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«Ich bin ein Terrorist»: Ukrainische Regierung fälscht Putin-Geständnis

Wenn Putin ehrlich wäre: Ukrainische Regierung knöpft sich Putin mit diesem Fake-Video vor

Die ukrainische Regierung hat ein Deepfake-Video geteilt, in dem ein künstlich generierter Putin von russischen Kriegsverbrechen erzählt. Das Video soll den Druck auf den Westen erhöhen, schwere Waffen zu liefern.
25.04.2022, 21:13
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Deepfakes sind mithilfe von KI manipulierte Videos. Die Technik wird im Informationskrieg von der Ukraine und Russland genutzt.
Deepfakes sind mithilfe von KI manipulierte Videos. Die Technik wird im Informationskrieg von der Ukraine und Russland genutzt.

Die ukrainische Regierung hat per Twitter ein Video veröffentlicht, in dem Russlands Präsident Wladimir Putin zu sehen ist. Darin spricht Putin Englisch und sagt Sätze wie «Die Wahrheit ist, dass ich zivile Häuser und unschuldige Frauen und Kinder bombardiere» oder «Die Wahrheit ist, dass ich ein Terrorist bin».

Die Ersteller legen gleich zu Beginn des Videos offen, dass es sich um ein Fake-Video handelt, was auch ohne Hinweis offensichtlich ist.

Bei den Aufnahmen handelt es sich um ein sogenanntes Deepfake-Video, bei dem Putins Kopf mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Bild gesetzt wurde. Erstellt wurden die Aufnahmen mit der Software des KI-Startups Reface, wie der ukrainische Regierungs-Account auf Twitter schreibt.

Deepfakes sind mithilfe von KI manipulierte Videos. Darin werden Gesichter getauscht und Menschen Worte in den Mund gelegt, die sie nicht gesagt haben. Auch werden Handlungen gezeigt, die so von den jeweiligen Personen nie ausgeführt wurden.

Bereits Mitte März wurde ein Deepfake-Video von Selenskyj verbreitet, in dem der gefälschte ukrainische Präsident die angebliche ukrainische Niederlage verkündete. Den Erstellern dürfte bewusst gewesen sein, dass die schlecht gemachte Fälschung durchschaut wird. Es dürfte ihnen vielmehr darum gegangen sein, mit der Falschmeldung grundsätzlich das Vertrauen in die ukrainische Regierung, die Medien und das Militär zu untergraben.

Wie gefährlich solche Aufnahmen sein können, zeigte Jordan Peele 2018 in Zusammenarbeit mit der Plattform BuzzFeed. Der US-Schauspieler lieh damals dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama in einem Deepfake-Video seine Stimme. Das Ergebnis ist täuschend echt.

(t-online, sha, oli)

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