Die weltweite Nachfrage nach Neuwagen könnte in Zukunft wieder etwas steigen – auch nach solchen mit Elektro-Antrieb. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY hervor.
40 Prozent der Befragten gaben demnach an, bis Mitte 2026 einen Neuwagen kaufen zu wollen. Das waren sieben Prozentpunkte mehr als in der Befragung ein Jahr zuvor. Befragt wurden für die Studie 19'000 Menschen in 28 Ländern. Die Umfrage wurde im Sommer durchgeführt.
24 Prozent derer, die sich einen neuen Wagen anschaffen wollen, gaben an, voraussichtlich ein E-Fahrzeug zu kaufen. Im Vergleich zur Vorjahresumfrage war das ein leichter Anstieg. Damals tendierte ein Fünftel zum E-Auto. Am beliebtesten sind mit 29 Prozent weiterhin Wagen mit Benzin-Motor. Für Hybrid- und teilelektrische Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge würden sich demnach zusammen 33 Prozent der potenziellen Käufer entscheiden, für Diesel-Autos acht Prozent.
Wegen der schlechten Wirtschaftslage halten viele Menschen aktuell ihr Geld zusammen. Teure Autokäufe werden oft verschoben. Der Absatz der weltweit grössten Autohersteller sank zuletzt.
Die Befragung zeigt nach Ansicht von EY-Branchen-Beobachter Constantin Gall, dass der Markt bald wieder ins Positive drehen könnte. «Das Interesse an E-Autos ist auch in Europa grundsätzlich vorhanden – auch wenn die Neuzulassungen aktuell rückläufig sind», teilte er mit. Das sei auch plausibel, da immer bessere Elektro-Autos auf den Markt kämen, teilweise mit grosser Reichweite und kurzen Ladezeiten.
Autokäufer in Europa könnten Gall zufolge im kommenden Jahr auch einen Preisrutsch auf breiter Front sehen. Viele Hersteller müssten ihren Absatz von E-Autos deutlich steigern, um CO2-Strafzahlungen zu vermeiden. «Das könnte im Laufe des kommenden Jahres zu einer aus Kundensicht positiven Preisentwicklung und höheren Rabatten führen», teilte Gall mit. Umgekehrt dürften Benzin-Autos weiter teurer werden, da die Hersteller Rabatte auf E-Autos mit Preisaufschlägen bei Verbrennern kompensieren könnten.
(sda/dpa/oli)
Sehr plausibel...
Das ist ein disruptiver Prozess, der in wenigen Jahren abgeschlossen sein wird. Weltweit.