Volkswagen will 2027 erstmals ein Elektroauto für 20'000 Euro auf den Markt bringen. «Der Arbeitstitel ist ID.1 und das Fahrzeug ist für 2027 geplant», sagte Markenchef Thomas Schäfer am Donnerstag bei der Jahrespressekonferenz. Mit dem Kleinwagen wolle man das Elektro-Portfolio nach unten abrunden und «bezahlbare Elektromobilität für alle» anbieten, so Schäfer.
Den Termin habe man daher bewusst ein Jahr nach dem für 2026 geplanten ID.2all für unter 25'000 Euro gelegt.
Am Mittwoch hatte bereits der Konzernvorstand über das Projekt berichtet, bisher aber keinen Termin genannt. Die Arbeit am ID.1 sei bereits weit fortgeschritten, sagte nun der Markenchef. «Wir sind schon mittendrin, wissen, wie das Auto aussehen muss.»
Entwicklungschef Kai Grünitz sagte dazu: «Mit Blick auf die Nutzung des Autos wird der ID.1 dem Up sehr ähnlich sein. Vom Aussehen her gibt es nicht so viele Möglichkeiten, ein kleines Fahrzeug für die Stadt zu entwerfen.» Vom Design und der Funktionalität her werde das Auto zur Marke Volkswagen passen, aber zu einem niedrigeren Preis. Mit dem E-Up brachte VW schon 2013 ein kleines E-Auto, das aber aufgrund der hohen Akkukosten nie wirtschaftlich war.
Noch zu entscheiden sei die genaue Umsetzung des ID.1 und wo das Fahrzeug gebaut werden soll. «Das ist wirtschaftlich extrem herausfordernd», sagte Schäfer. Aufgrund der hohen Batteriekosten lasse sich ein Preis von 20'000 Euro nur mit sehr grossen Stückzahlen erreichen. Derzeit würden noch vier Szenarien geprüft, wie sich dieses Ziel erreichen lasse. «Die Entscheidung werden wir kurzfristig treffen.» Berichten zufolge spricht VW auch mit Renault über eine Zusammenarbeit bei dem Elektro-Kleinwagen, um so auf grössere Stückzahlen zu kommen.
Der ID.1 ist eines von elf neuen Elektromodellen, die die Kernmarke Volkswagen seit dem Verkaufsstart des ID.7 im vergangenen Jahr bis 2027 auf den Markt bringen will. Auch die bisherigen Verbrennermodelle Golf, Tiguan und T-Roc werde man «in die elektrische Zukunft bringen». Damit halte VW trotz der gegenwärtigen Nachfrageschwäche an seinem Elektro-Kurs fest. «Die Zukunft von Volkswagen ist elektrisch», sagte Schäfer. «Wir stehen zu unserer Planung.»
VW lancierte seine E-Auto-Offensive 2020 mit dem VW ID.3 in Golf-Grösse. Danach folgten mit ID.4 (SUV) und ID.5 (Coupé) grössere Modelle bis zum elektrischen Bus ID.Buzz mit maximal sieben Sitzen. Zuletzt erschien der E-Kombi VW ID.7, den es auch als Oberklasse-Limousine gibt.
Volkswagen setzte 2023 weltweit 12 Prozent mehr Autos ab als im schwachen Vorjahr. Nur Toyota lag vor den Deutschen. Stark zulegen konnte der Konzern 2023 bei vollelektrischen Autos. Die Auslieferung von reinen E-Autos stieg im Jahresvergleich um 35 Prozent auf rund 770'000.
Das Streichen der Kaufprämie für E-Autos in Deutschland Ende 2023 hatte die Nachfrage in unserem Nachbarland aber temporär einbrechen lassen, VW musste in seinen E-Auto-Werken in Zwickau und Emden die Produktion drosseln und Schichten streichen.
(t-online/dpa/oli)
Momoll… läuft bei VW 🙄
Vor nicht allzu langer Zeit kostete ein Kleinwagen noch ab ca. 12'000 Fr. 20'000 Fr. ist daher nicht günstig. Für das müsste er mindestens 5000 Fr. günstiger werden.
Ich finde es frech, wie die Medien versuchen die erhöhten Margen der Autokonzern zu normalisieren!