Immer wieder werden Wettbewerbe auf der Plattform TikTok ins Leben gerufen, einige davon sind lebensgefährlich. Im Landkreis Kassel in Deutschland kostete die Teilnahme jetzt ein 13-jähriges Mädchen das Leben. Bei der «Blackout Challenge» geht es darum, dass sich Teilnehmer bis zur Ohnmacht würgen.
Die Schülerin habe nach Informationen der «HNA» bereits Ende April daran teilgenommen – und sei gestorben. Das habe die Staatsanwaltschaft jetzt auf Anfrage bestätigt. Es sei ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Dem Bericht nach habe sich die Tochter am Abend des 26. April von ihrer Mutter noch verabschiedet und sei auf ihr Zimmer gegangen. Als ein kurz nach Mitternacht heimkehrender Onkel nach ihr sah, habe das Mädchen nicht mehr geatmet. Ein Notarzt habe den Tod festgestellt. Sie hatte sich stranguliert, heisst es.
Die Familie habe laut «HNA» Aufnahmen auf ihrem Handy gefunden, die einen ersten Versuch zeigten, sich die Luft abzuwürgen. Während Teilnehmer der Challenge meist eine andere Person dabei haben, um zu filmen (und bei Gefahr einzugreifen), war die 13-Jährige offenbar alleine. Sie habe ihr Telefon nicht mehr erreichen können, so ein Verwandter.
Die Deutsche ist nicht das erste Opfer, weltweit sind mehrere Teilnehmer gestorben. Ein Junge aus Grossbritannien war zunächst ins Koma gefallen, dann starb er. In Lingen in Niedersachsen würgten sich Mitte Mai Schüler auf dem Pausenhof, überlebten aber.
Die Mutter des verstorbenen Mädchens warnte auf Facebook und gegenüber einem Radiosender andere Jugendliche. Man sollte immer daran denken, wie gefährlich die Plattform sein könne, sagte sie. Eltern sollten mit ihren Kindern über die Gefahren reden.
Der chinesische Konzern Bytedance, der TikTok betreibt, ist immer wieder in die Kritik wegen der Challenges gekommen. Es wird ihm auch vorgeworfen, Minderjährige nicht ausreichen zu schützen. Die EU hat bereits im Februar ein Verfahren gegen den Konzern eingeleitet.
(t-online/dsc)
Trotzdem, Beileid an die Familie!