Bis 1986 war Homosexualität in Neuseeland verboten. 32 Jahre später gehört der Inselstaat im Südpazifik zu den fortschrittlichsten Ländern in der Homosexualität-Gesetzgebung, so ist es etwa seit 2013 möglich, gleichgeschlechtliche Ehen zu schliessen. Ein Gesetz, das das neuseeländische Parlament Anfang diese Woche annahm, zementiert diesen Status.
Mit der Vorlage können wegen «Unzucht unter Männern» verurteilte Personen ihr Urteil annullieren lassen. Im Fall von verstorbenen Verurteilen können Hinterbliebene einen Antrag auf eine posthume Aufhebung der Urteile stellen, wie die FAZ schreibt.
Voraussetzung für die Amnestie ist, dass der Geschlechtsverkehr einvernehmlich war, und dass die Beteiligten zum Zeitpunkt mindestens 16 Jahre alt waren.
Justizminister Andrew Little entschuldigte sich während der Debatte im Parlament für die «Vorurteile, Stigmatisierungen und andere negative Auswirkungen», die die Betroffenen wegen den Verurteilungen erlitten hätten.
Das Gesetz betrifft schätzungsweise tausend Menschen, die selber gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen vornahmen, oder Orte für diese Handlungen bereitstellten.
Die Welt schaute am vergangenen Samstag auf die Great St.Mary's Church in der englischen Universitätsstadt Cambridge. In einer von prominenten Trauergästen begleiteten Feier wurde vom verstorbenen Physiker Stephen Hawking Abschied genommen.
Zur gleichen Zeit versammelten sich ein paar hundert Meter entfernt in der methodistischen Wesley Church rund 40 Obdachlose für ein ganz spezielles Ostermahl: Geladen hatte die Wohltätigkeitsorganisation FoodCycle Cambridge, welche Menschen in Not mehrmals wöchentlich warme Mahlzeiten anbietet.
Thank you to the family of #StephenHawking for so generously supporting today's @FoodCycleCamb lunch in his memory... pic.twitter.com/rStJimtVJ5
— Alex Collis (@AlexCollisCam) 31. März 2018
Ermöglicht hatte das Festessen die Familie des verstorbenen Jahrhundert-Genies. Wie Alex Collis von FoodCycle gegenüber der New York Post sagte, habe sich Hawkings Tochter Lucy bei der Organisation gemeldet. Es sei der Wunsch ihres Vaters gewesen, während seiner Beerdigung Menschen in Not eine warme Mahlzeit zu ermöglichen
FoodCycle Cambridge zeigte sich auf Twitter dankbar gegenüber der grosszügigen Spende der Familie Hawking. Die freiwilligen Helfer hätten abends noch auf den Professor und sein letztes Geschenk angestossen.
We're so grateful to the Hawking family for their generous donation so we could give our guests an extra special #Easter meal yesterday. We had a little cheer in honour of #StephenHawking before tucking in. #Cambridge #community #lovefoodhatewaste #alltogether pic.twitter.com/ali61X06iE
— FoodCycle Cambridge (@FoodCycleCamb) 1. April 2018
Wenn Peyo durch die Gänge eines Spitals läuft, dann ist eines gewiss – alle Augen sind auf ihn gerichtet. Kein Wunder, Peyo ist ein 500 Kilogramm schweres Pferd und passt so ganz und gar nicht in ein Spital. Doch Peyo macht dort nichts anderes als viele andere tagtäglich auch: Er besucht Kranke und spendet ihnen Trost.
Der Besitzer von Peyo ist der bekannte französische Reiter Hassen Bochakotour. Seit einiger Zeit hat er angefangen, gemeinsam mit seinem Pferd Kranke zu besuchen. Zuerst war das Duo regelmässig zu Gast bei Alzheimerkranken in einem Seniorenheim, zuletzt besuchten sie aber auch Patienten im Spital in Calais. Dort entschied Peyo selber, welche Zimmer er betreten will. Bei jedem Patienten verbrachte er jeweils 15 bis 20 Minuten.
Peyo besitzt aussergewöhnlich viel Empathie, davon ist Bochakotour überzeugt. Die Anwesenheit des Pferdes tue den Patienten gut. So habe ein Mann, nach Wochen des Schweigens, begonnen vor Peyo über seine Gefühle zu sprechen.
Die heilsame Wirkung des tierischen Krankenbesuchs bestätigt die Ärztin Cécile Baelen, welche die Palliativstation im Spital in Calais leitet. Gegenüber der französischen Regionalzeitung «Nord Littoral» sagt sie: «Wir haben festgestellt, dass Peyo es besser macht als wir, und das ohne Medikamente zu verabreichen.»
Die Patienten müssen übrigens keine Angst haben, dass Peyo plötzlich ihr Krankenzimmer als WC missbraucht. Das Pferd ist stubenrein.
Leishmaniose: So heisst eine schwere Hautinfektion, die durch Stechmücken übertragen wird und bei Menschen und Tieren schlimme Hautausschläge und Ekzeme verursacht. Leishmaniose ist eigentlich heilbar, doch die Therapie ist meist extrem teuer.
Wegen der hohen Kosten leiden vor allem Menschen in ärmeren Regionen in Südamerika, Ostafrika und Asien an der Hautkrankheit. Dagegen wollten Giaele Quadri und Andreas Bachmann, zwei Studierende der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), etwas unternehmen. Sie entwickelten eine Infrarotlampe, die Heilung verspricht. Denn die Parasiten, welche die Krankheit verursachen, sterben bei einer Temperatur von etwa 50 Grad ab.
Mithilfe der Lampe und einer App, bei der die Temperatur und die Behandlungszeit eingestellt werden können, wollen Quadri und Bachmann eine günstige Alternative für Entwicklungsländer bieten. Ihr Prototyp kostet in der Herstellung nur rund 100 Franken.
ZHAW-Forscher Mathias Bonmarin vom «Institute of Computational Physics der Schoolof Engineering» ist sehr zufrieden mit der Arbeit seiner Studierenden: «Der entwickelte Prototyp ist nicht nur günstig in der Herstellung, sondern meines Wissens auch das erste Handheld-Therapiegerät für Leishmaniose-Verletzungen, das auf Infrarotstrahlung setzt. Diese Strahlen gehen tiefer unter die Haut und sollten gute Ergebnisse erzielen.»
In vier Aargauer Restaurants können obdachlose und mittellose Menschen in Zukunft gratis zu Mittag essen. Den Obdachlosen-Lunch eingeführt hat die Aargauer Sozialfirma Trinamo.
Wer sich eine warme Mahlzeit nicht leisten kann, darf sich beispielsweise im Restaurant «Spule 1» aus einem Geldtopf bedienen, um Essen und Trinken zu bezahlen. Das Geld aus dem Topf stammt von Spenden der Restaurantgäste und Trinamo selbst.
Obwohl das Projekt harzig angelaufen ist – bislang fehlen die Leute – ist Reto Schaffer, CEO von Trinamo, von der Sache überzeugt, wie er gegenüber der Aargauer Zeitung sagt: «Es gibt auch bei uns viele Leute, die wenig haben.»
Das Projekt richte sich nicht nur an Obdachlose, sondern an alle Menschen, die sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden. «Wir sind da sicher nicht restriktiv und wollen möglichst vielen Menschen dazu verhelfen, an der Gesellschaft teilzuhaben», so Schaffer.
Nach Ostern sollen bereits drei weitere Restaurants im Aargau beim Projekt mitmachen. Das «Mojo» in Aarau, das «Barracuda» in Lenzburg und das «Joe Pepper» in Rheinfelden.
Laut mitsingen, sich im Takt der Musik bewegen und den Star auf der Bühne anhimmeln. Wenn du ein häufiger Konzertgänger bist, wird es dich nicht überraschen, was jetzt Forscher der Goldsmiths University of London herausgefunden haben: Ein Konzertbesuch macht glücklich. Glücklicher als Yoga oder mit einem Hund Gassi zu gehen.
Dazu haben die Forscher mit 60 Studienteilnehmern ein Experiment durchgeführt. Je ein Drittel von ihnen musste entweder ein Konzert der Sängerin Paloma Faith besuchen, an einer extra arrangierten Yoga-Stunde teilnehmen oder mit einem Hund Gassi gehen.
Während der Aktivität wurde die Herzfrequenz der Probanden gemessen. Aus diesen Daten und den zuvor ausgefüllten Fragebögen leiteten die Forscher ab, wie stark sich die Stimmung der Probanden verändert hat. Ergebnis: Die Konzertbesucher waren durchschnittlich um 21 Prozent glücklicher als zuvor, die Yoga-Besucher um 10 Prozent und die Gassigänger nur um 7 Prozent.
Es ist nicht die erste Studie, die Musik eine positive Wirkung nachsagt. So kam im Jahr 2011 ein Forschungsteam zum Ergebnis, dass beim Musikhören 9 Prozent mehr vom Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird.
Wer ein neues Medikament entwicklen will, muss in der Regel zuerst die atomare Struktur des Wirkstoffs analysieren. Diese sogenannte Röntgenstrukturanalyse ist ein sehr schwieriger, aufwändiger und vor allem auch zeitintensiver Prozess.
Nun ist es einer Forschungsgruppe um Bernhard Spingler, Professor am Institut für Chemie der Universität Zürich, gelungen, die Analyse zu beschleunigen. Dazu haben die Wissenschaftler ein Verfahren modifiziert, das bisher ausschliesslich für die Kristallisation von Proteinen benutzt wurde. Somit kann es jetzt auch bei den organischen Salzen angewandt werden.
«Da rund 40 Prozent der medizinischen Wirkstoffe organische Salze sind, kann die neue Methode dazu beitragen, Medikamente erheblich schneller zu entwickeln als bisher», lässt sich Spingler in der Medienmitteilung der Universität zitieren.
Bernhard Spingler ist aber nicht der Erstautor der Studie. Diese Ehre gebührt Philipp Nievergelt, dem laut der Mitteilung der entscheidende Durchbruch bei der Entwicklung des neuen Verfahrens gelungen ist. Speziell: Nievergelt war zu diesem Zeitpunkt lediglich als Praktikant im Labor tätig.
Mittlerweile studiert Nievergelt im vierten Semester Wirtschaftschemie an der Universität Zürich. «Das Praktikum hat mich für die Laborarbeit begeistert und angespornt weiterzuforschen.»
Seit Ende der 80er-Jahre räumt die finnische Regierung dem Problem der Obdachlosigkeit hohe Priorität ein. Der Erfolg ist gross: Vor 30 Jahren gab es in Finnland noch 18'000 Obdachlose, nun sind es noch 7'000. Davon schlafen 5'000 Personen vorübergehend bei Freunden oder Verwandten.
Das Problem scheint also beinahe gelöst. In allen anderen Ländern Europas stieg die Anzahl Obdachloser in den letzten Jahren an. Was macht Finnland also richtig?
Anders als in anderen Ländern hält Finnland nicht am Treppen-Modell fest. In diesem Modell muss eine obdachlose Person mehrere Rehabilitations-Stufen durchlaufen, um am Ende eine finanzierte Wohnung zu erhalten.
In Finnland hingegen erhalten Obdachlose gleich als erstes ein Dach über dem Kopf. Die eigene Wohnung soll ihnen soziale Stabilität verschaffen, auf der sich dann weiter aufbauen lässt. «Wir haben uns also entschieden, Obdachlosigkeit zu beenden und nicht zu managen», sagt Juha Kaakinen, CEO der Y-Foundation, zu csmonitor.com.
Die Y-Foundation stellt 16'500 Tiefpreis-Wohnungen zur Verfügung und ist damit direkt an der Behebung des Problems beteiligt. Bezahlt werden die Wohnungen vom Staat. Finnland wendet damit auch mehr finanzielle Mittel auf als andere Staaten.
Als man Kinder vor 50 Jahren aufforderte, Wissenschaftler zu malen, waren die Sujets bezüglich Forschungsfeldern abwechslungsreich. Es entstanden Bilder von Chemikern, Physikern oder Tropenforschern. Nur eins bleibt gleich: Auf den Zeichnungen waren in 99 Prozent der Fälle Männer abgebildet. Die Möglichkeit, dass auch Frauen forschen, schien den Kindern nicht in den Sinn zu kommen.
Nun zeigt eine neue Studie eine erfreuliche Veränderung: Zwischen 1985 und 2016 malten durchschnittlich 28 Prozent aller Kinder Frauen, wenn sie gebeten wurden, Forschende abzubilden. Heute sind es 44 Prozent.
David Miller, Mitverfasser der Studie, sagte zur BBC: «Kinder lassen sich von dem inspirieren, was sie umgibt. Das heisst, je mehr Forscherinnen sie in Kinofilmen und Werbung, aber auch Kinderbüchern sehen würden, desto eher zeichnen sie Forscherinnen statt Forscher.» Die Studie zeigt allerdings auch, dass ältere Teenager im Laufe der Zeit wieder vermehrt Männer abbilden.
Die Studie, die in der wissenschaftlichen Publikation Child Development veröffentlich wurde, trug das Material aus 78 vorangegangenen Untersuchungen zu dem Thema zusammen. Die Forscher griffen auf Zeichnungen von 20'000 US-amerikanischen Kindern aus den Jahren 1966 bis 2016 zurück.
Die Idee entstand, als Daniel (11) und Lara (9) mit ihren Eltern in die Ferien fuhren: Warum, fragten sie sich, verbrauchen Scheibenwaschanlagen Wasser, wenn zu dem Zweck doch einfach Regenwasser aufgefangen werden könnte?
Wieder zu Hause, testeten die Kinder die Idee mit einer Aquariumpumpe – mit Erfolg. Mit dem Konzept gewannen sie nicht nur den ersten Preis beim «Jugend forscht»-Regionalentscheid in ihrer Heimatstadt Jülich. Auch die Ford-Ingenieure wurden darauf aufmerksam und haben das System in einen Ford S-Max implementiert, wie «RP Online» berichtet.
Bei Regen ist der Behälter des Wischwassers in weniger als fünf Minuten voll. Setzte die Autoindustrie komplett auf das Modell, könnten in Europa laut dem Artikel fast sechs Milliarden Liter Wasser pro Jahr eingespart werden. Denn jeder Autofahrer verbraucht jährlich rund 20 Liter Wasser für seine Scheibenwischanlage.
Laut Ford wird der Wasserbedarf in Zukunft zudem noch zunehmen, da auch Kameras und Sensoren sauber gehalten werden müssen.
Wer im Rollstuhl sitzt, der ist darauf angewiesen, dass er ohne Hindernisse wie Treppen oder Trottoirkanten an sein Ziel kommt. Keine leichte Aufgabe. Nun soll eine neue Funktion in der mobilen Version von Google Maps Menschen im Rollstuhl dabei helfen, barrierefreie Routen zu finden.
Letzte Woche wurde das neue Feature aufgeschaltet, wie der Tech-Gigant in einem Blogbeitrag mitteilte. Bei der Routenplanung können Menschen mit einer Behinderung die Option «wheelchair accessible» anwählen. Dann wird ihnen angezeigt, welche Transportmittel des öffentlichen Verkehrs sie auch mit Rollstuhl ans Ziel bringen. Zusätzlich sollen 360-Grad-Fotos – wie man sie bereits aus Street View kennt – aus dem Innern von Bahnhöfen und anderen Verkehrsknotenpunkten Rollstuhlfahrern helfen, im Voraus hindernisfreie Routen zu finden.
Die Funktion wurde letzte Woche für die Grossräume von London, New York, Tokyo, Mexico City, Boston und Sydney aufgeschaltet. Doch durch die Zusammenarbeit mit weiteren Verkehrsbetrieben sollen bald mehr Städte folgen. Die Funktion sei noch nicht ausgereift und soll laufend verbessert werden, auch mit Hilfe von Hinweisen der User von Google Maps.
Der bekannte Physiker Stephen Hawking ist vor rund einer Woche verstorben. Nun wird bekannt: Kurz vor seinem Tod könnte er eine seiner womöglich wichtigsten Entdeckungen gemacht haben.
Laut der «Sunday Times» war der Brite Mitverfasser einer mathematischen Schrift, die die «Multiversum-Theorie» belegen soll. Die Theorie geht davon aus, dass neben unserem Universum unendlich viele andere Universen existieren – das ist mathematisch gesehen bislang nicht nachweisbar. Hawking war zu Lebzeiten jedoch immer ein Verfechter der Theorie.
Den Wissenschaftlern soll es nun gelungen sein, die mathematische Grundlage zu entwickeln, um die Existenz von Parallelwelten zu beweisen. Die Studie liegt laut den Mitverfassern zurzeit Kollegen zur Überprüfung vor. Sollten sich die Ergebnisse der Physiker als richtig erweisen, wäre dies eine wissenschaftliche Sensation.