Auf Schweizer Strassen sind immer mehr Elektroautos unterwegs. Von den 2022 neu zugelassenen Personenwagen hatte gut jeder vierte einen Elektro- oder Plug-in-Hybridmotor. Dies hat spürbare Folgen: Die fortschreitende Elektrifizierung neuer Personen- und Lieferwagen senkt den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen, da Elektroutos deutlich effizienter fahren als Verbrennerautos.
Der durchschnittliche Energieverbrauch über alle Antriebsarten – ausgedrückt in Benzineinheiten – lag bei 5,77 Liter Benzinäquivalent (LBÄ) pro 100 Kilometer, im Jahr zuvor waren es noch 6,12 LBÄ/100 km. Der Verbrauch der Benzinfahrzeuge lag bei 6,80 Liter Benzinäquivalent pro 100 Kilometer, rein elektrische Fahrzeuge verbrauchten durchschnittlich nur 2,10 LBÄ/100 km.
Beim CO₂-Ausstoss wurden die Zielwerte trotzdem noch überschritten, knapp bei den Autos, deutlich bei den Lieferwagen und leichten Sattelschleppern.
26,1 Prozent der 2022 neu zugelassenen rund 230'000 Personenwagen waren elektrisch aufladbar, schrieb das Bundesamt für Energie (BFE) am Donnerstag. Und noch 11,4 Prozent hatten einen Dieselmotor. 2020 lag der Anteil der Elektroautos noch bei rund 14 Prozent und jener der Dieselfahrzeuge bei knapp 24 Prozent.
Dennoch überschritten die neuen Fahrzeuge insgesamt die Zielwerte für die Treibhausgas-Emissionen. Diese liegen bei 118 Gramm pro Kilometer für Personenwagen und bei 186 Gramm pro Kilometer für Lieferwagen und leichte Sattelschlepper.
Im Mittel schied jeder neue Personenwagen 120,9 Gramm CO₂ pro Kilometer aus, dies entspricht einem Rückgang um 6,9 Prozent. In der Kategorie Lieferwagen und leichte Sattelschlepper waren es 201,5 Gramm CO₂ pro Kilometer.
Das BFE meldete deshalb im vergangenen Jahr Sanktionen gegen die Branche im Umfang von rund 16,4 Millionen Franken für Personenwagen und rund 5,6 Millionen Franken für Lieferwagen und leichte Sattelschlepper. Netto spülten die Abgaben rund 20 Millionen Franken in die Kassen; das Geld geht an den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds.
Gemäss Auto Schweiz, der Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure, wird das Angebot elektrischer Fahrzeuge immer besser angenommen. Doch es blieben zahlreiche Herausforderungen. Gerade bei der Einrichtung öffentlicher und privater Ladeinfrastruktur gehe es viel zu langsam vorwärts. Mit Blick auf die Nutzfahrzeuge müsse den Unternehmen eine wirtschaftlich nachhaltige Perspektive für den heute noch teuren Umstieg auf elektrische Antriebe geboten werden.
(oli/sda)