Ein bekanntes Salzwasserkrokodil mit dem Namen «Big John» ist in der australischen Region Yarrabah nahe Cairns unter mysteriösen Umständen verendet. Die Behörden im Bundesstaat Queensland haben Ermittlungen aufgenommen, um die Todesursache zu klären.
Für die Einheimischen im Norden Queenslands war «Big John» ein fester Bestandteil des Ökosystems. Über vier Jahre hinweg beobachteten und dokumentierten indigene Ranger das markante Männchen, das leicht an seiner fehlenden Schwanzspitze zu erkennen war. Bei den Einheimischen galt das fünf Meter lange Reptil als «Casanova der Krokodile von Buddabadoo». Er wurde oft dabei beobachtet, wie er gemeinsam mit drei Weibchen am Ufer des Buddabadoo-Flusses die Sonne genoss.
Nach Angaben der Umweltbehörde wurde das Reptil am vergangenen Wochenende tot in einem Fischernetz entdeckt – sein Kopf war abgetrennt. Die Gunggandji Aboriginal Corporation, Vertretung der örtlichen indigenen Völker, beteiligt sich nun an den Ermittlungen. Eine Sprecherin erklärte der «Cairns Post», das Netz habe sich nicht nur zufällig im Wasser befunden.
In Queensland ist es illegal, Leistenkrokodile ohne Genehmigung zu töten oder ihre Körperteile zu besitzen. Verstösse können mit Geldstrafen von bis zu 37'500 Australischen Dollar geahndet werden, das sind umgerechnet etwa 20'000 Franken.
Auf Facebook schrieben die traditionellen Hüter des Landes:
«Big John» sei mehr gewesen als nur ein Tier: «Ein Hüter unserer Wasserwege, ein Bindeglied zu unserem angestammten Wissen und eine lebendige Erinnerung daran, warum wir unser Land und unser Meer schützen.» In den sozialen Medien schlugen Nutzer vor, «Big John» durch eine Statue oder ein Kinderbuch zu ehren.
«Big John» gehörte zur Gattung Crocodylus porosus. Die Reptilien, die auch als Leistenkrokodile oder Salzwasserkrokodile bezeichnet werden, können bis zu sieben Meter lang werden.
Die Raubtiere jagen alles, von Fischen über Wildschweine bis zu Wasserbüffeln, und können auch für Menschen gefährlich werden.