Im Spital Laboratorio Cura in São Paulo ereignete sich Mitte Januar ein Unfall der spezielleren Sorte: Als er seine Mutter zu einem Termin begleitete, nahm der Anwalt Leandro Mathias de Novaes seine Waffe ins Krankenhaus mit. Durch das starke Magnetfeld des MRI-Geräts löste sich ein Schuss, der ihn selbst direkt in den Bauch traf.
Wie die «New York Post» berichtet, war das Unfallopfer ein bekannter Waffenfan und hatte auf TikTok mehrere Tausend Follower. Am 16. Januar wollte er seine Mutter bei einem Termin im medizinischen Zentrum Laboratorio Cura begleiten. Das Personal wies die beiden an, alle metallischen Gegenstände vor Betreten des MRI-Zimmers abzulegen – so, wie es auch das Protokoll vorsieht.
Novaes hatte die Waffe aber weder erwähnen noch ausserhalb des Zimmers deponieren wollen. Als er mit seiner Mutter das Zimmer betrat, zog ihm das Magnetfeld die Waffe aus dem Hosenbund und löste sie dadurch aus. Der Schuss traf den Anwalt in der Bauchgegend – er wurde direkt ins São Luiz Morumbi Spital gebracht, wo er während über zwei Wochen um sein Überleben kämpfte. Am 6. Februar erlag er schliesslich seinen Verletzungen.
Die Anwaltsgemeinschaft Brasiliens zeigt sich von seinem Tod zutiefst erschüttert. In einem Statement schreibt der Order of Attorneys of Brazil in Cotia: «Mit tiefem Bedauern teilt OAB Cotia allen Anwaltskollegen den unerwarteten Verlust unseres lieben Freundes und Anwalts Dr. Leandro Mathias de Novaes mit.» Man fühle den Schmerz mit, den die Familie zurzeit gerade durchleben müsse.
Nach dem Unfall meldete sich auch das medizinische Labor: «Wir möchten betonen, dass das Team alle Protokolle zur Unfallverhütung befolgt hat, wie es in allen Abteilungen üblich ist.» Sowohl der Patient als auch seine Begleiterin seien ordnungsgemäss über die Verfahren für den Zugang zum Untersuchungsraum aufgeklärt und darauf hingewiesen worden, alle metallischen Gegenstände zu entfernen.
Der Sprecher der Einrichtung fügte hinzu, dass sowohl Herr de Novaes als auch seine Mutter ein Formular zu den Protokollen unterschrieben hätten, dass der Anwalt jedoch seine Waffe nicht erwähnt und «aus eigener Verantwortung» die Station mit ihr betreten habe.
Die Polizei bestätigte, dass die Waffe ordnungsgemäss registriert war und der Anwalt einen gültigen Waffenschein besass. Der Vorfall in Brasilien ist nicht der erste verrückte Unfall in einem MRI-Untersuchungsraum: 2018 starb ein 32-jähriger Mann aus Indien in einem Krankenhaus, nachdem er eine MRI-Kammer betreten hatte, während er eine Sauerstoffflasche in der Hand hielt.
(anb)
Aber ich habe gelacht. Laut. Und herzlich.
Bestraft von der eignen Dummheit, dass sogar die alte Ausrede "Waffen töten keine Menschen, ihre Besitzer tun es." wegfällt.