Digital
People

Online-Marktplatz Etsy hat ein Promi-Porno-Problem

Online-Marktplatz Etsy hat ein Promi-Porno-Problem

Auf Etsy kann man KI-generierte Pornobildchen von Prominenten kaufen. Die Plattform tut nur wenig, um diese zu entfernen – obwohl sie verboten sind.
04.01.2024, 21:34
Julius Zielezinski / t-online
Mehr «Digital»
Ein Artikel von
t-online

Auf dem Internet-Marktplatz Etsy können Kunden KI-generierte Bilder kaufen, die Prominente in pornografischer Art und Weise darstellen – sogenannte Deepfakes. Wie das US-Magazin «Forbes» berichtet, liefern schon die einfachsten Suchanfragen Tausende von Ergebnissen. Dabei sind pornografische Inhalte auf der Plattform verboten, ob KI-generiert oder nicht.

Eine der betroffenen Personen, die amerikanische Schauspielerin Olivia Munn, geht nun mit ihrem Anwalt gegen die Seite vor. Etsy reagiert nach Angaben des Anwalts jedoch nur schleppend auf die Aufforderung, diese Art von Bildern zu löschen. So habe es sechs Tage gedauert, bis das Unternehmen die Bilder seiner Klientin entfernt habe und das auch erst, als «Forbes» es ebenfalls zu dem Fall kontaktiert habe.

FILE - In this July 21, 2017 file photo, actress Olivia Munn attends "The Lego Ninjago Movie" photo op at Comic-Con International in San Diego. Munn along with five other women have accused  ...
Olivia Munn.Bild: Richard Shotwell/Invision/AP/Invision

Deepfakes im Mainstream angekommen

Auf Nachfrage von «Forbes» betonte Etsy zwar, sich des Problems bewusst zu sein und alles in seiner Macht Stehende zu tun, um diese Deepfakes von dem Marktplatz zu entfernen. Doch dem US-Magazin zufolge waren die meisten Angebote von Deepfake-Pornos auch Tage nach der Ankündigung weiterhin online. Die Preise dieser Angebote liegen dabei zwischen unter einem Dollar und etwas über fünf Dollar.

Das liegt laut einem der Händler, der solche Deepfakes auf der Plattform anbietet und bereit war, mit «Forbes» zu sprechen, daran, dass die Programme einfach zu bedienen seien. Zudem seien sie so weit verbreitet, dass viele Interessenten sich die Bilder einfach selbst generieren lassen könnten. Auch für Hany Farid, Professor für Computerwissenschaften an der University of California, ist die Tatsache, dass diese Bilder auf Etsy auftauchen, ein Beweis dafür, dass die Technologie im Mainstream angekommen sei.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Spielt sich der Sex der Zukunft nur noch hinter 3D-Brillen ab?
1 / 14
Spielt sich der Sex der Zukunft nur noch hinter 3D-Brillen ab?
Auf der Erotikmesse Venus geht es um die Zukunft der Erotikbranche. Zahlreiche, überwiegend männliche, Besucher fotografierten die rund 150 Darsteller – überwiegend Frauen.

quelle: x03330 / axel schmidt
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Diese Deepfakes musst du gesehen haben
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
11 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
McShrimp (aka Rollassel)
04.01.2024 22:05registriert Mai 2021
Etsy ist schon lange nicht mehr was es einmal war. Inzwischen ist nämlich jedes dritte Angebot Ali-Express-Scheisse, nur teurer. Leider kann man auch nicht draufgehen wenn der Händler nicht aus China ist - dann ist es halt einfach ein Dropshipper.
Gerade bei Kleidung wirklich Schade.
Gibt natürlich noch ein paar gute Händler, aber man muss aufpassen.
964
Melden
Zum Kommentar
avatar
Alain Müri
04.01.2024 23:21registriert März 2022
Danke für die Info?
204
Melden
Zum Kommentar
11
Die SBB-App wird mit dieser neuen Funktion richtig genial – ein Haken bleibt (vorerst)
Bequem mit dem Handy ÖV-Reisen ins europäische Ausland buchen: Dazu möchten die SBB mit ihrer neuen App animieren. watson konnte das Ganze vorab testen und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Was lange dauert, wird endlich gut: Über «SBB Mobile», die meistinstallierte ÖV-App der Schweiz, können seit Ende Oktober auch internationale Zugreisen gebucht werden.

Zur Story