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Manta von Opel: Kult-Mobil kehrt als E-Auto zurück

Der Manta kommt als modernes E-Auto zurück, doch Opel-Fans müssen jetzt stark sein

Es ist das Comeback einer deutschen Automobil-Legende: Opel bereitet die Auferstehung des Manta vor. Doch es gibt gravierende Veränderungen.
19.08.2023, 19:5819.08.2023, 19:58
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t-online

Vor allem in den späten Siebziger- und in den Achtzigerjahren war er absoluter Kult: der Manta. 1991 setzte ihm der Film «Manta, Manta» ein Denkmal, der zweite Teil der Komödie folgte 2023. Und bald bekommt auch das Auto selbst eine Fortsetzung: In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts will Opel den legendären Namen reanimieren. Doch Manta-Fans müssen jetzt stark sein: Er wird kein flaches Coupé, sondern ein Crossover – und rein elektrisch.

Mit der Studie «Experimental» gibt Opel einen Vorgeschmack auf einen Manta-Nachfolger.
Mit der Studie «Experimental» gibt Opel einen Vorgeschmack auf einen Manta-Nachfolger. bild: opel

Wie das Ganze aussehen könnte, zeigt Opel auf der Automesse IAA Mobility in München (5. bis 10. September). Die Studie trägt den Namen Experimental und soll zudem auf die Designlinie der nächsten Fahrzeuggeneration einstimmen. Ausserdem will Opel damit neue Ansätze der Nachhaltigkeit demonstrieren.

Das Konzeptauto überrascht: Keinen SUV, aber auch keine flache Flunder hat das Designteam auf die Räder gestellt. Vielmehr weist die rund 4,50 Meter lange Studie limousinenhafte Formen auf, verzichtet aber auf ein Stufenheck. Stattdessen gibt es einen grossen, gläsernen Kofferraumdeckel.

Crossover mit verglastem Heck: Mit der Studie "Experimental" gibt Opel einen Vorgeschmack auf einen Manta-Nachfolger.
Ein Crossover mit verglastem Heck.bild: opel

Der Experimental steht in der Tradition anderer Design-Studien mit diesem Zusatz. 1965 stellte Opel mit dem «Experimental GT» sein erstes Konzeptfahrzeug vor, den Vorboten des legendären GT. Zuletzt sorgte der «GT X Experimental» von 2018 für Aufsehen, der das mittlerweile aktuelle Vizor-Markengesicht publik machte.

Das bietet die Manta-Studie «Experimental»

Der Experimental verzichtet komplett auf Chrom, stellt stattdessen das Opel-Logo in den Mittelpunkt und spielt mit Licht. Lang gezogene Lichtleisten betonen die Seiten, lassen die nach oben aufschwingenden Türen weniger wuchtig wirken. Lichtelemente kommen auch im Innenraum zum Einsatz. Die Stoffbespannung der Türen wechselt die Farben und warnt somit vor Verkehr im toten Winkel.

Aufgeräumt: Vom Innenraum gibt es bislang nur Skizzen.
Aufgeräumt: Vom Innenraum gibt es bislang nur Skizzen.bild: opel

Die Windschutzscheibe dient als grosse Projektionsfläche für Navigationshinweise, aber auch für Warnungen. Über ein frei konfigurierbares Display in der vorderen Armlehne lassen sich die wichtigsten Bedienelemente aufrufen. Ansonsten sollen Sprachsteuerung und Künstliche Intelligenz den Fahrer unterstützen.

Statt Aussenspiegeln übertragen 180-Grad-Kameras an den C-Säulen die Informationen rund ums Fahrzeug ins Innere. Die grossen Goodyear-Reifen sind aus recycelten Materialien gefertigt. Ein Solarpanel auf dem Dach versorgt die Lichtelemente mit Strom. Luftklappen an Front und Heck sowie ein Heckdiffusor verbessern die Aerodynamik. Diese Anbauteile bestehen nicht aus Karbon, sondern aus Flachsfasern.

Und was der Experimental noch bietet: viel Platz, typisch für E-Autos. Die vier Einzelsitze ähneln Clubsesseln, sind leichter und luftiger als herkömmliches Gestühl in Fahrzeugen.

Der Vizor genannte Kühlergrill findet sich auch beim Experimental – ist hier aber deutlich in die Breite gestreckt.
Der Vizor genannte Kühlergrill findet sich auch beim Experimental – ist hier aber deutlich in die Breite gestreckt.bild: opel

Das kommt wirklich in Serie

Wie bei einem Konzeptauto üblich, wird nicht alles in die Serienfertigung schaffen. Die seitlich aufschwingenden Türen zum Beispiel dürften eine Design-Übung bleiben, genauso wie das wegklappbare Lenkrad, die 180-Grad-Kameras oder der durchgängige Vizor. Die Reparaturkosten im Falle eines Unfalls wären für eine so grosse und komplexe Technikeinheit zu hoch.

Gesetzt ist dagegen, dass der neue kompakte Stromer auf der neuen Stellantis-Plattform STLA-Medium mit einem Radstand von 2,80 Metern aufbaut. Als Antriebe kommen E-Motoren im Leistungsband zwischen 160 kW/217 PS und 285 kW/387 PS infrage, die Akkus sind entweder 70 oder 98 kWh gross und ermöglichen Reichweiten zwischen 500 und 700 Kilometern.

Ob der neue Manta so kultig wird wie seine Vorgänger, steht noch in den Sternen. Was aber feststeht: Er wird ein modernes Auto, das die Gegenwart und Zukunft von Opel widerspiegeln soll.

  • Mit Material der Nachrichtenagenturen SP-X und DPA
Elektroauto

(t-online)

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63 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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givemeajackson .
19.08.2023 20:35registriert Oktober 2019
Opel hat schon einen elektro- manta als konzept gebracht. Voll funktionsfähig, mit witziger idee, den "handschalter" am leben zu halten. Den manta elektromod gse. Ein auto das vor liebe zum manta und zum detail strotzte. Und es war ein wunderschönes retro coupé. Wieso muss jeder hersteller die namen ihrer alten legenden auf irgendwelche gesichtslosen crossovers klatschen und in den dreck ziehen? Entweder man macht eine echte hommage oder man lässt den namen in würde ruhen...
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Katerchen
19.08.2023 20:59registriert März 2023
Gibt es ein physikalisches Geaetz das festlegt, dass Batteriefahrzeuge optisch hässlich aussehen müssen?
Ich glaube mit einem optisch hübschen Kleinwagen zu einem vernünftigen Preis könnte man viel mehr Menschen für solche Fahrzeuge begeistern.
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G. Samsa
19.08.2023 20:46registriert März 2017
Ein neuer Elektro-Opel. Cool.
Hat jedoch nichts mit einem Manta zu tun.
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63
    So deaktivierst du bei der Google-Suche die nervige KI-Übersicht
    Googeln machte mal Spass, dann drängte generative KI auf den Bildschirm. Doch das muss nicht sein, wie eine einfache Lösung zeigt.

    Google (Alphabet) ist seit vielen Jahren der marktbeherrschende Techkonzern bei der Online-Suche. Dann kam ChatGPT. Und nun haben wir den Salat.

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