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Nach Gruppenvergewaltigung: Freiburg wehrt sich gegen den AfD-Protest

Nach Gruppenvergewaltigung: Freiburg wehrt sich gegen AfD-Protest 

30.10.2018, 08:0330.10.2018, 08:16
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Nach der mutmasslichen Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau haben am Montagabend zwischen 300 und 500 Sympathisanten der AfD in Freiburg im Breisgau demonstriert. Nach Angaben eines Polizeisprechers traf die von der rechtspopulistischen Partei angemeldete Kundgebung vor dem Rathaus auf rund 1500 Gegendemonstranten.

Mehr als hundert Polizisten waren demnach im Einsatz, die Kundgebungen verliefen weitgehend friedlich.

Die AfD-Anhänger zogen laut Polizei ab 18.30 Uhr vom Martinstor durch die Freiburger Innenstadt bis zum Rathausplatz. Sie wurden dabei mehrmals durch Gegendemonstranten kurzzeitig aufgehalten, die Polizei machte die Strecke für die Demonstration aber wieder frei.

Obwohl Gegendemonstranten teilweise zur Seite abgedrängt wurden, kam es zu keinen schwerwiegenden Zusammenstössen, wie die Polizei erklärte. In einem Fall musste demnach Pfefferspray eingesetzt werden.

Auf dem Rathausplatz begann laut Polizei gegen 18.45 Uhr die Abschlusskundgebung der AfD. Viele Gegendemonstranten hielten sich währenddessen in den angrenzenden Strassen auf.

Gegen 21 Uhr verliessen die AfD-Anhänger nach Beendigung ihrer Kundgebung den Rathausplatz. Wege, die von Gegendemonstranten besetzt waren, machte die Polizei nach eigenen Angaben frei.

Der Auslöser der Demonstrationen

Die mutmassliche Gruppenvergewaltigung erschüttert Freiburg seit Tagen. Eine Gruppe von Männern soll Mitte Oktober eine 18-Jährige nach einem Diskobesuch vergewaltigt haben. Möglicherweise wurden der jungen Frau zuvor «berauschende Mittel» verabreicht.

Die Ermittler nahmen bisher acht Verdächtige fest, sieben Syrer und einen deutschen Staatsangehörigen. Fast alle von ihnen waren demnach polizeilich bereits in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen gehen weiter. Unter anderem schliesst die Polizei nicht aus, dass noch mehr Männer an der Tat beteiligt waren. (sda/afp)

65.000 Menschen zeigen in Chemnitz: #WirSindMehr

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35 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bijouxly
30.10.2018 09:05registriert Dezember 2014
Warum gab es keinen Bericht zur Gruppenvergewaltigung? Das ust ja echt ein heftiger Brocken! Da kann ich die Demonstranten für einmal verstehen, das frustriert wirklich (vorbestraft, nicht in Haft)!
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Political Incorrectness
30.10.2018 10:49registriert Juni 2016
Wen wundert eigentlich der Zulauf zur AFD, wenn die Alternative lautet "Wir schaffen das" und "Eine Armlänge Abstand halten"?
Sorry, aber genau die Politik der Linken treibt der AFD die Wähler in die Arme.
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Gefühlsschraube
30.10.2018 12:29registriert Oktober 2016
Die AfD mag eine Partei am Rande der Gesellschaft sein. Trotzdem muß eine Demokratie auch so eine Partei aushalten.
Einige der Gegendemonstranten scheinen aber nicht viel von Demokratie zu halten. Denn was man hier mit den Teilnehmern der AfD Demo gemacht hat, unterscheidet sich doch kaum von der sog. Hetzjagd auf einen Ausländer in Chemnitz. Nur wenn es die Linken machen und AfD Anhänger bedrohen, scheint das nicht zu interessieren.
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