Zwanzig Jahre nach dem Start von «World of Warcraft», dem wohl bekanntesten Massively Multiplayer Online Role-Playing Game, kurz MMORPG, bringt Blizzard nun die zehnte Erweiterung heraus. Sie unterteilt sich in drei Teile: «The War Within», «Midnight» und «The Last Titan» und bereits auf der Blizzcon im vergangenen Jahr wurden einige Details bekannt gegeben, die wir jetzt in einem mehrstündigen Hands-on zum Grossteil austesten durften.
Zugegeben, wir haben zwar schon einige Stunden WoW auf dem Buckel, haben aber schon länger nicht mehr gespielt und sind dankbar dafür, dass uns Blizzard direkt mit einem aufgelevelten Charakter ausrüstet. Die neue Erweiterung ist nämlich erst ab Level 70 spielbar. Allerdings kommen wir wirklich sehr schnell wieder in die klassischen Abläufe und es geht bereits nach wenigen Minuten den ersten spinnenähnlichen Viechern an den Kragen. Davon tummeln sich nämlich so einige am Strand der Insel von Dorn, einem der insgesamt vier neuen Gebiete. Der Strand liegt an der Oberfläche von Khaz Algar, was westlich von Pandaria liegen soll und wir nehmen uns genug Zeit, um einerseits ins Spiel reinzukommen und andererseits, um unsere Quests abzuhandeln. Dabei überzeugen uns bei der Optik der Insel vor allem die hohen Felsformationen, das grüne Gras, die doch riesigen Spinnen und wir verweilen ein bisschen, bevor wir uns weiter auf den Weg entlang unserer Hauptquest machen.
Glücklicherweise haben wir in der Realität keine Angst vor Spinnen, aber Spielern, die Probleme mit den Achtbeinern haben, wird in der neuen Erweiterung geholfen: Dank Klick im Menü können Spinnen in Krebse verwandelt werden. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob es das wirklich braucht, finden aber, dass diese Funktion während unserer Alpha-Session schon wunderbar funktioniert. Worüber wir uns richtig freuen, sind die sogenannten Evergreen-Funktionen. Das sind verschiedene Elemente, die einen endlosen Zeitraum relevant und unterhaltsam sein sollen und bereits seit Jahren in das Konzept von WoW gehören. Fans sind besonders gespannt auf «Kriegsmeuten». Sie richten sich an Spieler, die mit mehr als einem Charakter spielen und sich bisher darüber geärgert haben, dass die meisten Dinge nur mit dem Hauptcharakter erledigt werden können.
Jetzt werden alle Charaktere eines Kontos in einer Kriegsmeute verbunden und Fortschritte, Erfolge und Ruhmesstufen aus «The War Within» werden gemeinsam genutzt. Weitere Funktionen wie den dynamischen Flug, was die logische Konsequenz aus der Erweiterung «Dragonflight» ist, und die neue Klassenspezialisierung «Heldentalente» finden wir ebenfalls interessant. In unserer Spielsession finden wir allerdings die neue Endspiel-Säule «Tiefen» besonders gelungen und haben in ihr die meiste Zeit verbracht.
Es soll Spieler geben, die sogar in MMORPGs am liebsten Solo spielen. Für sie gibt es nun eine neue Endspielsäule, in denen Spieler im Spiel vorankommen, auch ohne, dass sie mit Mitspielern auf Fleisch und Blut zocken müssen. Wir folgen also brav den Hauptquests und kommen schon bald zu unserem ersten unterirdischen Dungeon. Damit wir nicht ganz allein gegen kleine und grosse Feinde antreten müssen, wird uns ein NPC zur Seite gestellt. Während unserer Session können wir bei der Funktion unseres Helfers zwischen «Healer» und «Danger Healer» wählen und sind spätestens im zweiten Dungeon namens «Kriegval’s Rest» froh, dass wir ihn dabeihaben. Während wir nämlich den ersten Dungeon noch auf der einfachsten Stufe «Tier 1» crawlen, fällt «Tier 2» schon deutlich schwerer aus. «Tier 3» ist erst spielbar, wenn man die Kampagne mit allen Hauptquests einmal durchgespielt hat. Der Anspruch von «Tier 2» reicht uns allerdings auch und gerade die Dungeons sind es, die uns in der Erweiterung besonders gut gefallen.
Wir haben zwar keine Angst vor Spinnen, aber Bugs können uns durchaus einen Schreck einjagen. Erstaunlicherweise ist das in der Alpha-Version, die wir gespielt haben, nicht so häufig passiert wie befürchtet. Manche NPCs reagieren erst, wenn man sie in einem bestimmten Winkel anspricht, und manchmal hauen wir ganz schön daneben im Kampf. Was natürlich an den Bugs liegt und nicht an uns. Insgesamt sind wir überrascht, wie gut die Version bereits läuft und haben nun Lust bekommen, wieder mehr und tiefer in «World of Warcraft» einzutauchen. Kollegen, die deutlich mehr WoW-Profis sind wie wir, freuen sich ebenso auf die Erweiterung und fühlen sich vor allem durch die neuen Evergreen-Funktionen abgeholt. Übrigens können sich Spieler für die Beta bewerben und sollen schon bald selbst in die Tiefen von Azeroth stürzen können.