WhatsApp-Gründer Jan Koum ist Mark Zuckerbergs Befehlsempfänger mit Milliarden auf dem Konto.Bild: ALBERT GEA/REUTERS
Kommentar
26.08.2016, 12:2826.08.2016, 14:38
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2012: WhatsApp erklärt öffentlich, man werde nie Anzeigen verkaufen, weil Anzeigen schlecht seien. «Sobald Werbung im Spiel ist, bist du, die Nutzerin, der Nutzer, das Produkt.»
«Heutzutage wissen Unternehmen buchstäblich alles über dich – über dich persönlich, deine Freunde und deine Interessen. Dieses Wissen dient zu einem nicht geringen Teil dazu, Anzeigen zu verkaufen.»
2012: WhatsApp dementiert Gerüchte, das Unternehmen werde an Facebook verkauft.
2013: Facebook lanciert eine eigene Messenger-App und kupfert dabei bei WhatsApp ab.
2014: Trotz früherer Beteuerungen, man wolle unabhängig bleiben, verkauft sich WhatsApp an Facebook – für 22 Milliarden US-Dollar.
2016: WhatsApp kündigt an, es werde die Nutzerdaten verwenden, um Facebook beim Anzeigen-Verkauf zu helfen. Begründung: Dadurch sei «relevantere Werbung» möglich.
Keine Werbebanner, aber ...
«Wir gestatten keine Werbebanner von Dritten in WhatsApp. Wir haben keine Absicht sie einzuführen und sollten wir es jemals beabsichtigen, werden wir diese Richtlinie aktualisieren.»
Auszug aus der aktuellen WhatsApp-Datenschutzrichtliniequelle: whatsapp.com Was sollen wir tun?
Wie ich schon in meinem Kommentar zu den Milliarden-Steuernachzahlungen von Apple geschrieben habe, liegt die Macht in den Portemonnaies respektive Händen der Konsumentinnen und Konsumenten. Wer mit einem Dienst unzufrieden ist, nutzt einen anderen.
Persönlich halte ich eine Abkehr von WhatsApp für angezeigt. Auch wegen der beruflichen und privaten Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren mit Facebook machen musste.
Aus Schweizer Sicht können wir uns glücklich schätzen, dass es im eigenen Land mit Threema eine attraktive Alternative gibt. So viel Heimat-Werbung musste jetzt sein, sorry Telegram!
Update: WhatsApp bietet seinen Kunden die Option, Account-Informationen nicht mit Facebook zu teilen. In diesem Support-Beitrag wird beschrieben, wie es geht. Stutzig machen sollte allerdings die folgende Formulierung:
«Die
Facebook-Unternehmensgruppe wird diese Information trotzdem erhalten und für andere Zwecke, wie Verbesserung von Infrastruktur und Zustellsystemen, des Verstehens der Art der Nutzung unserer bzw. ihrer Dienste, der Absicherung der Systeme und der Bekämpfung von Spam, Missbrauch bzw. Verletzungshandlungen.»
Die Sicherheitsexperten von Sophos («Naked Security»-Blog) kommen denn auch zum Schluss, dass ein vollständiges Opt-out nicht möglich sei... («So it seems you can’t entirely opt out. Unless you stop using WhatsApp of course»).
Threema – die sichere WhatsApp-Alternative aus der Schweiz
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Threema – der sichere Smartphone-Messenger aus der Schweiz (26.8.2016)
Threema ist eine benutzerfreundliche Messenger-App aus der Schweiz, die praktisch abhörsicheres Chatten per Smartphone und Tablet ermöglicht.
quelle: getty images europe / joerg koch
via The Verge
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