Schweizerin stirbt bei Haiattacke, Partner verletzt – Zeugen reagierten «heldenhaft»
Bei einem Haiangriff vor der australischen Ostküste ist am Donnerstag eine junge Schweizerin tödlich verletzt worden. Der Hai griff auch ihren Partner an, der gemäss Polizeiangaben in kritischem Zustand ins Spital gebracht wurde.
Bei den Betroffenen handelt es sich um Schweizer Touristen, wie die örtliche Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA einen Artikel der Australischen Zeitung «Sydney Morning Herald» bestätigte.
Beide seien in ihren Zwanzigern, schrieb die Polizei in einem Communiqué weiter. Der junge Mann wurde demnach mit schweren Verletzungen am Bein ins John Hunter Hospital gebracht. Die Frau sei bereits am Unfallort verstorben.
Auch das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte den Angriff auf das Schweizer Paar auf Anfrage von Keystone-SDA. Das Schweizerische Generalkonsulat in Sydney stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden und unterstütze die Angehörigen im Rahmen des konsularischen Schutzes. Zunächst gab es widersprüchliche Angaben zur Herkunft der Betroffenen in australischen Medien - zwischenzeitlich war von Schweden die Rede.
A dawn swim at Kylies Beach turned deadly when two tourists were attacked by a shark, a young woman killed and her companion saved by a fast-thinking bystander. pic.twitter.com/GorLXtvgNi
— 7NEWS Sydney (@7NewsSydney) November 27, 2025
GoPro-Aufnahmen werden ausgewertet
Experten werden nun die Art des Hais bestimmen, der für die Attacke verantwortlich ist, hiess es in der Mitteilung weiter.
Die Polizei würde die GoPro-Aufnahmen des Pärchens analysieren, schreibt der «Sydney Morning Herald». Demnach seien kurz vor dem Hai-Angriff mit der GoPro Delfine im Wasser gefilmt worden.
Ob die Hai-Attacke ebenfalls auf den Aufnahmen ist, ist jedoch noch unklar. Die Zeitung schreibt jedoch, dass es sich beim Hai um einen drei Meter langen Bullenhai gehandelt haben könnte. Der Mann habe zuerst versucht, gegen den Hai anzukämpfen, bevor er selber gebissen wurde, berichtet der «Sydney Morning Herald» weiter.
Augenzeugen reagierten schnell
Die Behörden lobten die schnelle Reaktion der Augenzeugen, welche möglicherweise das Leben des Mannes retteten. Diese hätten mit einem provisorischen Tourniquet das verletzte Bein verarztet.
Breaking: A woman has been killed and a man seriously injured after being attacked by a shark at an isolated beach on the NSW Mid North Coasthttps://t.co/RpxJyiII9L
— The Sydney Morning Herald (@smh) November 26, 2025
«Der Mut der Umstehenden in dieser Situation ist beeindruckend», sagte Josh Smyth, Leiter der Rettungsdienste von New South Wales. «Sehr heldenhaft, und [es] hat uns offensichtlich Zeit verschafft, um zu dem männlichen Patienten zu gelangen.»
Touristen auf dem Campingplatz sagten, das Pärchen sei am frühen Donnerstagmorgen ins Wasser gegangen. Nach der Attacke sei die Neuigkeit schnell auf dem Campingplatz herumgegangen, worauf der Strand für mindestens 24 Stunden gesperrt wurde.
Experten wollen nun versuchen, die Art des Hais bestimmen, der für die Attacke auf die Schweizer am Donnerstag verantwortlich ist, hiess es in der Polizeimitteilung weiter. Örtliche Organisationen halfen mit Drohnen bei der Suche. «Hoffentlich kann der verantwortliche Hai identifiziert werden», sagte Polizeichef Timothy Bayly.
Abgelegener Ort
Der Strand ist aufgrund seiner Abgeschiedenheit nicht rund um die Uhr von Rettungsschwimmern bewacht. James Turnham, Koordinator der Rettungsschwimmer an der mittleren Nordküste, sagte, der abgelegene Strand sei ein beliebter Badeort.
«Wir möchten natürlich, dass sie sich der Risiken bewusst sind. Haie sind natürlich eines dieser Risiken an diesen nicht kontrollierten Orten», sagte er.
An 37 Stränden entlang der Küste von New South Wales gibt es Warnsysteme, wenn sich ein Hai nähert. Am Unfallort gibt es jedoch keines.
Ein Meeresbiologe sagte dem australischen «Guardian», es sei selten, dass ein Hai mehr als eine Person angreife - jedoch komme dies vor, wenn die Tiere auf der Jagd seien und Konkurrenten fernhalten wollten.
Offiziellen Daten zufolge kamen in der ersten Jahreshälfte drei Menschen in Australien bei Haiangriffen ums Leben. Im September war ein Surfer in einem Vorort von Sydney bei einem Angriff gestorben. Für den Menschen sind vor allem drei in der Region heimische Arten gefährlich: Tigerhaie, Bullenhaie und Weisse Haie.
Der Vorfall ereignete sich in Crowdy Bay nahe dem Campingplatz Kylies Beach, rund 350 Kilometer nördlich von Sydney. Die Region liegt recht abgelegen, ist aber wegen ihrer landschaftlichen Schönheit bei Einheimischen und Besuchern sehr beliebt. (cma/dab/sda)
