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Bundestagswahl

Friedrich Merz und Union verlieren nach Asylgesetz-Debakel

epa11873308 Chairman of the Christian Democratic Union (CDU) party and faction Friedrich Merz attends the Christian Democratic Union (CDU) federal party conference in Berlin, Germany, 03 February 2025 ...
Friedrich Merz unter Druck: Nach dem Scheitern des Asylgesetzes rutscht die Union in den Umfragen ab.Bild: keystone

Union und Merz verlieren in den Umfragen – Linke darf hoffen

Die Union und Friedrich Merz haben eine harte Woche hinter sich. Ihr Asylgesetz scheiterte, und nun folgt ein weiterer Dämpfer im aktuellen Trendbarometer.
04.02.2025, 14:4804.02.2025, 15:17
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Laut neuester Forsa-Wahlumfrage verliert die Union CDU/CSU 2 Prozentpunkte und fällt auf 28 Prozent. Mitte November lag das Bündnis noch bei 33 Prozent.

Mitverantwortlich für den Sinkflug dürften die deutschlandweiten Proteste gegen die Zusammenarbeit mit der AfD und das gescheiterte Asylgesetz von vergangener Woche sein. Der Vorschlag zur Begrenzung der Migration erzielte im Bundestag keine Mehrheit.

Trotz Punktverlust bleibt die CDU/CSU allerdings stärkste Kraft. Die AfD belegt mit 20 Prozent unverändert Platz zwei, während die SPD stabil bei 16 Prozent liegt. Die Grünen legen um einen Punkt auf 15 Prozent zu.

Würde am nächsten Sonntag gewählt, verbliebe die FDP mit vier Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde und würde somit nicht in den Bundestag einziehen. Hoffnung schöpfen darf hingegen die Linke, die erstmals seit Sommer 2023 wieder auf über fünf Prozent käme. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) verbessert sich leicht auf vier Prozent, für einen Einzug ins Parlament würde das aber nicht reichen.

Die sonstigen Parteien kommen auf 8 Prozent (–1 Prozentpunkt) und der Anteil der Nichtwählenden und Unentschlossenen liegt mit 23 Prozent fast auf dem Niveau der letzten Bundestagswahl (23,4 Prozent).

Die durchschnittlichen Umfragewerte der letzten 14 Tage:

Fast ein Viertel würde keinen der Kandidaten wählen

Noch deutlicher zeigt sich der Abwärtstrend der CDU/CSU gemäss RTL bei der Kanzlerpräferenz: Friedrich Merz verliert 3 Prozentpunkte und kommt nur noch auf 22 Prozent. Olaf Scholz (16 Prozent), Robert Habeck (22 Prozent) und Alice Weidel (16 Prozent) bleiben unverändert.

German Chancellor Olaf Scholz, right, listens to the speech of Friedrich Merz, German opposition leader and chairman of the Christian Democratic Union (CDU) party, speaking during a session of the Ger ...
16 Prozent der Befragten unterstützen Kanzler Olaf Scholz (SPD). Bild: keystone

Gleichzeitig wächst der Anteil der Wahlberechtigten, die keinen der vier Kandidaten unterstützen würden (24 Prozent).

Die Wahl dominiert das Interesse

Die am 23. Februar anstehende Bundestagswahl ist für die Deutschen aktuell das bewegendste Thema: 64 Prozent der Befragten nennen die Wahl als Hauptsorge.

Es folgen die wirtschaftliche Lage (33 Prozent), die Migrationsdebatte im Bundestag (32 Prozent), die Entwicklungen in den USA (31 Prozent), die allgemeine Zuwanderungsthematik (30 Prozent) und der Ukraine-Krieg (22 Prozent).

(thw)

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160 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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atigogo
04.02.2025 15:56registriert Februar 2025
Merz würde mich dem Teufel paktieren, was er hier auch tut, um endlich endlich Kanzler werden zu dürfen. Ein Blackrock-Typ, der nie einen Chance hatte als Kandidat, er hat sich selbst zu oft gedemütigt mit seiner grenzenlosen Selbstüberschätzung. Ähnlich wie Seehofer oder Stoiber. Politik machen mit dem Messer zwischen den Zähnen.
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Black Cat in a Sink
04.02.2025 15:44registriert April 2015
Merz ist kein Kanzlermaterial.
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Nix sagen
04.02.2025 16:45registriert August 2020
Ist schon ne verrückte Zeit dass ich die CDU auf einmal als das kleinere Übel halte.
AFD no go und das Linke zeug um Wagenknecht genauso. Scholz hat ziemlich versagt und Habeck wird keine Chance haben (den hätte ich am liebsten, der wirkt als einziger noch wie ein Mensch)Merz halte ich für offen gesagt keinen guten Menschen. So rein vom Gefühl her. Wirkt kalt und distanziert sowie einer der auch über Leichen geht. Da meine Partei auszuwählen, hätte ich keinen Bock
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