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Was zunächst nach einem schlechten Scherz klang, erweist sich als bittere Wahrheit: Adblock Plus, der bekannte Werbeblocker, der für Millionen von Internet-Nutzern Online-Anzeigen ausblendet, will neu selber Werbung verkaufen.
Vom Anzeigen-Blocker zum Anzeigen-Verkäufer? Mit einem neuen Tool für Verlagshäuser will die Eyeo GmbH genau dies in die Tat umsetzen. Am Dienstag hat die Kölner Firma die Beta-Version einer Verkaufsplattform aufgeschaltet.
Medien rund um den Globus berichten seither über den unglaublichen Vorgang. Und bei Twitter liessen die erzürnten Reaktionen nicht lange auf sich warten...
Adblock Plus sells out to corporations, will force ads on you that you can't block. Time to look for an alternative. https://t.co/c60OHx8l65
— Robert Crawford (@jurassicpork59) 13. September 2016
Erst Werbung blocken, dann abkassieren: Adblock Plus. Kann man die jetzt offiziell "Wegelagerer" nennen, ja?
— Ole Reißmann (@oler) 13. September 2016
Wer einen geharnischten Kommentar zu den Adblock-Plus-Machenschaften lesen möchte, wird bei Mobilgeeks.de fündig. Der deutsche Blogger Sascha Pallenberg hat schon vor Jahren vor dem merkwürdigen Geschäftsgebaren der Firma gewarnt – und sieht sich nun in seinen «Rants» bestätigt.
Wer immer noch Adblock Plus nutzt, ist selber schuld - und ganz schön dumm. https://t.co/Li9Xg8ODKu
— Thomas Knuewer (@tknuewer) 14. September 2016
Werbeblocker sind praktisch, weil sie das Surfen beschleunigen und das Online-Lesevergnügen steigern können. Werbeblocker sind aber auch eine Gefahr für den Journalismus: Online-Medien wie watson sind auf die Werbeeinnahmen angewiesen. Wenn diese sinken, ist das journalistische Angebot in Gefahr.
Unser Tipp: Wer allzu aufdringliche Werbe-Einblendungen bekämpfen möchte, nutzt eine vertretbare Alternative zu Adblock Plus, wie zum Beispiel das Open-Source-Tool uBlock.
Und ganz wichtig: Werbefinanzierte Online-Angebote, die man gut findet und weiterhin lesen möchte, setzt man auf die sogenannte Whitelist. Man definiert also für die jeweilige Internet-Adresse eine Ausnahme, so dass beim Aufrufen der Webseiten weiterhin Anzeigen abgerufen werden.
In der jüngeren Vergangenheit hatten mehrere deutsche Medienunternehmen, darunter Axel Springer, gegen das Vorgehen von Adblock Plus geklagt.
Die Adblock-Plus-Anbieter machten ziemlich viel Geld, indem sie grosse Konzerne wie Amazon, Google und Microsoft dafür bezahlen liessen, auf die Whitelist gesetzt zu werden.