Hyundai überrascht mit neuem E-Auto: Dieser Look ist zu 90 Prozent serienreif
Obwohl laut Hyundai-Europachef Xavier Martinet «die äussere Gestalt schon zu 90 Prozent der Serie entspricht», durfte sich das Team um Europa-Designchef Eduardo Ramirez beim Concept Three immer noch genug austoben: Der 4,28 Meter kurze und nur 1,47 Meter flache Concept Three kommt vor allem aus der Sicht von schräg vorn ziemlich sportlich daher und wirkt dank flacher Frontscheibe fast wie ein Sportwagen.
Von SUV keine Spur, sieht alles eher nach Sportcoupé aus. Kamera-Aussenspiegel, die gelblich-grüne Verglasung (inklusive Heckspoiler), hinten angeschlagene Türen und Lautsprecher im Diffusor hinten dürften zwar keine Chance zur Realisierung haben. Aber die Proportionen versprechen einen knackigen Kompakten, der seine Batterien im Boden optisch gelungen kaschiert.
Die digitale Welt des Autos entfaltet sich erst so richtig, wenn man sich in die tief eingebauten Lounge-Sitze des Concept Three fallen lässt. Dort haben Ramirez’ Kreative vor dem Fahrer statt klassischer Instrumente, einem eigentlich unvermeidlichen Touchscreen oder einem Head-up-Display, je vier quadratische Kacheln links und rechts neben dem Lenkrad angeordnet. «Unsere Widgets lassen sich mit unterschiedlichen Inhalten bespielen – und fahren an den Fahrer heran, wenn das Auto gestartet wird», erklärt der Designer das Konzept.
Modulsystem für Zubehörteile
Deutlich mehr Chancen auf Verwirklichung haben aber die schmalen Leisten im Armaturenbrett, den Türflächen und Rückseiten der Vordersitze. Dort lassen sich einzeln erhältliche Module einklicken: vom Taschenhalter bis zur Taschenlampe, vom Erste-Hilfe-Kasten bis zum Cupholder, von der Extra-Ablage bis zum Hundetransport-System. Da ein kompatibles System bereits im Minivan der Schwestermarke Kia im Einsatz ist, werden uns die praktischen Module bald in weiteren Hyundai- und Kia-Fahrzeugen begegnen.
Auch nachhaltige Materialien wie Textilien aus recyceltem Meeresplastik werden es ziemlich sicher in den fertigen kompakten Ioniq schaffen.
Erste technische Daten
Das Konzeptfahrzeug wird lediglich von einem Motörchen angetrieben, mit dem der Wagen auf die Showbühnen rollen kann. Beim realen Kompakten wird das 2026 natürlich deutlich anders sein, auch wenn sich Martinet da mit konkreten Hinweisen noch zugeknöpft gibt. Sicher ist aber schon, dass der Ioniq 3 aus Kostengründen nur die 400-Volt-Variante der E-GMP-Plattform nutzen wird, also nicht die Ladeleistung des Ioniq 5 bieten wird. Hyundai verspricht zudem eine softwarezentrierte Architektur. Damit sind Over-the-air-Updates, hohe Rechnerleistungen und schnelle Verbindung in die Cloud möglich – Basis für neuartige Assistenzsysteme oder Infotainment-Angebote.
Und auf der technischen Plattform sollten zwei Batteriegrössen mit rund 60 kWh und 80 kWh zur Verfügung stehen, die maximale Reichweiten von deutlich über 400 bis knapp 600 Kilometern ermöglichen.
Ein umkämpftes Segment
Mit seinem Concept Three greift Hyundai in einem hart umkämpften Segment an. Bereits heute buhlen Modelle wie der VW ID.3, der Renault Megane und chinesische Herausforderer wie BYD Dolphin oder MG4 um europäische Kunden. Preislich zielen diese Fahrzeuge beim Einstieg auf die kritische Marke um die 30'000 Franken. Hyundai äussert sich hierzu noch nicht, dürfte sich aber kaum leisten können, extrem vom Wettbewerb abzuweichen.
(t-online)

