Hörst du dieses Rauschen? Es sind nicht die Wellen, die an den Strand schlagen, sondern die Reaktionen zum Start der zweiten Staffel von «7 vs. Wild».
Seit Freitag (5. November) ist die erste Folge bei YouTube verfügbar. Und spätestens jetzt sollte allen zweifelnden Stimmen klar sein, dass die Low-Budget-Produktion zum Internet-Hit 2022 wird. PS: Inzwischen hat das erste Video über 5 Millionen Views – mehr Publikum als jede TV-Sendung.
Dieser Beitrag dreht sich um die wichtigsten Fragen und Antworten rund um Folge 1, wobei Informationen aus ersten «Behind the Scenes»- und «Reaction»-Videos einfliessen.
PS: Der Artikel enthält keine Spoiler. Die aufgeführten Zitate werden keinem der sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugeordnet, um die Spannung nicht zu verderben.
Die 2. Staffel ist am vergangenen Freitag mit einem Knall gestartet. Hunderttausende Fans wollten das Video gleich nach der Veröffentlichung sehen. Inzwischen hat die vergleichsweise kurze erste Folge (nur gut 27 Minuten Spielzeit) schon deutlich mehr als 5 Millionen Views erreicht.
Laut Produktionsteam handelt es sich bei «7 vs. Wild» um das grösste YouTube-Creator-Projekt Europas.
Zur Einstimmung (und sofern du Zeit findest) empfehle ich, vor der 1. Folge das folgende «Behind the Scenes»-Video zu schauen. Das vermittelt einen guten Eindruck von den Rahmenbedingungen und den letzten Vorbereitungen.
Im Vorab-Video hört das Publikum auch, wie Otto kurz vor dem Start über «unfassbare Schmerzen im Rücken und im Oberschenkel und im Arsch» klagt. Damit schien ausgerechnet einer der Publikumslieblinge bereits angezählt.
Mit einem Knall.
Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.
Ein Ziel haben die gewieften YouTuber schon mal erreicht: Das Gezeigte wird intensiv diskutiert – auf allen Social-Media-Plattformen. Insbesondere geht es auch um die Frage, wer von den Teilnehmenden den besten «Spot» hat.
Das bleibt (auch nach der 1. Folge) fraglich.
Im perfekt inszenierten, von dramatischer Musik untermalten Intro werden giftige Pflanzen (Manchinelbaum mit «Äpfelchen des Todes») und Raubtiere (Alligatoren) gezeigt.
Tatsache ist: Es kommt bereits beim Aussetzen der Teilnehmenden per Helikopter zu einer brenzligen Szene. Der Hauptorganisator und Teilnehmer Fritz Meinecke bestätigte dies später in seinem ersten «Reaction»-Video.
Reinschauen lohnt sich nicht nur für Survival-Interessierte. Die deutsche YouTube-Produktion bietet gute Unterhaltung für Jung und Alt. Wie man hört, belaufen sich die Kosten auf einen (tiefen) sechsstelligen Betrag – ein Klacks im Vergleich zu deutlich teureren TV-Produktionen, vor denen sich die erfahrenen YouTuber nicht zu verstecken brauchen.
Die zum Ende eingeblendeten Vorschau-Sequenzen auf die zukünftigen Folgen zeigen, dass die zwei jungen Frauen und fünf Männer bei «7 vs. Wild» in Panama an ihre persönliche Leistungsgrenze (und darüber hinaus) gelangen.
Teilnehmende im O-Ton:
Nun sind solchen Äusserungen, die vom Produktionsteam gekonnt in den Abspann der 1. Folge reingeschnitten werden, natürlich gewollte Cliffhanger. Beim Publikum soll die Anspannung zusätzlich angeheizt werden, denn abgesehen vom Vorstellen der sieben Teilnehmerinnen und Teilnehmer und ihrer Aussetzung auf den abgelegenen Perleninseln gab's in den ersten 30 Minuten nicht viel zu sehen.
Dies soll aber die unglaubliche Leistung des relativ kleinen Produktionsteams nicht schmälern. «7 vs. Wild» überzeugt auch in der Fortsetzung mit perfekt choreografierten Szenen und professionell wirkender Kameraführung. Die Aufnahmen aus Hubschraubern und per Drohne (Quadcopter) sind genial, hinzu kommt ein packender Sound.
Was definitiv fehlt, sind redaktionelle Texteinblendungen zu den Verhältnissen vor Ort, insbesondere vermisst man Temperaturangaben (Luft und Wasser). Hier sollten sich die «7 vs. Wild»-Macher dringend vom grossen Vorbild, dem TV-Survival-Experiment «Alone», inspirieren lassen – dort hat Fritz Meinecke ja auch die Idee für sein YouTube-Format her.
Abgesehen davon hat watson nichts zu bemängeln. Hatte ich schon erwähnt, dass es sich auch bei YouTube um eine werbefinanzierte Plattform handelt? Abgesehen von den lästigen, zum Glück kurzen Unterbrechungen seitens der Plattformbetreiberin (YouTube/Google) gibt's in jeder Folge einen integrierten 30-sekündigen Werbeblock für den Hauptsponsor. Da wirbt Fritz für die Produkte eines bekannten Handyhüllenherstellers, der das Projekt seit der 1. Staffel unterstützt.
Die Fortsetzung von «7 vs. Wild» stösst auf breite Begeisterung, wenn man die Kommentare auf den Social-Media-Plattformen und die Reaktionen-Videos betrachtet.
Es gibt auch nachdenkliche Stimmen.
Apropos Spoiler:
Aufmerksame Beobachter monierten, dass die Produzenten bei den Vorschau-Sequenzen (am Ende der 1. Folge) – ob versehentlich oder gewollt – gespoilert hätten. Dies, weil kurz zu sehen ist, wie eine weinende Teilnehmerin mit Pinzette in der Hand vor einem geöffneten «Medikit» sitzt.
Hier gilt es die Spielregel in Erinnerung zu rufen, dass alle Teilnehmenden nebst Kameraausrüstung und Satelliten-Kommunikationsgerät für Notrufe etc. zwei Pakete für die medizinische Erstversorgung zur Verfügung haben:
Aus der gezeigten Szene kann also nicht geschlossen werden, dass die Teilnehmerin vorzeitig ausscheiden musste.
Gleich hier! 😉
Wobei: Das Anschauen auf einem möglichst grossen Screen – sprich: im Idealfall einem Fernseher – lohnt sich.
Insgesamt sind 17 Folgen geplant. Im November und Dezember 2022 soll es gemäss Ankündigung jeden Mittwoch und Samstag jeweils um 18 Uhr eine neue geben.