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E-Autos: Mercedes verschiebt Verbrenner-Aus wegen Verkaufs-flaute

This photo provided by Mercedes-Benz shows the 2022 Mercedes-Benz EQS, a large electric luxury sedan with an EPA-estimated range of up to 350 miles. (Courtesy of Mercedes-Benz USA via AP)
Mercedes will bis in die 2030er-Jahre hinein Elektroantriebe und Verbrenner produzieren.Bild: keystone

Wegen Flaute bei E-Autos: Mercedes verschiebt Verbrenner-Aus

Der Ausbau der E-Mobilität lahmt aktuell. Mercedes-Benz zieht daraus Konsequenzen. Was das für die kommenden Jahre bedeutet.
13.05.2024, 19:1413.05.2024, 19:14
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t-online

Mercedes-Benz will wegen des langsameren Umstiegs der Kunden auf Elektroautos auf eine neue Plattform für die elektrischen Spitzenmodelle S- und E-Klasse verzichten. Statt der ab 2028 geplanten Architektur MB.EA werde aus Kostengründen die bestehende E-Auto-Plattform Electric Vehicle Architecture (EVA2) weiterentwickelt, berichtete das «Handelsblatt» am Montag.

Konkret zu der Plattform äusserte sich der Autobauer zunächst nicht. Mercedes teilte jedoch mit, dass bis in die 2030er-Jahre hinein sowohl Elektroantriebe als auch Verbrenner produziert werden sollen. Die künftige Produktion sei flexibel für Verbrenner- und Elektroantriebe aufgestellt.

epa11068078 An attendee looks at Mercedes-Benz?s EQS 580 4MATIC Sedan at the 2024 Consumer Electronics Show at the Las Vegas Convention Center in Las Vegas, Nevada, USA, 10 January 2024. CES, the worl ...
Mercedes-Benz hat den Plan einer ausschliesslich vollelektrischen Generation von Baureihen ab 2028 verworfen. Bild: keystone

Mercedes verschiebt Verbrenner-Aus

Der Autobauer geht somit davon aus, länger als ursprünglich gedacht parallel Verbrenner- und E-Autos zu bauen. Mercedes-Chef Ola Källenius hatte bereits im Februar erklärt, das Ziel des kompletten Umstiegs auf E-Autos bei entsprechenden Marktbedingungen bis 2030 nicht zu erreichen, da die Nachfrage damit nicht Schritt hält. Stattdessen geht die Marke mit dem Stern nur von bis zu 50 Prozent Absatzanteil elektrifizierter Autos – also reiner E-Autos und Plug-in-Hybride – bis zum Ende des Jahrzehnts aus.

Verbrennermodelle könnten bei entsprechender Nachfrage bis «deutlich in die 30er-Jahre» verkauft werden, sagte Källenius vergangene Woche auf der Hauptversammlung. «Das Tempo der Transformation bestimmen die Marktbedingungen und die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden.»

Den Angaben nach schaffe Mercedes-Benz trotzdem die Voraussetzungen für eine bilanziell CO2-neutrale Neuwagenflotte bis 2039.

Elektroauto

Auswirkungen auf die Produktion

Die längere Übergangsphase mit zwei Antriebsarten hat Folgen für die Produktion. Mit der komplett neuen Oberklasse-Architektur MB.EA hätte dem Handelsblatt zufolge eine neue Fertigungslinie entstehen sollen. Bisher werden konventionell und elektrisch motorisierte Modelle im Werk Sindelfingen flexibel auf einer Linie gebaut. Das werde nun länger beibehalten.

Mercedes-Benz steht unter wachsendem Spardruck, weil in der gesamten Branche die Nachfrage schwächelt und damit auch bei den Schwaben die Rendite sinkt. Ähnlich geht es dem US-Elektroautopionier Tesla, der seine bisherige Elektro-Plattform überarbeitet, statt eine komplett neue für kleinere Modelle zu entwickeln.

(t-online/sda)

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81 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Knut Knallmann
13.05.2024 20:21registriert Oktober 2015
Meine ganz persönliche subjektive Meinung: Ich finde in der gesamten Elektropalette von Mercedes kein einziges schönes Auto, das mir gefällt. Selbst wenn ich die Kohle hätte, käme mir keines dieser Dinger in die Garage.
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Sani-Bär
13.05.2024 22:18registriert April 2021
Nach dem Lesen der Kommentare möchte ich meinen Senf dazu geben:

nicht alle Menschen können sich SUV-e-Panzer über 100'000 CHF leisten.

Die meisten e-Fahrzeuge sind für Normalsterbliche (ohne Aussicht auf eine grosse Erbschaft) praktisch unbezahlbar.
Und ja, ich weiss, dass ich von vielen als Geringverdiener betrachtet werde.
Mein Lohn liegt Netto bei 54'200 CHF.
Da ich meinen Beruf als Sanitär Inst. sehr liebe und keinen anderen Job machen möchte, bin ich zufrieden.
Auch als "Geringverdiener" im SVP'ler Kanton Schwyz.
Aber ein e-Auto liegt einfach nicht drin.
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Yesbutter
13.05.2024 21:02registriert August 2023
Nur eine Vermutung: MB hat keinen Plan, wie auf einem sich verändernden Markt reagiert werden soll. Hinzu kommt noch die Angst der Shareholder vor schwindenden Gewinnen. Ratlosigkeit und Nervosität machen sich breit.
Die Konkurrenz wird MB weil hinter sich lassen
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