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Moderna-Impfstoff in den USA: Sie hatten ihn schon im Januat

Vice President-elect Kamala Harris thanks nurse Patricia Cummings after she received the Moderna COVID-19 vaccine from Cummings, Tuesday Dec. 29, 2020, at United Medical Center in southeast Washington ...
Die designierte Vize-Präsidentin Kamala Harris lässt sich am 29. Dezember 2020 impfen.Bild: keystone

Moderna-Impfstoff in den USA: Sie hatten ihn schon im Januar

Der Impfstoff der Firma Moderna erwies sich bereits im Mai 2020 als sicher. Wieso er nicht früher auf den Markt kam, analysiert ein Bericht des «New York Magazine».
30.12.2020, 19:3131.12.2020, 14:38
Vanessa Hann
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Der Moderna-Impfstoff mRNA-1273 gehört zu den effektivsten Impfungen gegen Covid-19. Er soll eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent haben. Dem «New York Magazine» zufolge gibt es ihn schon seit bald einem Jahr.

Der Impfstoff sei am 13. Januar 2020 designt worden, heisst es im Bericht. Das war zwei Tage, nachdem die DNA-Sequenz bekannt war. Also kurz nachdem Forscherinnen und Forscher wussten, wie das Virus aufgebaut ist. Der Impfstoff war fertig, bevor China überhaupt öffentlich anerkannte, dass das Virus unter Menschen übertragbar ist. Im Mai zeigte dann die Phase-I-Studie die grundsätzliche Sicherheit des Impfstoffes.

Hätte die Impfung schneller eingesetzt werden können? Der Autor des Beitrages wolle das nicht behaupten, schreibt er. Die Einführung auf dem Markt sei einerseits wegen der Impf-Infrastruktur nicht möglich gewesen. Die Produktion und Verteilung eines Impfstoffs verursache erhebliche Kosten und Bürokratie.

Moderna hätte Ruf riskiert

Andererseits hätte eine zu frühe Einführung die Glaubwürdigkeit von Moderna unnötig riskiert, so der Autor. Viele US-Amerikanerinnen und -Amerikaner würden neuen Impfungen misstrauen. Und im Mai wäre es schwierig gewesen, einen anerkannten Epidemiologen, Impfstoffforscher oder Beamten des öffentlichen Gesundheitswesens zu finden, der eine schnelle Einführung des Impfstoffs empfohlen hätte.

Für künftige Generationen mag eines das tragischste und ironischste Merkmale von Covid-19 sein. Nämlich dass ein Impfstoff für die gesamte «brutale» Dauer der Pandemie zur Verfügung stand, so das Fazit des Beitrages.

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29 Kommentare
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Ribosom
30.12.2020 19:50registriert März 2019
Im Januar desingt und Phase-I im Mai. Ja, das ist möglich. Aber die Phase-II und Phase-III Studien müssen trotzdem vor der Zulassung gemacht werden. Die Wirksamkeit wird erst in Phase-III getestet und war im Januar noch nicht bekannt!
Was glaubt ihr, wie viele Wirkstoffe gegen jegliche Krankheiten werden täglich desingt? Von abertausenden Molekülen, Proteinen, Antikörper oder mRNA kommen am Ende zwei bis drei Varianten in Frage und am Ende (Phase-III) wird sich zeigen, ob es was taugt oder nicht. Das kann bis zu mehreren Jahren dauern. Das ist der normale Ablauf.
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Peedy
30.12.2020 19:45registriert Januar 2017
Und wenn er ohne die nötigen Tests und Studien auf den Markt geworfen worden wäre, würden sich wohl noch weniger impfen lassen...und wenn dann irgendeine Komplikation aufgetreten wäre, würden dieselben Journalisten ganz laut „Skandal“ rufen...
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Ökonometriker
30.12.2020 19:44registriert Januar 2017
Und wie viele Stoffe gab es, die nicht durch die Prüfungen kamen? Es gab hunderte Impfstoffkandidaten...
Ich will einer Impfung vertrauen und nicht russisches Roulette spielen. Dazu braucht's eben stringente Prüfungen. Die Kosten Geld und viel Zeit.
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