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Dackelkot-Attacke: Ballettchef beschmiert kritische Journalistin

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Ort des Geschehens: Die Staatsoper in Hannover.Bild: www.imago-images.de

Dackelkot-Attacke: Deutscher Ballettchef beschmiert kritische Journalistin

Eine Tanzkritikerin wird an der Staatsoper Hannover angegriffen – mit Hundekot. Der Angreifer ist Ballett-Choreograf und war offensichtlich mit den Kritiken der Journalistin unzufrieden.
13.02.2023, 07:4113.02.2023, 15:25
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In der Staatsoper von Hannover wurde eine Kritikerin, die für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)» arbeitet, attackiert – und zwar mit Hundekot, wie der «Blick» schreibt.

Die «FAZ» wandte sich in einem Artikel an die Öffentlichkeit und thematisierte dort die Attacke. Demzufolge war die Tanzkritikerin Wiebke Hüster im Opernhaus Hannover zugegen, um bei einer Ballettpremiere ihrer Arbeit nachzugehen. Doch in der ersten Pause nach dem ersten Stück sei es zu einem «widerwärtigen Vorfall» gekommen.

Im Foyer des Opernhauses sei Hüster auf den Chefchoreografen und Direktoren des Staatsballetts Hannover, Marco Goecke, getroffen. Persönlich habe sie Goecke zuvor noch nie getroffen, schreibt die «FAZ». Goecke stellte sich dem Bericht zufolge der Kritikerin in den Weg und fragte sie, was sie vor Ort zu suchen hätte. Er warf Hüster dann vor, dass sie «immer so persönliche Kritiken» schreiben würde.

Anschliessend habe der Ballett-Choreograf zunehmend die Fassung verloren und Hüster zuerst verbal und dann physisch angegriffen: Er holte eine Papiertüte mit Hundekot hervor und schmierte diesen der Kritikerin kurzerhand ins Gesicht.

«Wir haben unmittelbar nach dem Vorfall den Kontakt zu der Journalistin gesucht und uns persönlich bei ihr und auch öffentlich entschuldigt.»
Laura Berman, Intendatin Staatsoper Hannover

Die Staatsoper Hannover bestätigte den Vorfall später mit einem Statement auf der Webseite. Die Intendantin des Opernhauses, Laura Berman, erklärte darin: «Wir haben unmittelbar nach dem Vorfall den Kontakt zu der Journalistin gesucht und uns persönlich und auch öffentlich bei ihr entschuldigt.» Man bedauere sehr, dass es zu diesem Vorfall gekommen sei. Arbeitsrechtliche Schritte gegen Ballettdirektor Goecke würden geprüft.

Kritikerin Hüster sagte im Anschluss laut der DPA, dass sie von Vorsatz ausgehe. Sie habe bei der Polizei in Hannover Anzeige erstattet. Für die «FAZ» ist die Dimension des Vorfalls indes grösser: Sie bezeichnet die Attacke von Goecke als «Angriff auf die freie, kritische Kunstbetrachtung» und auf die Pressefreiheit.

Der Ballettchef habe im Übrigen nach der Attacke «ungehindert durch das dicht besuchte Foyer seiner Wege gehen können». Im Schlepptau: Sein Dackel, der laut «Blick» auf den Namen Gustav hört. (con)

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22 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hösch
13.02.2023 08:29registriert März 2022
Eine höchst emotionale Manifestation von Kritik an der Kritik.
Und wohl das Ende einer Karriere.
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M&M
13.02.2023 08:55registriert März 2016
Der Name des Dackels zum Schluss war noch wichtig! 😂
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Unicron
13.02.2023 09:09registriert November 2016
Es wäre noch interessant gewesen zu hören was Gustav zu dem ganzen sagt, immerhin wird durch diesen Vorfall auch sein eigener Ruf schaden nehmen.
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