Elektroautos wie der Kia EV3, VW ID.3 oder Volvo EX30 sind dir zu gross? Kein Problem, es gibt inzwischen eine stattliche Auswahl elektrischer Kleinwagen.
Das sind die beliebtesten kleinen Stromer in der Schweiz.
Renaults Neuauflage des R5 ist aktuell der meistverkaufte kleine Stromer in der Schweiz und ab 25'000 Franken lieferbar. Die Reichweite gemäss international standardisiertem WLTP-Prüfverfahren beträgt bis zu 410 Kilometer mit dem grossen und bis zu 312 Kilometer mit dem kleinen Akku. Im Alltag sind mit dem grossen Akku bei milden Temperaturen über 350 km möglich (im Stadtverkehr deutlich mehr, auf der Autobahn deutlich weniger), was für einen Kleinwagen ausreichend ist.
Nebst dem Design überzeugt der kleine und wendige Franzose in den Tests meist mit seiner Fahrdynamik, dem modernen Infotainment-System und der umfangreichen Serienausstattung.
Der offensichtliche Nachteil des Renault 5 ist sein eingeschränktes Platzangebot, dies insbesondere auf den Rücksitzen. Kritisiert werden teils auch der fehlende Frunk, der relativ hohe Preis für die höheren Ausstattungslinien und die gemächliche Ladegeschwindigkeit von maximal 80 bzw. 100 kW.
Die japanische Alternative zum Renault 5 ist der technisch fast identische Nissan Micra, der Ende 2025 in den Handel kommen soll. Etwas grösser ist hingegen der bereits bestellbare Renault 4.
Hyundais neuer Elektro-Kleinwagen Inster kam Anfang 2025 in die Schweiz. Er kann ab 24'000 Franken bestellt werden. Die Basisvariante verfügt über einen 42 kWh grossen Akku, der für rund 300 Kilometer reichen soll. Die stärkere Version mit 85 kW soll dank eines 49 kWh grossen Akkus Reichweiten bis 370 Kilometer ermöglichen.
Die Tester loben das für einen Kleinwagen gute Platzangebot und das funktionale Cockpit mit Knöpfen. Das kleine Auto bietet zudem One-Pedal-Driving. Lässt man das Fahrpedal los, verzögert der Inster bis zum kompletten Stillstand.
Kritisiert wird der eher billig wirkende Innenraum. Wie viele andere kleine Stromer lädt auch der Inster gemächlich. Je nach Akku-Variante mit maximal 85 oder 74 kW. Von 10 auf 80 Prozent lädt das Auto unter idealen Bedingungen in 30 Minuten.
Citroëns Kleinwagen E-C3 gibt es ab 24'500 Franken. Der LFP-Akku fasst 44 kWh. Laut WLTP-Testzyklus sind so bis zu 326 Kilometer Reichweite drin. In unserem Test waren rund 250 bis 260 Kilometer machbar.
Serienmässig kann der E-C3 an der Wallbox nur mit 7,4 kW laden. Der 11-kW-Onboard-Charger ist aufpreispflichtig. An einer Schnellladesäule lädt das Auto mit bis zu 100 kW. Das ist gemächlich, aber für kleine Akkus eigentlich ausreichend und in dieser Fahrzeugklasse aktuell normal. Der E-C3 lädt so laut Herstellerangaben in rund 26 Minuten von 20 auf 80 Prozent.
In der Basisversion fehlen Funktionen wie Klimaautomatik, elektrische Aussenspiegel oder eine geteilte Rücksitzbanklehne. Auch heute übliche Features wie Navi und Touchscreen lässt die Basisvariante aus. Für den Grundpreis gibt es also nur eine Handyhalterung mit Smartphone-Kopplung. Verglichen mit dem Renault 5 und Hyundai Inster wirkt das altbacken, dafür ist das Cockpit mit den klassischen Knöpfen funktional und die Sitze sind bequem.
Der Dacia Spring ab 17’700 Franken war lange das günstigste Elektroauto auf dem Markt – und entsprechend muss man Kompromisse eingehen. Das Auto hat einen kleinen 27-kWh-Akku, was eine Reichweite von 224 Kilometern nach WLTP-Norm verspricht. An öffentlichen AC-Ladesäulen lädt der Spring in der Basisversion mit 7 kW, am DC-Schnelllader ist bei 30 kW Schluss (DC-Laden gibt's nur gegen Aufpreis).
Der Dacia Spring ist klein und wendig. «Im Fond werden grosse Menschen aber schnell Platzangst bekommen», schreibt der ADAC. Weitere Kompromisse muss man bei der Sicherheit (nur ein Stern beim Euro-NCAP-Test), bei der Qualität der Materialien und der Schalldämmung eingehen. Auch der Motor liefert mit 48 kW (65 PS) weniger als die Konkurrenz im Kleinwagensegment. Der Fahrkomfort und die Verarbeitung sind laut diversen Testberichten bestenfalls mässig.
Der sehr kleine T03 von Leapmotor wird oft als «China-Schnäppchen» bezeichnet, obwohl der Kleinwagen in Polen gebaut wird und der europäische Autokonzern Stellantis (u. a. Peugeot, Citroën, Opel, Fiat) 51 Prozent am Joint Venture Leapmotor International hält. Wie dem auch sei, mit 17'000 Franken ist es aktuell das günstigste E-Auto in der Schweiz.
Der 36 kWh starke Akku reicht für bis zu 265 Kilometer nach WLTP-Norm. Die Schnellladegeschwindigkeit ist mit 45 kW sehr gemächlich, aber der Akku ist ja auch nicht gross. Laden von 20 auf 80 Prozent dauert so im besten Fall 36 Minuten. An der heimischen Wallbox lädt er mit 6,6 kW.
Die Tester loben die für die Fahrzeugklasse üppige Serienausstattung mit Rückfahrkamera, Parksensoren, Klimaautomatik und Panorama-Glasdach. Aber: «Ständig piept oder klingelt es von irgendwo her, die Bevormundung der ganzen Assistenten-Bande nervt höllisch», schreibt der ADAC.
Mini gehört zu BMW, aber die britische Automarke nutzt für den neuen Mini Cooper die Technologie von Great Wall Motors aus China, wo er auch hauptsächlich produziert wird. Das kleine E-Auto kommt wahlweise mit einem 37 oder 49 kWh (netto) grossen Akku, was nach WLTP-Norm für bis zu 290 bzw. 400 Kilometer reichen soll. Das Basismodell ab 31’100 Franken lädt mit maximal 75 kW, die beiden teureren Varianten mit bis 95 kW ebenfalls eher gemächlich. Im Idealfall sind beide Akku-Varianten von 10 auf 80 Prozent in 30 Minuten geladen.
Die Tester loben den modernen, hochwertigen Innenraum. Wichtige Funktionen können trotz des grossen, runden Touchscreens weiterhin mit Schaltern und Knöpfen bedient werden. Im Vergleich zum Vorgänger bieten die neuen Modelle eine grössere Reichweite, kritisiert wird aber die dürftige Schnellladeleistung.
Der Lifestyle-Stromer bringt deutlich mehr Leistung als die anderen Elektro-Kleinwagen (bis 190 kW/258 PS), ist aber auch vergleichsweise teuer. Wie üblich in diesem Segment ist der Platz im Kofferraum und auf den Rücksitzen stark beschränkt.
Die elektrische Neuauflage des Fiat Panda gibt es ab 25'000 Franken. Er ist somit fast gleich teuer und fast gleich gross wie der Citroën E-C3, was nicht erstaunt, da beide aus dem Stellantis-Konzern stammen.
Die 44-kWh-Batterie des Grande Panda soll eine WLTP-Reichweite von bis zu 320 km ermöglichen. Geladen wird mit 11 kW an der Wallbox oder bis zu 100 kW am öffentlichen Schnelllader. Damit sei der Akku in 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent geladen.
Wie beim Schwestermodell E-C3 fehlen in der Basisversion Funktionen wie Rückfahrkamera, Klimaautomatik oder ein integriertes Navi. Die Tester loben dafür den Fahrkomfort, die gute Raumausnutzung und insbesondere den vergleichsweise grossen Kofferraum.
Nochmals deutlich kleiner als der Grande Panda sind der elektrische Fiat 500 sowie der Abarth 500e.
Mit dem Dolphin Surf steigt der chinesische Elektroauto-Marktführer BYD auch bei uns ins Segment der Kleinwagen ein. Die Basisversion startet bei 21'000 Franken.
Die Tester loben, dass Features wie Rückfahrkamera oder Touchscreen mit Navi und automatischer Ladeplanung serienmässig sind. Anerkennung gibt es für die Assistenzsysteme, die nur dezent eingreifen und nicht mit viel zu lautem Gebimmel stören, wie das insbesondere bei chinesischen Autos oft kritisiert wird. Zudem haben selbst grössere Passagiere auf der Rückbank dank tiefem Boden vergleichsweise viel Beinfreiheit.
21'000 Franken Listenpreis sind für ein E-Auto wenig, aber dafür gibt's auch nur den kleinen 30-kWh-Akku, der den Dolphin 220 Kilometer weit bringen soll (WLTP). Geladen wird mit 11 kW an der Wallbox oder bis zu 65 kW am DC-Schnelllader.
Mit dem grösseren 43-kWh-Akku für bis zu 322 Kilometer nach WLTP-Prüfverfahren werden mindestens 25'000 Franken fällig. Für diesen Preis bekommt man auch einen Fiat Grande Panda, Citroën E-C3, Hyundai Inster oder Renault 5 mit jeweils vergleichbarer Reichweite.
Den winzigen Microlino gibt es ab 16'000 Franken (limitiert auf 45 km/h) oder ab 18'000 Franken in der Version, die 90 km/h erreicht. Der Mini-Stromer mit zwei Sitzen wurde in der Schweiz entwickelt und wird in Italien gebaut. «Straffe Federung und harte Sitzbank kombinieren sich zu einem eher holprigen Fahrerlebnis», schreibt der TCS in seinem Testbericht. Dafür gibt es einen erstaunlich grossen Kofferraum.
Alternativen zum Microlino wären der Fiat Topolino oder Citroën Ami.
Wenn ich ca. Fr. 4000 mehr als die Premium Version kostet für den Kauf eines der andern 'los cost' Models auslege, habe ich ein 'richtiges' Auto mit deutlich besseren Leistungsdaten und Komfort.