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«Dackel drauf!»: Spiele-Kritik von Tom Felber

«Dackel drauf!» ist das perfekte Spiel, um deine Ferien in Schwung zu bringen

Bild: Ravensburger/shutterstock
De Ohrfiige na
«Dackel drauf!» ist ein ideales Sommerspiel: ein fieses Merkspiel von Carlo A. Rossi, das man überall hin mitnehmen kann.
05.08.2018, 10:0505.08.2018, 23:41
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Wir spielen heute:
«Dackel drauf!»

Merkspiel von Carlo A. Rossi für 2 bis 5 Spieler ab 8 Jahren. Spieldauer: etwa 20 Minuten. Verlag: Ravensburger. Preis: etwa 15 Franken. 

Thema:

Sich Tiere merken.

Was macht man?

Dackel drauf! Material
Bild: Ravensburger

In der Schachtel werden Würfel geworfen. Alle versuchen sich die gewürfelten Tiere gut zu merken. Der Deckel kommt auf die Box und die Sicht auf die Würfel wird verdeckt. Dann müssen die Spieler Karten mit den korrekten Tieren ausspielen. 

Besondere Features:

Kleinformatige Schachtel, die überall hin mitgenommen werden kann. Lustig gezeichnete Tiere auf den Karten.

Geeignet für:

Alle, die ein gutes Gedächtnis besitzen oder kein Problem damit haben, gegen Leute mit einem guten Gedächtnis zu verlieren.

Wir haben es für euch gespielt!

Da ihr sowieso alle in den Ferien seid, fasse ich mich diesmal kurz mit einem Spiel, das man überall hin mitnehmen kann (ja, auch in die Ferien). Es ist schnell gespielt, ein bisschen fies und braucht wenig Platz, sodass man es problemlos in der Eisenbahn, am Strand oder (wie wir) in einem amerikanischen Diner spielen kann.

Es stammt vom italienischen Spieleautor Carlo A. Rossi, der 2017 mit Der mysteriöse Wald zum Kinderspiel des Jahres nominiert war, aber nicht gewann. Genau wie «Der mysteriöse Wald» ist auch «Dackel drauf!» wieder ein Gedächtnis-Spiel mit Würfeln. Der Merkprozess ist diesmal allerdings etwas komplexer. Und da man sich nicht einfach Positionen in einem optischen Schema merken muss wie bei «Memory», sind Kinder hier auch nicht unbedingt im Vorteil gegenüber Erwachsenen. 

Dackel drauf! Leute beim Spielen
Gut gucken ist der halbe Spielerfolg.Bild: Tom Felber

Jeder Mitspieler bekommt zu Beginn einen identischen Satz von 18 Tierkarten in die Hand gedrückt: von der Maus über den Dackel bis zum Pferd. Jedes Tier ist dabei genau zweimal vertreten. Die Karten muss man verdeckt mischen, nimmt sich zehn davon auf die Hand und legt die restlichen zu einem Stapel bereit.

Ein Spieler würfelt darauf die 15 Würfel in der Spieleschachtel, auf denen die selben Tiere abgebildet sind. Dann hebt er den Deckel. Alle Spieler gucken gleichzeitig in die Schachtel und versuchen sich die dort liegenden Tiersymbole einzuprägen. Der Spieler, der gewürfelt hat, entscheidet, wann er den Deckel auf die Schachtel zurücklegt. Er kann gemein sein und dies bereits nach sehr kurzer Zeit tun oder sich und den Mitspielern Zeit lassen.

Aus dem Gedächtnis spielt dann jeder Spieler reihum jeweils offen eine Karte eines Tieres aus der Hand, von dem er glaubt, dass es auf einem Würfel abgebildet war. Aber Vorsicht! Jede Karte «verbraucht» dabei einen entsprechenden Würfel in der Schachtel. Man kann so lange weitere Karte legen, wie man möchte oder aus der Runde aussteigen.

Haben alle gepasst, wird der Deckel wieder entfernt und die Karten werden ausgewertet. Wer alles richtig gemacht hat, wird seine gespielten Karten los und zieht wieder auf zehn Karten nach. Wer aber nur einen einzigen Fehler gemacht hat, also eine Karte gespielt hat, zu der es keinen entsprechenden Tierwürfel mehr gibt, muss alle gespielten Karten wieder auf die Hand nehmen. Eine Partie geht über mehrere Runden. Es geht natürlich darum, möglichst als Erster eine bestimmte Anzahl an Karten loszuwerden. 

Wer in einer Runde versagt, erhält als Trost eine zufällige Sonderkarte, die ihm im späteren Verlauf des Spiels eine Spezialpower verleiht. Fies ist zum Beispiel, wenn jemand dadurch eine Karte verdeckt ablegen darf und die Mitspieler nicht wissen, welcher Würfel gerade «verbraucht» wurde. Dann gilt es zu spekulieren.

Dackel drauf! Cover
Bild: Ravensburger

Durch die Wahl der Reihenfolge beim Ausspielen der Karten kann man durchaus taktisch vorgehen. Das Spiel kitzelt ziemlich an den Nerven und ist spannend, weil man die Züge der Mitspieler nicht voraussehen kann, diese einem oft den eigenen Plan zerstören und man einfach immer wieder schnell vergisst und sich seiner Sache nicht mehr sicher ist. Spielt eine grössere Gruppe, kommt noch eine psychologische Komponente durch das Gedränge der Köpfe über der Box beim Einprägen hinzu, weil natürlich alle Spieler alle Würfel sehen wollen.

Fazit

«Dackel drauf!» ist emotional und unterhaltend und eignet sich sehr gut als Aufwärmer oder Absacker eines Spieleabends. 

Ist «Dackel drauf!» zu zweit spielbar?

Ja, die Aufgabe wird dadurch natürlich einfacher, da weniger Konkurrenten im Spiel sind, die einem dauernd selten gewürfelte Tiere wegschnappen. Dadurch gelingen öfters fehlerfreie Runden.

Tom Felber war ...
... der Vorsitzende der internationalen Kritiker-Jury «Spiel des Jahres» und veröffentlicht seit 1985 Spiele-Rezensionen in verschiedenen Medien. Hier stellt er für uns regelmässig neue Brett- und Kartenspiele vor.
Bild
bild: zvg
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