International
Australien

Schweizerin stirbt bei Haiangriff in Australien, Mann schwer verletzt

350 Kilometer nördlich von Sydney, am Crowdy Bay, ereignete sich der tödliche Angriff.
350 Kilometer nördlich von Sydney, am Crowdy Bay, ereignete sich der tödliche Angriff. screenshot: 7news sydney

Schweizerin stirbt bei Haiattacke, Partner verletzt – Zeugen reagierten «heldenhaft»

Bei einem Haiangriff vor der australischen Ostküste ist eine Schweizerin tödlich verletzt worden.
27.11.2025, 04:5827.11.2025, 10:44

Bei einem Haiangriff vor der australischen Ostküste ist am Donnerstag eine junge Schweizerin tödlich verletzt worden. Der Hai griff auch ihren Partner an, der gemäss Polizeiangaben in kritischem Zustand ins Spital gebracht wurde.

Bei den Betroffenen handelt es sich um Schweizer Touristen, wie die örtliche Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Artikel der Australischen Zeitung «Sydney Morning Herald» bestätigte.

Beide seien in ihren Zwanzigern, schrieb die Polizei in einem Communiqué weiter. Der junge Mann wurde demnach mit schweren Verletzungen am Bein ins John Hunter Hospital gebracht. Die Frau sei bereits am Unfallort verstorben.

Auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte den Angriff auf das Schweizer Paar auf Anfrage von Keystone-SDA. Das Schweizerische Generalkonsulat in Sydney stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden und unterstütze die Angehörigen im Rahmen des konsularischen Schutzes. Zunächst gab es widersprüchliche Angaben zur Herkunft der Betroffenen in australischen Medien - zwischenzeitlich war von Schweden die Rede.

GoPro-Aufnahmen werden ausgewertet

Experten werden nun die Art des Hais bestimmen, der für die Attacke verantwortlich ist, hiess es in der Mitteilung weiter.

Die Polizei würde die GoPro-Aufnahmen des Pärchens analysieren, schreibt der «Sydney Morning Herald». Demnach seien kurz vor dem Hai-Angriff mit der GoPro Delfine im Wasser gefilmt worden.

Ob die Hai-Attacke ebenfalls auf den Aufnahmen ist, ist jedoch noch unklar. Die Zeitung schreibt jedoch, dass es sich beim Hai um einen drei Meter langen Bullenhai gehandelt haben könnte. Der Mann habe zuerst versucht, gegen den Hai anzukämpfen, bevor er selber gebissen wurde, berichtet der «Sydney Morning Herald» weiter.

Augenzeugen reagierten schnell

Die Behörden lobten die schnelle Reaktion der Augenzeugen, welche möglicherweise das Leben des Mannes retteten. Diese hätten mit einem provisorischen Tourniquet das verletzte Bein verarztet.

«Der Mut der Umstehenden in dieser Situation ist beeindruckend», sagte Josh Smyth, Leiter der Rettungsdienste von New South Wales. «Sehr heldenhaft, und [es] hat uns offensichtlich Zeit verschafft, um zu dem männlichen Patienten zu gelangen.»

Touristen auf dem Campingplatz sagten, das Pärchen sei am frühen Donnerstagmorgen ins Wasser gegangen. Nach der Attacke sei die Neuigkeit schnell auf dem Campingplatz herumgegangen, worauf der Strand für mindestens 24 Stunden gesperrt wurde.

Experten wollen nun versuchen, die Art des Hais bestimmen, der für die Attacke auf die Schweizer am Donnerstag verantwortlich ist, hiess es in der Polizeimitteilung weiter. Örtliche Organisationen halfen mit Drohnen bei der Suche. «Hoffentlich kann der verantwortliche Hai identifiziert werden», sagte Polizeichef Timothy Bayly.

Abgelegener Ort

Der Strand ist aufgrund seiner Abgeschiedenheit nicht rund um die Uhr von Rettungsschwimmern bewacht. James Turnham, Koordinator der Rettungsschwimmer an der mittleren Nordküste, sagte, der abgelegene Strand sei ein beliebter Badeort.

«Wir möchten natürlich, dass sie sich der Risiken bewusst sind. Haie sind natürlich eines dieser Risiken an diesen nicht kontrollierten Orten», sagte er.

An 37 Stränden entlang der Küste von New South Wales gibt es Warnsysteme, wenn sich ein Hai nähert. Am Unfallort gibt es jedoch keines.

Ein Meeresbiologe sagte dem australischen «Guardian», es sei selten, dass ein Hai mehr als eine Person angreife - jedoch komme dies vor, wenn die Tiere auf der Jagd seien und Konkurrenten fernhalten wollten.

Offiziellen Daten zufolge kamen in der ersten Jahreshälfte drei Menschen in Australien bei Haiangriffen ums Leben. Im September war ein Surfer in einem Vorort von Sydney bei einem Angriff gestorben. Für den Menschen sind vor allem drei in der Region heimische Arten gefährlich: Tigerhaie, Bullenhaie und Weisse Haie.

Der Vorfall ereignete sich in Crowdy Bay nahe dem Campingplatz Kylies Beach, rund 350 Kilometer nördlich von Sydney. Die Region liegt recht abgelegen, ist aber wegen ihrer landschaftlichen Schönheit bei Einheimischen und Besuchern sehr beliebt. (cma/dab/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
34 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
JohnZ
27.11.2025 09:22registriert Juli 2023
Wenn man bedenkt wie schrecklich und grausam so ein Haiangriff sein muss, der das Leben von 2 jungen Menschen zerstört hat, wäre etwas mehr Mitgefühl bei den Kommentaren angebracht! Ich wünsche den Familien viel Kraft in dieser schweren Zeit und hoffe das der junge Mann sich körperlich bald erholt.
11512
Melden
Zum Kommentar
avatar
Balabar
27.11.2025 10:22registriert September 2017
Ich finde das gewählte Bild mit der Haiwarnung ziemlich daneben. Es suggeriert, dass die beiden entgegen einer Warnung ins Meer gingen. Im Text heisst es, dass es ein vielbesuchter Strand nahe eines Campingplatzes war, wenn auch unbewacht. Das Bild ist effekthascherisch und wird der Tragik nicht gerecht. Viel Kraft den Angehörigen.
307
Melden
Zum Kommentar
avatar
Acai
27.11.2025 09:55registriert März 2017
Wünsche gute Genesung und ihm und den Angehörigen viel Kraft um das zu verarbeiten.

Persönliche werde ich tatsächlich immer vorsichtiger wenn ich ins Meer steige. Der Lebensraum dort verändert sich stark, die Tiere sind arg gestresst. Mehr Quallen, hungrige Tiere, zu warm, es kippt langsam…
215
Melden
Zum Kommentar
34
Für billigeren Snus nach Schweden: Bundesrat fürchtet Einkaufstourismus
Nicht auf alle Tabakprodukte gelten hohe Steuerabgaben. Das wollten Politiker ändern. Und stossen mit ihren Forderungen beim Bundesrat auf Granit. Zumindest vorläufig.
Sie sind im Bus, in der Beiz, im Ausgang: Überall hat es Menschen, die sich meist etwas unauffällig ein kleines Päckli unter die Oberlippe schieben. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Snuser und Snuserinnen kräftig zugenommen. Im Päckli ist Tabak, dieser gibt meist Nikotin ab. Auch Snus kann abhängig machen.
Zur Story