Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rechnet nicht mit gravierenden Folgen seines holprigen Starts für seine Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD. «Es ist ein ehrlicher Tag gewesen», sagt der CDU-Chef im ARD-Interview. Am Ende habe es einen Vertrauensbeweis der Koalition gegeben. «Ich habe keinen Zweifel, dass wir in dieser Koalition vertrauensvoll zusammenarbeiten werden.»
Merz war am Dienstag erst im zweiten Wahlgang zum Bundeskanzler gewählt worden. Union und SPD wiesen jede Verdächtigung über Abweichler in den eigenen Reihen zurück.
Merz zeigte sich am Abend gelassen. Bei der Übergabe der Amtsgeschäfte im Kanzleramt lobte er seinem Vorgänger Olaf Scholz (SPD) für dessen Arbeit. «Sie haben Deutschland in dieser Zeit auf Kurs gehalten und am Ende die richtigen Entscheidungen getroffen», sagt Merz vor der Belegschaft des Kanzleramts. Scholz habe nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 «eine der wirklich grossen Regierungserklärungen» eines Bundeskanzlers gehalten. Mit dem Begriff «Zeitenwende» habe Scholz ein Wort geprägt, das in vielen Sprachen übernommen worden sei. Scholz habe auch in der Corona-Pandemie die richtigen Entscheidungen getroffen, so Merz.
Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.