In dieser Woche ist erneut Bewegung in den Fall der vermissten Maddie McCann gekommen. Auf Betreiben der deutschen Ermittlungsbehörden hatten Beamt:innen aus Deutschland, Grossbritannien und Portugal seit Dienstag das Gebiet um den portugiesischen Arade-Stausee abgesucht. Ziel war es, weitere Erkenntnisse zum Verschwinden von Madeleine McCann zu erhalten. Dabei kamen unter anderem Spürhunde und Drohnen zum Einsatz.
Die mehrtägige Suchaktion wurde am Donnerstag beendet – die zusammengetragenen Materialien sollen nun untersucht werden.
Die Ermittler:innen haben während der Suche örtlichen Medien zufolge Bodenproben genommen. Auch verschiedene Stofffetzen sammelten sie auf. Bei der Suche wurde laut Medienberichten unter anderem nach Überresten einer rosafarbenen Decke und des Schlafanzugs, den Maddie am Tag ihres Verschwindens getragen hatte, gesucht. Dass einer der gefundenen Stofffetzen etwas mit dem Fall zu tun hat, darauf gab es zunächst keinen Hinweis.
«Das zusammengetragene Material wird den deutschen Behörden übergeben», teilte die portugiesische Kriminalpolizei am Donnerstag mit. Sie nannte allerdings weder Details zu den Funden noch zum konkreten Ziel der Aktion.
Unter Berufung auf die portugiesische Zeitung «Correio da Manha» berichten mehrere Medien, dass bei der Suche auch ein «relevanter Hinweis» gefunden worden sei. Daraufhin soll sich bei der Suche auf einen bestimmten Bereich konzentriert worden sein.
Madeleine McCann, auch Maddie genannt, wird seit mehr als 16 Jahren vermisst, seit dem 3. Mai 2007. An dem Tag verschwand sie aus einer Ferienwohnung im portugiesischen Praia da Luz an der Algarve-Küste im Süden des Landes.
Vonseiten der Ermittelnden wird davon ausgegangen, dass das damals knapp vierjährige Mädchen entführt und getötet wurde. Konkrete Beweise gibt es allerdings nicht. Obwohl lange und aufwendig nach ihr gesucht wurde und auch eine internationale Fahndung lief, ist Maddie McCann bis heute verschwunden.
2020 gab die Staatsanwaltschaft Braunschweig bekannt, dass sie in dem Fall gegen den bereits inhaftierten Christian B. wegen Mordes ermittele. Der Mann ist unter anderem wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs vorbestraft und lebte von 1995 bis 2007 regelmässig an der Algarve. Anklage erhob die Behörde im Falle Maddie gegen ihn aber bislang nicht.
(Mit Material von afp)
Klar verdient die Familie, dass der Fall gelöst wird und ich habe da auch Mitgefühl. Ich frage mich nur wie viele andere möglicherweise lösbaren Fälle aufgrund dieses Spektakels ungelöst blieben.
Wird ein Gewaltverbrechen nicht aufgeklärt, kann niemand damit abschliessen. Weder die Angehörigen, noch die Nachbarn, noch die Menschen, die dort leben, wo die Tat geschah. Die beteiligten Polizisten nicht und die Verdächtigten erst recht nicht.
Es liegt im allgemeinen Interesse, dass eine solche Tat aufgeklärt wird. Egal was es kostet und egal ob es sich dabei um ein kleines Mädchen oder einen erwachsenen Mann handelt!