Die russischen Behörden sind nach Angaben britischer Geheimdienste zuletzt deutlich stärker gegen die Nutzung virtueller, privater Netzwerke (VPN) vorgegangen. Das britische Verteidigungsministerium schreibt in seinem täglichen Update am Donnerstag zu russischer Staatszensur:
Geschützte Netzwerkverbindungen erlauben den Zugang zu Websites sowie Social-Media-Plattformen, die in Russland gesperrt sind, und damit zu objektiven Informationen über staatliche Repressionen oder den Angriffskrieg gegen die Ukraine.
VPN seien zwar seit 2017 in Russland illegal, aber dennoch weiterhin sehr beliebt, heisst es in London weiter.
Nun aber seien viele der bekanntesten Verbindungen unbrauchbar, zitierte das Ministerium Medienberichte. «Neben zunehmenden technischen Störungen hat der russische Staat auch eine öffentliche Kampagne gestartet, und er versucht, die Bürger mit der Behauptung, ihre persönlichen Daten seien gefährdet, dazu zu verleiten, VPN zu meiden.»
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine - 10 August 2023.
— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) August 10, 2023
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Ob Informationen zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, LGBTQ-Themen oder Kritik an der Regierung: Die Zensurbehörde Roskomnadsor (RKN) des Kreml kontrolliere und zensiere, was in Russland auf verschiedensten Informationskanälen verbreitet werde, berichtete rnd.de im Februar.
Deutsche Journalisten konnten von Hacktivisten gestohlene interne Dokumente der Zensurbehörde einsehen, die zeigen, wie Putins Überwachungsapparat arbeitet. Demnach haben die Russen massiv in KI-Systeme investiert.
Widerspreche ein Medium, ein YouTuber oder eine Telegram-Nutzerin dem offiziellen Narrativ des Kremls, fordere die Zensurbehörde die Löschung. Wenn sich der jeweilige Dienst weigere, verhänge Roskomnadsor Geldstrafen, entziehe Lizenzen oder blockiere die entsprechenden Websites.
Für den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Gefolge tilge die Zensurbehörde aber auch unliebsame Informationen aus dem Internet, wie etwa Verbindungen in die Kriminalität oder Beweise für Korruption.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Das Regime in Moskau wirft der britischen Regierung Desinformation vor, ohne diese Behauptung belegen zu können.
(dsc/sda/dpa)
Lafayet johnson
Wenn dein Land dir verbietet, ausländische Information zu bekommen, ist das wie ein Eingeständnis:“wir sind die bösen!“
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