Die deutsche Bundespolizei ist mit einer gross angelegten Aktion und mehr als 1500 Beamten gegen eine landesweit agierende Rotlicht-Bande vorgegangen. Mehr als 100 Personen wurden vorläufig festgenommen und sieben Haftbefehle vollstreckt. Zwei Hauptverdächtige sind identifiziert. Es handle sich um die grösste Zugriffs- und Durchsuchungsmassnahme seit Bestehen der Bundespolizei, teilten mehrere Direktionen am Mittwochmorgen über Twitter mit.
Größte Zugriffs- und Durchsuchungsmaßnahme seit Bestehen der #Bundespolizei!
— Bundesbereitschaftspolizei (@bpol_bepo) 18. April 2018
Seit den frühen Morgenstunden bundesweiter Schlag gegen Netzwerk der Organisierten #Kriminalität.
Weitere Infos folgen... #BPolRazzia pic.twitter.com/cVSLEsautY
Beteiligt ist den Angaben zufolge auch die Spezialeinheit GSG9. Razzien begannen am frühen Mittwochmorgen in zwölf Bundesländern. Insgesamt wurden mehr als 60 Wohn- und Geschäftsräume von Beamten durchsucht.
Der Einsatz richtet sich gegen Schleusung, Zwangsprostitution und Ausbeutung. Auch die #GSG9 ist beteiligt.#BPolRazzia pic.twitter.com/FvWWOSxBoe
— Bundespolizei Nord (@bpol_nord) 18. April 2018
Der Kern der Bande soll etwa 15 bis 20 Menschen mit deutscher und thailändischer Nationalität bestehen. Viele der festgenommenen Personen wurden in den durchsuchten Bordellen und Massagesalons angetroffen. In zahlreichen Fällen bestehe zumindest der Verdacht des illegalen Aufenthaltes.
Durchsucht werden Bordelle & Wohnungen. In #Mitteldeutschland erfolgte der Zugriff in verschiedenen Städten in #Sachsen #SachsenAnhalt & #Thüringen
— Bundespolizei Mitteldeutschland (@bpol_pir) 18. April 2018
Maßnahmen dauern derzeit an,#BPolRazzia pic.twitter.com/EjXti9ZwVB
In Siegen (Nordrhein-Westfalen) kam auch die Sonderpolizeieinheit GSG 9 zum Einsatz. Hier leben die Hauptverdächtigen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt (Hessen) mitteilte: eine 59-Jährige aus Thailand und ihr 62 Jahre alter deutscher Lebensgefährte.
Durchsucht werden bundesweit Bordelle und Wohnungen. Der Zugriff erfolgte auch in #Bremen und #Niedersachsen. #BPolRazzia pic.twitter.com/BEthGXwGii
— Bundespolizei Nord (@bpol_nord) 18. April 2018
Das Paar soll gemeinsam mit weiteren Mittätern ein landesweites Netzwerk aufgebaut haben, um thailändische Frauen und Transsexuelle nach Deutschland zu schleppen und als Prostituierte arbeiten zu lassen. Beim Zugriff in Siegen habe es keine Zwischenfälle gegeben: «Der Einsatz ist ruhig verlaufen.»
Den mutmasslichen Täter wird unter anderem Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung und Ausbeutung von Prostituierten vorgeworfen, wie ein Sprecher der Bundespolizei in Siegen sagte. Sie sollen mehrere Hundert Menschen aus Thailand eingeschleust und einen siebenstelligen Betrag eingenommen haben.(whr/sda/dpa)