Das Fairphone 3 konnte in unserem ausführlichen Test in weiten Teilen überzeugen. Im Vergleich mit anderen Smartphones wird es fair und nachhaltig produziert und es ist sehr leicht reparierbar, was die Umwelt schont.
Was nicht allen passt: Das knapp 500 Franken teure Smartphone wurde bislang mit Googles Android-Betriebssystem verkauft, das bekanntlich beim Daten-Sammeln wenig Hemmungen kennt. Die niederländische Firma Fairphone versprach zwar beim Marktstart im Herbst 2019, dass es für fünf Jahre System-Updates geben werde. Wie man dies garantieren will, war aber schleierhaft, da selbst Google bei seinen eigenen Pixel-Phones eine Update-Garantie von nur drei Jahren gibt.
Nun lüftet sich der Schleier: Fairphone macht gemeinsame Sache mit der gemeinnützigen Organisation eFoundation, die sich auf die Open-Source-Entwicklung von mobilen Betriebssystemen spezialisiert hat. Das heisst: Das Fairphone 3 kann ab dem 6. Mai statt mit Googles Android auch mit der Open-Source-Alternative /e/ OS gekauft werden.
Wer bereits ein Fairphone 3 hat, kann von Android zu /e/ OS wechseln. Die datenschutzfreundliche Alternative kann hier heruntergeladen werden.
Das neue Open-Source-Betriebssystem /e/, das auf Android basiert, könnte langjährige System-Updates durchaus ermöglichen. Alternativ kann man das Handy auch weiterhin mit Android und somit allen gewohnten Google-Apps kaufen.
/e/ ist ein neues, Google-freies Betriebssystem. Es besteht aus verschiedenen Open-Source-Projekten, beispielsweise LineageOS, das wiederum auf Android basiert. Die typischen Google-Apps werden bei /e/ durch freie Nachbildung ersetzt. Als SMS- und Chat-App kommt etwa Signal zum Einsatz. Zur Standortbestimmung werden nicht Google-Dienste, sondern ein Dienst von Mozilla (Firefox-Entwickler) verwendet. Als Suchmaschine steht unter anderem DuckDuckGo zur Auswahl.
Aber: Obwohl das Open-Source-Betriebssystem auf Android basiert, sind nicht alle Android-Apps mit /e/ kompatibel. Bevor man ein Fairphone 3 mit /e/ in Betracht zieht, sollte man sich auch vergewissern, dass man wirklich auf alle Google-Apps verzichten kann.
Übrigens: Im Online-Shop können nebst dem Fairphone 3 auch das Galaxy S7 und S9 mit /e/ OS bestellt werden.
Man habe die Fairphone-Nutzer gefragt, welches alternative Betriebssystem sie sich für das neue Fairphone 3 wünschen. Das Ergebnis war offenbar eindeutig: Das Open-Source-Betriebssystem /e/ OS habe mit Abstand am meisten Stimmen erhalten.
Man freue sich, nun Smartphones anbieten zu können, «die nicht nur nachhaltig sind, sondern auch Schutz für persönliche Daten bieten», sagt Eva Gouwens, CEO von Fairphone. Open-Source-Software und konstante Updates seien ein wesentlicher Bestandteil, um die Langlebigkeit des Smartphones zu erhöhen.
(oli)