Das Oktober-Update für Windows 10 ist startbereit. Das schreibt Microsoft in einem Blogbeitrag. Die Aktualisierung trägt den Namen «Oktober 2020 Update» und ist ein sogenanntes Funktionsupdate (Version 20H2). Mit solchen Updates erweitert Microsoft zweimal im Jahr Windows 10 um neue Features. Erst im Mai erschien die letzte Aktualisierung, die zahlreiche nützliche Optimierungen brachte.
Auch das Oktober-Update liefert neue Funktionen – wenn auch weniger als bei Funktionsupdates in der Vergangenheit.
Eine der sichtbaren Neuerungen ist das veränderte Startmenü. So werden im Oktober-Update die App-Kacheln transparent dargestellt und das Startmenü passt sich farblich dem Hintergrund an. Das Ganze soll auch die Darstellung im hellen und dunklen Modus von Windows 10 verbessern.
Microsoft preist vor allem die neueste Version des Edge-Browsers an, die Nutzer mit dem Windows-10-Update automatisch erhalten (sofern er nicht bereits installiert ist). Der seit Anfang Jahr auf Chromium basierende neue Edge-Browser ist nun integraler Bestandteil von Windows 10 und Microsoft pusht den Browser mit diversen neuen Funktionen.
So können User in Edge Text, Bilder oder ganze Webseiten in sogenannten «Sammlungen» speichern und mit anderen teilen. Das kann nützlich sein, um etwa Infos zu einer geplanten Reise oder Webseiten zu einem bestimmten Thema für später zu sammeln. Mit der neuen Edge-Version erhalten Nutzer auch direkt im Browser Preisvergleiche für Produkte, die man einer Sammlung hinzufügt, schreibt Microsoft.
Neue «Sammlungen» können mit einem Klick auf das Plus-Icon oben rechts im Browser erstellt werden. Allenfalls muss man den Browser zuerst auf die neuste Version (86) aktualisieren.
Ist Edge aktuell, unterstützt er neurdings Themes. Das sieht dann beispielsweise so aus.
Die Seite «Neuer Tab» kann nun mit einem eigenen Hintergrundbild verziert werden, in PDF-Dateien lässt sich ein Stift verwenden und im Privatmodus wird der Trackingschutz standardmässig auf «streng» eingestellt. Eine Übersicht über weitere neue Edge-Funktionen gibt es hier.
Apropos Browser: Mit dem Tastenkürzel Alt + Tabulator können Nutzer nun auch zwischen Browser-Tabs in Edge wechseln. Wer bisher die Tastenkombination drückte, bekam nur alle offenen Apps angezeigt, aber nicht die einzelnen Tabs im Browser. Wer die Neuerungen nicht möchte, kann in den Multitasking-Einstellungen das Tastenkürzel umstellen.
Mit dem Update sollen Nutzer mehr Informationen über ihr System aus den Einstellungen rauslesen können. Zudem können User die Bildwiederholungsrate ihres Monitors nun in den erweiterten Anzeigeeinstellungen ändern, was unter anderem Gamer interessieren dürfte. Normalerweise ist das in den Optionen des Grafikkartenprogramms möglich.
Auch schaltet Windows 10 in der neuen Version automatisch in den Tablet-Modus, wenn ein Nutzer die Tastatur seines Tablets absteckt. Bisher fragte das System nach, ob es den Modus wechseln soll. Ebenfalls neu: Benachrichtigungen enthalten nun App-Logos. So sollen Nutzer einfacher erkennen können, auf welche Apps sich die Nachrichten beziehen.
Wer Windows 10 neu installiert oder neue Benutzerprofile einrichtet, kann ab sofort auch Nutzungsvorlieben angeben. Das System passt dann die Taskleiste den Angaben der Nutzer an. «Gamer finden die Xbox-App in der Taskleiste, wer hingegen überwiegend produktiv arbeitet, findet an dieser Stelle die Office-App», erklärt der Windows-Blog «Dr. Windows.»
Wenn dein System für das Update bereit ist, wird die Aktualisierung für gewöhnlich automatisch heruntergeladen und installiert. Du kannst aber auch manuell nach Updates suchen. Das geht so:
Wer hingegen warten kann, muss nichts tun. Wie gewohnt erhält man eine Benachrichtigung, sobald das Update auf dem eigenen PC zur Verfügung steht. Das kann demnächst sein, oder auch erst in einigen Wochen. Der Grund: Windows 10 läuft auf über einer Milliarde teils sehr unterschiedlicher Geräte und Microsoft rollt das neue Funktionsupdate daher wie gewohnt in Wellen aus. Das heisst, das Update wird nicht zeitgleich an alle Geräte ausgeliefert, sondern nach und nach verteilt.
Zuerst erhalten nur wenige Geräte das Update. Treten keine grösseren Probleme auf, wird die Verteilung in den kommenden Wochen schrittweise ausgeweitet. Dadurch können mögliche Probleme bei bestimmten Geräten früh erkannt und behoben werden. Daher ist es für die allermeisten User ratsam, mit dem Update zu warten, bis die meisten Fehler ausgemerzt sind.
Wenn du nach einem grösseren Windows-Update mehrere Gigabyte Speicherplatz vermisst, kann es daran liegen, dass Microsoft die alte Version von Windows noch für zehn Tage im sogenannten windows.old-Ordner speichert. So können Nutzer bei Problemen zur letzten, stabilen Version zurückkehren. Wer keine zehn Tage warten will oder den Platz sofort braucht, kann den Speicher auch manuell freigeben.
Wenn du solche und andere Updates früher erhalten möchtest, kannst du dich für das Windows-Insider-Programm anmelden.
Windows-Insider erhalten früher Zugriff auf künftige Updates, müssen aber auch Microsoft umfassende Zugriffe auf Informationen zu ihrem System gewähren. Beispielsweise müssen die Diagnose-Privatsphäreeinstellungen entsprechend eingestellt sein. Und: Test-Versionen von Windows können instabil sein. Wichtige Daten können aufgrund von Fehlern verloren gehen. Wenn du eine Vorabversion von Windows auf deinem Rechner installieren willst, solltest du stets vorher die Daten sichern.
(oli/avr/st/t-online)