Vor zehn Jahren kam das erste Samsung Galaxy S- Smartphone auf den Markt. Seither hat der Elektronikriese aus Südkorea Jahr für Jahr nachgelegt. Morgen Dienstag wird das neue Flaggschiff enthüllt – und die Südkoreaner haben ein paar weitere Überraschungen in petto. Der Event wird wie auch schon in den Vorjahren auf der Samsung-Homepage übertragen. Der Livestream startet am 11. Februar um 20 Uhr und kann hier aufgerufen werden.
Neben dem Samsung Galaxy S20 wird auch das nächste Smartphone mit faltbarem Display erwartet. Es wird unter dem Namen Samsung Galaxy Z Flip firmieren und sich wie ein Klapphandy zusammenfalten lassen. Auf Twitter kursiert seit ein paar Tagen ein Video, das das Modell im Hands-on zeigt.
Samsung Galaxy Z Flip - First Hands On Video pic.twitter.com/4b8Uzt5kRB— Ben Geskin (@BenGeskin) February 2, 2020
Im Rahmen der Oscar-Verleihungen ist Samsung nun einen ungewöhnlichen Schritt gegangen und hat das neue Modell bereits recht ausführlich in einem Werbeclip gezeigt.
Neben zwei verfügbaren Farben ist dabei auch das kleine ovale Display auf der Aussenseite in Aktion zu sehen – als Schaltfläche um eingehende Anrufe abzunehmen. In einem zuvor bereits geleakten Video war hier nur die Uhrzeit zu erkennen.
Samsung just showed off the entire Z Flip during its Oscars ad. Small print says screen crease is normal, heh pic.twitter.com/uBesJ0FonT— nilay patel (@reckless) February 10, 2020
Solche sogenannte «Foldables» sind als Modellkategorie noch neu und bislang sehr teuer. Mit einem geschätzten Preis von mindestens 1500 Franken würde das Galaxy Z Flip zu den aktuell günstigsten Geräten dieser Klasse gehören. Zum Vergleich: Die erste Generation der Foldables kostete letztes Jahr rund 2500 Franken. Trotzdem zielt auch das neue Gerät klar auf einen Nischenmarkt. An ein Massenpublikum richtet sich hingegen das neue Galaxy S20.
Mittlerweile gilt als sicher, dass der Nachfolger des Samsung Galaxy S10 aus dem Vorjahr nicht S11, sondern Galaxy S20 heissen wird. Bei der Namensgebung weicht der Konzern damit erstmals von seinem bisher stringenten Muster ab. Dies könnte darauf hindeuten, dass Samsung insgesamt eine neue Richtung einschlagen will. So ist es sehr wahrscheinlich, dass die neuen Samsung-Geräte sowohl den neuen Mobilfunkstandard 5G als auch LTE unterstützen werden.
Es wird erwartet, dass Samsung drei Varianten seines neuen Topmodells vorstellen wird: das S20, S20 Plus und S20 Ultra. Letzteres stellt die Premium-Version dar und wird voraussichtlich mit bis zu 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und einer 108-Megapixel-Hauptkamera ausgestattet sein.
Bisher gibt es nur eine andere Marke, die einen so hochauflösenden Kamerasensor in einem Smartphone verbaut hat: Xiaomi. Laut den Kamera-Experten von DXO Mark liefern Huawei und Xiaomi mit dem Mi Note 10 aktuell die besten Kamera-Handys.
Das Galaxy S20 soll gleichziehen. Vor allem beim Zoom wollen die Südkoreaner auftrumpfen. Dazu stattet Samsung das Gerät mit einer Vierfach-Kamera aus. Diese besteht vermutlich aus einem Ultraweitwinkel-, Tele- und Makroobjektiv sowie einem speziellen Tiefensensor. Das günstigste S20-Modell wird «nur» eine Dreifachkamera haben.
Es sind bereits Fotos im Umlauf, die das Design des neuen Smartphones zeigen. Darauf ist zu sehen, dass Samsung die Selfie-Linse bei den S20-Modellen in einem eingestanzten Display-Loch («Punch-Hole») statt einer Einkerbung («Notch») unterbringt. Das Konzept kennt man bereits vom Vorgänger Galaxy S10 und vom Galaxy Note 10, das von der deutschen Stiftung Warentest zum besten Smartphone des Jahres 2019 gekürt wurde.
Eine Klinkenbuchse für Kopfhörer fehlt dem neuen Galaxy. Ladevorgang und Datenübertragung funktionieren offensichtlich via USB-C.
Ausserdem ist der ungeliebte «Bixby»-Knopf Geschichte, mit dem sich auf früheren Samsung-Geräten die hauseigene Sprachassistentin aktivieren liess.
Die Bildschirmdiagonale soll je nach Modell zwischen 6.2 und 6.9 Zoll betragen. Die Auflösung wird auf 3'200 x 1'440 Pixel geschätzt, also Full HD+. Eine Bildwiederholrate von 120 Hertz soll für eine besonders flüssige Wiedergabe sorgen. Das erweist sich vor allem beim Scrollen durch die Sozialen Medien oder beim Lesen eines längeren Nachrichtenartikels mit vielen Elementen als nützlich. Bislang galten 90 Hertz bereits als Spitzenwert, 60 Hertz ist Standard. Ob der Durchschnittsnutzer den Unterschied überhaupt wahrnimmt, ist umstritten.
Der Nachteil einer hohen Bildfrequenz: Der Akkuverbrauch steigt an. Dementsprechend sollen die neuen Samsung-Smartphones mit Akkus mit 4'000 bis 5'000 Milliamperestunden Ladekapazität auf den Markt kommen. Man kann davon ausgehen, dass schnelles und kabelloses Aufladen von allen Modellen unterstützt wird.
Über die Gerätepreise kann nur spekuliert werden. Beobachter gehen davon aus, dass das günstigste Samsung Galaxy S20 bei etwa 900 Franken liegen dürfte. Je nach Ausstattung kann das teuerste Modell bis zu 1500 Franken kosten. Damit stösst Samsung preislich beinahe in Dimensionen vor, die man bislang von Apple kennt.
Das vollständige Flussdiagramm kannst du hier herunterladen.
(oli/str/jnm/t-online.de)
Ich hoffe dieses Unnötige "Ding" der Technik verschwindet auch genau so wieder, wie die anderen Sachen.
Vielleicht bin ich aber auch der einzige, der den Nutzen nicht sieht, noch Grössere Smartphones dabei zu haben. dann Lohnt sich am Ende doch schon wieder eher ein Tablet, oder ein Laptop.