Ein riesiger Daten-Katalog, der erst einmal entschlüsselt werden muss: Amerikanische Geheimdienste sind an genetische Informationen aus Virusproben gelangt, die in einem Labor im chinesischen Wuhan untersucht wurden – dieses Labor steht als möglicher Ursprungsort des Corona-Erregers in der Diskussion. Das berichtet der amerikanische Fernsehsender CNN.
Dabei sei unklar, wie genau die amerikanischen Behörden an diese Informationen gelangt seien – laut CNN-Quellen sei der Hack eines cloud-basierten Servers denkbar. Jetzt müssten diese Rohdaten in nutzbare Information übersetzt werden. Auf diesem Weg seien die Behörden mit mehreren Herausforderungen konfrontiert.
Der Ursprung des Coronavirus wird weiterhin gesucht. Im Juli betonte WHO -Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, dass neben der Untersuchung von Wildtieren und Tiermärkten im chinesischen Wuhan, wo das Virus Ende 2019 zum ersten Mal aufgetaucht war, auch die dortigen Labore inspiziert werden müssen.
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China hatte die Reise des ersten WHO-Forscherteams monatelang verzögert. Obwohl die WHO die Untersuchungen fortsetzen will, macht Peking keine Anstalten, eine Fortsetzung der Arbeit in China zuzulassen.
Das Thema ist heikel. Die USA werfen China vor, transparente Analysen zu verhindern. Peking beschuldigt die USA, dass das Land China Schuld an der Verbreitung des Virus geben wolle. Die Behörden streuen abwegige Theorien, dass das Virus auch über Gefrierware aus dem Ausland nach China gelangt sein könnte.
Das WHO-Team, das nach monatelangem Gezerre erst im Januar nach China reisen durfte, berichtete Ende März, es sei «wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich», dass das Virus von einem Tier über einen Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen sei. Dass das Virus aus Versehen aus einem Viren-Labor entwich und sich verbreitete, gelte als «extrem unwahrscheinlicher Weg».
Die USA schliessen die These eines Laborunfalls dagegen nicht aus. Das werde zumindest in Teilen des US-Geheimdienstapparates für möglich gehalten, sagte US-Präsident Joe Biden Ende Mai und ordnete weitere Prüfungen an. Ende August soll der Geheimdienst berichten.
China betont dagegen immer, dass «global» nach dem Ursprung gesucht werden müsse. Die USA erschwerten die Suche mit ihren «politischen Manipulationen», wie ein Sprecher des Aussenministeriums sagte. (t-online)
Mit Verlaub: Wer nichts zu verbergen und sich nicht schuldig gemacht hat, benimmt sich nicht so wie das Regime in Peking.
Die Laborthese ist vor allem politisch für die USA interessant, gerade weil nicht absehbar ist, ob in den nächsten 10 Jahren der tatsächliche Ursprung gefunden werden kann. Zumal China auch bei einer Wildtierübertragung mauern würde und lieber dem Ausland die Schuld gibt.