In den vergangenen Tagen sind im Alterszentrum «La Fontanella» im süditalienischen Soleto neun Menschen ums Leben gekommen. Gemäss Angaben der Ärzte sind einige von ihnen verhungert.
Dem Personal wird von Angehörigen der Opfer vorgeworfen, es habe die Bewohner nach dem Coronavirus-Ausbruch alleine zurückgelassen.
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Am Montag hat sich nun die Leitung des Alterszentrums erstmals zur Anklage geäussert. Sie bestreitet die Vorwürfe: «Die Bewohner wurden zu keinem Zeitpunkt verlassen, aber das Heim war aufgrund der vielen Krankheitsfälle teilweise unterbesetzt, weshalb versucht wurde, zusätzliches Personal aufzubieten», so Giuseppe und Michele Bonsegna, die Anwälte der Heimleitung, gegenüber der Gazzetta del Mezzogiorno.
Mittlerweile ist die Staatsanwaltschaft um Alberto Santacatterina dran, den Fall zu prüfen. Untersucht wird ein Verstoss gegen den Artikel 591 im italienischen Strafgesetzbuch, welcher das Zurücklassen von Kindern unter 14 Jahren oder pflegebedürftigen Personen verbietet. (dab)