Die Wahllokale haben ihre Türen geschlossen, alle Stimmen zur Bundestagswahl 2025 wurden abgegeben. Dass es eine massive Verschiebung in der Politik gibt, war schon seit Längerem abzusehen. Nun ist es klar: Sie wird konservativer. Und rechter.
Stärkste Kraft ist die Union, gefolgt von der AfD. Dahinter kommt die SPD, dann die Grüne und Linke.
Bekannt ist: Traditionell wählen vor allem ältere Personen eher konservativ. Das hat sich auch in der aktuellen Bundestagswahl erneut bestätigt.
Doch wie haben die jüngsten Wähler:innen genau abgestimmt? Schon bevor alle Stimmen ausgezählt waren, war ein Trend ersichtlich. Die Sitzverteilung im Bundestag sähe ganz anders aus, wenn nur die Stimmen der 24-Jährigen und jünger zählen würden.
Dabei zeigt sich: Die jüngste Wähler:innengruppe wählte bei der Bundestagswahl verhältnismässig extrem – aber insgesamt auch deutlich linker als der Durchschnitt der Deutschen.
Endgültig fest stehen die Zahlen zwar nicht. Doch laut Daten von infratest dimap deutete sich bereits kurz nach Schliessung der Wahllokale ein Trend an: Demnach holte die Linke mit etwa 25 Prozent der Stimmen klar den grössten Anteil unter der Wähler:innen-Gruppe der 18- bis 34-Jährigen.
Im Vergleich zu 2021 hat die Linke in dieser Wählergruppe also etwa 17 Prozent dazugewonnen. Ein massiver Erfolg.
Der grosse Traum der Linken, eine Rot-Rot-Grüne-Koalition zu bilden, wäre in dieser Wählergruppe laut ersten Hochrechnungen zumindest nicht ausgeschlossen. Denn Linke, Grüne und SPD erreichten in dieser Altersgruppe den ersten Hochrechnungen zufolge zusammen etwa knapp 50 Prozent der Stimmen.
Etwa 12 Prozent der Stimmen haben SPD und Grüne jeweils bei den 18- bis 24-Jährigen einfahren können.
Auffällig ist jedoch auch, wie extrem die jungen Erwachsenen in Deutschland wählten. Während die Linke bei den jungen Erwachsenen stärkste Kraft wurde, kommt direkt dahinter die in weiten Teilen rechtsextreme AfD – allerdings mit 20 Prozent der Stimmen mit deutlichem Abstand.
Nach der AfD folgt dann übrigens die Union mit etwa 13 Prozent der Stimmen, SPD und Grüne liegen nur knapp dahinter. FDP und BSW hätten es in dieser Altersgruppe wohl mit jeweils 6 Prozent der Stimmen sehr knapp in den Bundestag geschafft.
Damit unterscheiden sich die Zahlen bei der jüngsten Wählergruppe deutlich von den Gesamtzahlen, wo etwa die Linke weniger als 9 Prozent der Stimmen einfuhr.
Die Linke liegt also vor allem bei den jüngsten Wähler:innen hoch im Kurs. Die Partei hat allen Grund zur Freude. Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als würde sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Innerhalb kürzester Zeit konnte sie ihre Zustimmung deutlich steigern.