Im Facebook-Feed von Riaan Naude findet man diverse Bilder von getöteten Wildtieren. Kleine Kinder posieren dabei vor toten Giraffen, Löwen und sogar Elefanten. Er selbst war einer der berüchtigtsten Trophäenjäger im Norden Südafrikas und bot mit seinem Unternehmen Pro Hunt Africa die Jagd auf alle Wildtiere an. Nun wurde der Grosswildjäger tot bei seinem Auto aufgefunden, wie lokale Medien berichten.
Den Behörden zufolge lag der Mann mit einer Schusswunde am Kopf tot neben seinem Fahrzeug. Er hatte eine Jagdausstattung dabei. Einem Viehhirten aus der Gegend zufolge soll der Jäger wegen Überhitzung mit seinem Auto von der Strasse abgekommen sein. Danach hätten zwei Männer in einem Fahrzeug neben ihm gehalten. Ob sie ihn dabei erschossen haben, bleibt unklar.
Naude war bekannt dafür, dass er die «Trophäen» seiner Gäste gerne stolz auf Social Media präsentierte. Dies brachte ihm auch den Hass der örtlichen Bevölkerung ein, wie mehrere Tierschützer aus der Gegend berichten. Mit seinem Unternehmen bot er auch die Jagd auf die «Big 5», also auf Elefanten, Nashörner, Büffel, Löwen und Leoparden, an. Für eine Giraffe beispielsweise zahlte der Kunde umgerechnet 1250, für ein Zebra 820 Franken.
Im Netz verbreitete sich die Nachricht von Naudes Tod wie ein Lauffeuer. Viel Mitleid erhielt der Grosswildjäger, der auch immer wieder rassistische Memes und Verschwörungstheorien auf Facebook teilte, nicht: «Es gibt doch noch gute Nachrichten», schreibt zum Beispiel ein Nutzer über die Todesmeldung.
Die Wilderei ist in Afrika ein schwieriges Problem. Es werden mehr Elefanten durch Jäger getötet als in der freien Wildbahn zu Tode kommen, schreibt zum Beispiel die African Wildlife Foundation. Die Wilderei stellt das Ökosystem also vor drastische Probleme. Mehrere afrikanische Länder stellten deshalb Gegenmassnahmen in Form von bewaffneten Tierschutz-Gruppen auf die Beine. Diese liefern sich immer wieder Feuergefechte mit den Jägern, bei denen es ab und zu auch zu Toten kommt. (leo)