigt erstmals ein unabhängiger Experte offiziell das Auftreten von Phantombremsungen bei Teslas Assistenzsystemen. Kritiker werfen Tesla vor, seine Kunden als Versuchskaninchen für unausgereifte Technik zu missbrauchen. Die Ergebnisse des Gutachtens könnten Tesla unter Druck setzen, seine Systeme sicherer zu machen.

Verwendete Quellen:

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158 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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P. Etter
23.09.2024 09:17registriert Dezember 2021
Es fehlt den Autos an allem. Die Sensorik ist auch drastisch reduziert worden. So klemmt man beim automatischen Schliessen des Kofferraums auch mal ohne Weiteres seinen Arm/Hand ein. Wurde auch des Öfteren dokumentiert.
Und wieso man dem Kackpfosten Musk noch Geld zustecken muss, indem man diese halbfertigen Karren kauft, kann ich mir sowieso nicht erklären.
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Elpolloloco
23.09.2024 09:16registriert Dezember 2016
Als Fahrer eines Model 3 mit FSD: Phantombremsungen gibts, Punkt. Worauf sie basieren: anderes Thema. es kann sein, dass ein auf der Nachbarspur fahrendes Auto innerhalb der Spur schwankt und Tesla daher einen Spurwechsel erwartet und drum bremst. ich hatte aber auch schon auf freier Bahn einfach eine fast Vollbremsung. Nicht cool, @Tesla.
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Bikemate
23.09.2024 09:40registriert Mai 2021
Abruptes bremsen bei hohen Geschwindigkeiten ist nicht ungefährlich. Besonders wenn es keinen ersichtlichen Grund wie dichten Verkehr usw. gibt und die Bremsung für die Nachfolgenden Fahrzeige total überraschend kommt.
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    100 Tage (erneut) mit Trump waren super*, wie diese 21+ Karikaturen beweisen
    *Kann Spuren von Ironie enthalten. Das aktuelle Weltgeschehen im Spiegel der Karikaturistinnen und Karikaturisten.

    Wichtig, geschätzte watson-Userin, geschätzter -User: In diesem «Tweeticle» werden keine Tweets geladen. Darum kannst du (hoffentlich munter) drauflos scrollen und die Bluesky-Inhalte ohne unseren IT-Support geniessen. 😉

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