Aus Kranführer Yıldırım wurde der Lotto-Millionär Chico: Die Geschichte von Kürşat Yıldırım aus Dortmund fasziniert die deutsche Medienlandschaft. Der 42-Jährige mit dem geschmeidigen Spitznamen gewann im September den Jackpot von fast 10 Millionen Euro. Mittlerweile hat er bereits über 2 Millionen davon ausgegeben.
Die Medien scheut Chico nicht. Er gab bereits Interviews im «Spiegel», bei der «Bild» und auch mit T-Online. Sein Dolce Vita teilt er zudem auch auf seinem Instagram-Kanal «chicoferrari488», den er mit folgender Beschreibung versehen hat: «Ich habe alles gesehen, das Ghetto und die Creme de la Creme.»
Vom Ghetto weiss Chico tatsächlich zu erzählen. Der Lotto-Millionär hatte bereits zweimal im Gefängnis gesessen, wie er der «Bild» beichtete: «Ich habe viel Mist gebaut und war ganz unten. Mir tut das heute sehr leid.» Chico sass wegen Betrugs und ein weiteres Mal wegen Raub.
Schuld seien Drogen und Alkohol, die zu Spielsucht und Wettschulden geführt hätten. «Ich habe oft gebetet, dass ich eine neue Chance bekomme und dieses Leben hinter mir lassen kann.» Nun will er vieles wiedergutmachen: «Am liebsten würde ich selbst nach Afrika fahren, Brunnen bauen, Kinder beschenken», so der Dortmunder.
Wie viel Geld Chico für die Wiedergutmachung noch bleibt, ist aber fraglich. Er gibt das Geld mit vollen Händen aus. Zwei Millionen Euro hat er schon «in Wertanlagen investiert», wie er dem «Spiegel» vorrechnet. Die Wertanlagen? Ein Ferrari Pista für 700'000 Euro, ein Porsche 911er für 300'000 Euro, mehrere teure Uhren sowie Designerkleidung für 500'000 Euro und ein Penthouse in Istanbul für weitere 500'000 Euro – macht insgesamt zwei Millionen Euro.
Doch damit nicht genug: Erst wollte Chico sein Lieblingscafé kaufen, als dies nicht klappte, sei er nun mit einem neuen Laden-Besitzer im Gespräch. Weiter unterstützt er mittlerweile zwei Dortmunder Fussball-Klubs, wie er in einem Interview mit Reviersport erklärt. Einmal den Bezirksligisten FC Roj Dortmund und seit neuestem TuS Bövinghausen, wo auch der ehemalige deutsche Nationalspieler Kevin Grosskreutz kickt.
Für sein Engagement bei Roj wird er auch angefeindet. Ihm wird vorgeworfen, als Türke dürfe er keinen kurdischen Verein unterstützen, doch das ist ihm egal: «Das sind einfach sehr, sehr gute Jungs, mit denen ich aufgewachsen bin. Ich hasse Rassismus und solche Sachen. Wo keiner für mich da war, waren diese Jungs für mich da.»
Die dicken Ausgaben, der Medienhype, all das weckt böse Erinnerungen an Lotto-Lothar. Dieser gewann in den 90er-Jahren ebenfalls mehrere Millionen, kaufte sich einen weissen Lamborghini und starb wenige Jahre später an einer Leberzirrhose.
Chico sieht aber keine Parallelen zu Lothar, wie er dem «Spiegel» sagt. Er habe sofort aufgehört zu trinken und sei jetzt «high vom Leben». Zudem sei sein Geld jetzt in guten Händen: «Viele Ausgaben habe ich für Geldanlagen gemacht und der Rest ist bei meinen Brüdern und meinem besten Freund in guten Händen. Das sind solide Geschäftsmänner, die mich beraten», so der Dortmunder zur «Bild»-Zeitung.
Wie das mit den Wertanlagen wie dem Ferrari genau laufen soll, ist jedoch unklar. Autos verlieren bei Gebrauch gerne an Wert und Chico scheint an einer Werterhaltung auch nicht gross interessiert zu sein: «Ich hab' die Kiste nicht geholt, damit ich hier nicht drin rauche», so der Millionär. Auch von Cheeseburgern und Frites aus dem McDrive lässt sich der 42-Jährige nicht abhalten.
Chico bleibt also Chico. Neben seinem Leben in Saus und Braus bleibt er sich treu und ein Dortmunder «Nordstadtjunge». Er nimmt den Sohn eines befreundeten Hausmeisters mit auf eine Spritztour im Ferrari, spielt weiter Lotto und will zu Weihnachten den Kindern aus seinem Viertel Dönerteller offerieren. «Der Wolf wechselt sein Fell, aber nicht seinen Charakter», sagt Chico. (leo)
Daher go Chico! Ich hoffe du lebst noch wenn das Geld in ein paar Jahren weg ist und dein alter Chef gibt dir dann deinen Job als Kranführer zurück