Die EU-Kommission nimmt in ihrem jahrelangen Wettbewerbsverfahren gegen Google erstmals auch das Kerngeschäft mit Onlinewerbung ins Visier. Damit erhöht Brüssel den Druck auf den Internetgiganten weiter.
Der Vorwurf lautet auf unfairen Wettbewerb. Unter anderem schränke Google die Möglichkeiten von Unternehmen ein, auf ihren Websites Suchmaschinenwerbung von Google-Konkurrenten anzuzeigen, erklärte die EU-Kommission am Donnerstag.
«Dies schränkt die Auswahl für die Konsumenten ein und verhindert Innovation», kritisierte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Es ist der dritte Bereich, in dem die Kommission Google in einem sogenannten «Statement of Objections» unfairen Wettbewerb vorwirft und Änderungen fordert. In den ersten beiden Verfahren, die auf diese Eskalationsstufe kamen, geht es um Shopping-Angebote und das weltweit dominierende Betriebssystem Android.
Auch das Werbegeschäft prüfen die Brüsseler Kartellwächter schon seit Jahren. Google wies die Vorwürfe wettbewerbswidrigen Verhaltens stets zurück.
Rund 90 Prozent der Google-Umsätze von 74,5 Milliarden Dollar kamen im vergangenen Jahr aus dem Geschäft mit Onlinewerbung. Dabei bringen Anzeigen im Umfeld der Internetsuche nach wie vor das meiste Geld ein.
(whr/sda/dpa/reu)