Nach der Grossdemonstration von rund einer Million Menschen in Hongkong gegen geplante Auslieferungen an China ist es in der Nacht auf Montag zu Ausschreitungen gekommen. Es gab Verletzte und Festnahmen.
Nachdem sich der friedliche Massenprotest am Sonntagabend aufgelöst hatte, versuchten einige hundert radikale Demonstranten gegen Mitternacht, Absperrgitter einzureissen und den Legislativrat und Regierungssitz zu stürmen.
Polizisten gingen mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Demonstranten vor, die zum Teil maskiert waren und Studentengruppen angehörten, die für eine Unabhängigkeit der heutigen chinesischen Sonderverwaltungsregion eintreten. Die Polizei rief Spezialkräfte, die den Protest nach rund einer halben Stunde auflösten, wie die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» berichtete. Einige Demonstranten und Polizisten seien verletzt worden.
THIS IS MORE THAN 1 MILLION PEOPLE MARCHING!
— Nathan Law 羅冠聰 (@nathanlawkc) June 9, 2019
Say no to extradition to China! Proud to be HongKonger!#HongKong pic.twitter.com/wBCOlLPsQs
In den frühen Morgenstunden sei es an einigen anderen Orten zu weiteren kleineren Zwischenfällen gekommen. Zuvor war der Protest am Sonntag friedlich geblieben. Nach Angaben der Organisatoren demonstrierten mehr als eine Million Menschen gegen das geplante Auslieferungsgesetz. Es würde den Behörden erlauben, auf Ersuchen chinesischer Stellen Verdächtigte an die kommunistische Volksrepublik auszuliefern.
https://t.co/h33okElDS1 | Massenprotest in Hongkong endet mit Gewalt https://t.co/eyAJy78b4D pic.twitter.com/QKpRwfIYkZ
— BuchExtra.de (@buchextra) 9. Juni 2019
Kritiker argumentieren, dass das Justizsystem in China nicht unabhängig sei, internationalen Standards nicht entspreche und politisch Andersdenkende verfolge. Auch drohten in China Folter und Misshandlungen. (sda/dpa)