Es lief schrecklich. Dies das Fazit eines 45-minütigen Telefongesprächs zwischen der dänischen Premierministerin Mette Frederiksen und dem neuen US-Präsident Donald Trump vor ein paar Tagen.
Trump, der bereits mehrmals seinen Anspruch auf die zu Dänemark gehörende Arktis-Insel Grönland angemeldet hatte, sei sehr aggressiv aufgetreten. Er sei fest entschlossen: «Die Absicht ist klar. Sie wollen es haben», sagte eine mit dem Inhalt des Gespräches vertraute Person zur britischen Zeitung «Financial Times». Die Dänen, die zuvor ihre europäischen Partner um Zurückhaltung gebeten hätten, seien nun im «Krisen-Modus». «Es war wie eine kalte Dusche. Vorher war es schwierig, das Ganze ernst zu nehmen. Aber jetzt ist es sehr ernst und potenziell gefährlich, denke ich», zitierte die Zeitung einen nicht näher genannten Beamten.
Das sieht offensichtlich auch Frederiksen so. Am Dienstag stattete sie nicht nur Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin einen Blitzbesuch ab. Sondern sie reiste auch zu Emmanuel Macron in die französische Hauptstadt und zu Nato-Generalsekretär Mark Rutte nach Brüssel. Am Wochenende lud sie ausserdem die Regierungschefs der nördlichen Nachbarn Norwegen und Schweden sowie Finnland zu sich nach Hause zu einem Abendessen ein.
In herausfordernden Zeiten sind enge Allianzen & echte Freundschaften noch wichtiger. Gut, dass wir von beidem so viele haben!
— Dänische Botschaft in Deutschland (@Daenemark_in_DE) January 27, 2025
Abendessen bei 🇩🇰 @Statsmin Mette Frederiksen zuhause mit nordischen Kollegen 🇫🇮 @alexstubb, 🇳🇴 @jonasgahrstore & 🇸🇪 @SwedishPM Ulf Kristersson. pic.twitter.com/nKf9Pn1c1W
Scholz warnte vor dem Treffen in Berlin, dass es kein Recht gebe, Grenzen gewaltsam zu verschieben und schob auf English nach: «An alle, die es betreffen könnte» («To whom it may concern»). Frederiksen vermied es, direkt auf Grönland einzugehen, sagte aber, dass sie sich im Moment «sehr, sehr intensiv um die Interessen Dänemarks kümmere» und sich der vollen Unterstützung der europäischen Ländern sicher sein könne.
US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach Amtsantritt gesagt, er wolle das rohstoffreiche und strategisch wichtige Grönland aus «nationalem Sicherheitsinteresse» zu US-Gebiet machen. Er zielt darauf ab, Grönland zu kaufen, schloss aber auf Nachfrage auch militärische Aktionen nicht aus und drohte mit gezielten Handelssanktionen gegen Dänemark.
Am Wochenende bekräftigte Trump seinen Anspruch. «Ich glaube, wir werden Grönland kriegen», sagte Trump zu Reportern. Die USA seien die einzigen, welche die Sicherheit der Insel gewährleisten könnten. Über Dänemark machte er sich lustig: «Sie haben vor zwei Wochen zwei Hundeschlitten dorthin verlegt und meinen, das sei Sicherheit».
Die USA verfügen bereits heute über eine Militärbasis auf der Insel. Dänemark, welches Grönland bis 1953 als Kolonie gehalten und seitdem als autonomes Gebiet zum Königreich zählt, unterhält ein kleines Arktis-Kommando von 75 Personen, vier Schiffen, einem Überwachungsflugzeug und verschiedenen Hundeschlitten-Patrouillen. Kopenhagen zeigte sich offen für eine verstärkte US-Militärpräsenz, schloss aber eine rechtliche Abtretung Grönlands aus. Am Montag kündigte die dänische Regierung mit breiter Unterstützung des Parlaments an, ihre Arktis-Militärpräsenz für fast zwei Milliarden Euro aufzurüsten. Dazu gehören drei neue Schiffe, Langstreckendrohnen und verstärkte Satellitenkapazitäten.
Wie sieht es effektiv aus? Opposition, jemand der sich ihm entgegenstellt, gibts da was?
Unglaublich diese Shitshow die er da abzieht.