International
Deutschland

Russland – Ukraine: Eine 12-Jährige fordert Kinderrechte im Gesetz

«Was stimmt nicht mit Putin?» – diese 12-Jährige wäscht dem Kremlchef gehörig die Kappe

06.04.2022, 10:3906.04.2022, 12:47
Mehr «International»

Kinder sehen die Welt mit anderen Augen – sagt man. Und manchmal scheinen Kinder einen klareren Blick auf die Welt zu haben als Erwachsene.

Das hat sich mindestens gestern bei den ARD-«Tagesthemen» gezeigt. Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Sendung durfte ein Kind den Kommentar vortragen. Und der war – mit einer Ausnahme – messerscharf.

So appelliert die 12-jährige Ella in den ARD-«Tagesthemen» am 05. April eindringlich an Erwachsene und die Politik, Kinderrechte endlich ernst zu nehmen.

Kinderrechte in der UNO-Kinderrechtskonvention
Als Kinderrechte gelten die Rechte von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren, wie sie in der UNO-Kinderrechtskonvention festgehalten sind: in Frieden zu leben, die eigene Meinung zu äussern, zu spielen und Geheimnisse zu haben, die Möglichkeit sich zu bilden oder sich ärztlich versorgen zu lassen sowie genügend Nahrung zu haben. Darauf und auf vieles mehr hat jedes Kind auf der Welt ein Recht.

Die UNO-Generalversammlung hat die Kinderrechte 1989 in der Konvention über die Rechte des Kindes verschriftlicht. Die meisten UNO-Staaten (mit Ausnahme der USA) haben diese Kinderrechte mittlerweile ratifiziert. 1997 hat die Schweiz die Kinderrechtskonvention ratifiziert.

Sie spricht von der UNO-Kinderrechtskonvention, die Russland zwar unterschrieben hat, was Putin aber offenbar vergessen habe – denn er töte und trenne Familien. Sie spricht von Kindern auf der Flucht «vor Kriegen, Hungersnöten und religiöser Verfolgung». Sie spricht davon, dass weltweit 60 Millionen Kinder Flüchtlinge seien – was bedeute, dass jeder zweite Flüchtling ein Kind sei: eine «verlorene Generation».

Rede im Video:

Video: watson

Und so fordert die 12-Jährige: «Wie wäre es denn, wenn wir in Deutschland ein Vorbild für die Welt in Sachen Kinderrechten werden? Aber dafür müsste man auch was tun: Ein Beispiel wäre, dass ihr (die Erwachsenen, Anmerkung watson) uns nicht mehr so oft vergesst.»

Ihr Vorschlag, damit Kinder endlich richtig geschützt werden vor Krieg oder der Klimakrise: Kinderrechte ab sofort ins Grundgesetz aufnehmen. «Denn an Gesetze muss man sich halten.» Diese letzte Aussage wäre dann auch der einzige etwas kindlich-verklärte Blick auf die Welt. Die restliche Analyse durch Ellas Kinderaugen ist blitzscharf.

(yam)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese Bilder zeigen: Der Krieg verschont die Kinder nicht
1 / 17
Diese Bilder zeigen: Der Krieg verschont die Kinder nicht
quelle: keystone / emilio morenatti
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Ukrainisches Mädchen singt «Let it go» in Bunker in Kiew
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
38 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Pummelfee
06.04.2022 11:50registriert Mai 2020
Ja, liebe Ella, an Gesetze muss man sich halten. Das weiss der Putin auch, nur ist es ihm total egal. Ich glaube nicht, dass irgendetwas, das gesagt wird, an seiner Einstellung etwas ändern wird. Seine Meinung zählt und was er sagt , ist die Wahrheit…so funktioniert seine Welt. Biden hatte schon recht: der muss weg!
869
Melden
Zum Kommentar
avatar
Päule Freundt
06.04.2022 11:01registriert März 2022
Kluges und mutiges Mädchen. Recht hat sie.
7118
Melden
Zum Kommentar
avatar
Bikemate
06.04.2022 11:13registriert Mai 2021
Klasse Ella wirklich auf den Punkt gebracht. Manchmal braucht es die Kinderlogik, weil wir Erwachsenen sofort denken aber das geht doch nicht und wenn und aber und sowieso......
2912
Melden
Zum Kommentar
38
Deutsch-Russen sollen spioniert haben - Botschafter einbestellt

Ein neuer Fall mutmasslicher russischer Spionage sorgt in Deutschland für Aufregung. Die Polizei in Bayern hat zwei Männer festgenommen, die für Russland spioniert und mögliche Anschlagsziele in Deutschland ausgekundschaftet haben sollen.

Zur Story