Deutsche Filmikone Ingrid van Bergen ist tot
Die deutsche Schauspielerin Ingrid van Bergen ist mit 94 Jahren gestorben. Das berichtet die Bild-Zeitung. Sie soll tot in ihrem Zuhause in Eyendorf (Niedersachsen) von ihrer besten Freundin Linda Schnitzler aufgefunden worden sein.
Das bestätigte eine Vertraute der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sind unendlich traurig», sagte die Freundin. Van Bergen sei in den frühen Morgenstunden eingeschlafen.
In den 1950er und 1960er Jahren gehörte die Schauspielerin mit der markanten rauchigen Stimme zu den bekanntesten deutschen Filmstars. In der Nachkriegssatire «Rosen für den Staatsanwalt» gelang ihr 1959 in der Rolle der Pensionsbesitzerin Lissy Flemming ihr wohl grösster Erfolg.
2009 wird sie «Dschungelkönigin»
Van Bergen machte Kabarett bei den Berliner «Stachelschweinen», drehte für Kino und Fernsehen. Sie stand auch unter anderem für Edgar-Wallace-Verfilmungen wie «Der Rächer» (1960) und «Das Geheimnis der gelben Narzissen» (1961) vor der Kamera. Bei «Stadt ohne Mitleid» drehte sie mit Kirk Douglas (1960).
Jüngeren Zuschauern war Ingrid van Bergen vor allem als beliebter Realitystar und Siegerin der RTL-Show «Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!» bekannt, 2009 wurde sie dort «Dschungelkönigin».
Mehrere Jahre wegen Totschlags im Gefängnis
1977 gab es einen grossen Skandal um van Bergen. Nachdem sie ihren Geliebten erschossen hatte, sass die Schauspielerin mehrere Jahre wegen Totschlags im Gefängnis. Nach ihrer Entlassung Anfang der 1980er Jahre gelang ihr erst nach und nach der Wiedereinstieg. Es folgten viele Gastauftritte vor allem in Krimis und TV-Serien. Immer wieder war sie auch in Talkshows zu sehen. Am Kammertheater Karlsruhe war sie 2011 als lebensfrohe Seniorin in der Tragikomödie «Harold und Maude» zu bewundern.
Die Schauspielerin lebte die letzten Jahre in der niedersächsischen Gemeinde Eyendorf südlich von Hamburg. (sda/dap/dab)
