International
Deutschland

Paar wegen Mordes an Ukrainerinnen in Deutschland – Grund war Baby

justizia gericht richter
Die Mutter, die Grossmutter und das Baby waren zum Tatzeitpunkt in einer Flüchtlingsunterkunft untergebrachtBild: pixabay

Paar wegen Mordes an Ukrainerinnen in Deutschland – Grund war Baby

10.02.2025, 14:4810.02.2025, 14:48
Mehr «International»

Ein Ehepaar ist in Deutschland wegen der Ermordung zweier Ukrainerinnen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden.

Das Landgericht Mannheim ging davon aus, dass die Eheleute das Baby eines der Opfer als das eigene ausgeben wollten – und stellte auch die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung der beiden Deutschen nach 15 Jahren nahezu ausgeschlossen.

Das Gericht verurteilte die Angeklagten auch wegen der Entziehung Minderjähriger. Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden. Alle Seiten, auch die Verteidigung, hatten in ihren Plädoyers lebenslange Haft gefordert.

Zum Auftakt des Verfahrens Anfang Januar hatten die beiden Angeklagten die Taten in Erklärungen gestanden, die von ihren Anwälten verlesen wurden. Darin äusserten beide auch Reue. Der Mann teilte demnach mit, die beiden Frauen mit einem Gummihammer erschlagen zu haben.

Motiv war Wunsch nach einer gemeinsamen Tochter

Die Frau und ihr Mann sollen laut Anklage die 27-Jährige und ihre 51-jährige Mutter getötet haben, um das damals fünf Wochen alte Baby der Jüngeren als das eigene auszugeben. Am 7. März 2024 entdeckte ein Spaziergänger die Leiche der 27-Jährigen am Rheinufer, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Am 13. März nahm die Polizei demnach das Paar fest, bei dem die Ermittler das Baby unversehrt fanden.

Das Motiv für die Tat war laut Staatsanwaltschaft, dass die mittlerweile 45-Jährige und ihr 43 Jahre alter Mann aus Sandhausen bei Heidelberg (Baden-Württemberg) seit längerem den unerfüllten Wunsch nach einer gemeinsamen Tochter gehegt hätten. Das Paar hat demnach insgesamt vier Kinder, darunter einen gemeinsamen Sohn.

Spätestens im März 2023 habe das Ehepaar sich damit befasst, ein neugeborenes Mädchen zu entführen und als eigenes Kind auszugeben. Die Frau habe dann vermutlich Ende 2023 Kontakt zu ukrainischen Geflüchteten gesucht und sei einer Telegram-Gruppe zu deren Unterstützung beigetreten, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Dadurch habe sie die 27-Jährige kennengelernt, die dort nach Hilfe beim Übersetzen für die bevorstehende Geburt ihrer Tochter gesucht habe. Die Mutter, die Grossmutter und das Baby waren zum Tatzeitpunkt in einer Flüchtlingsunterkunft untergebracht. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Madison Pierce
10.02.2025 16:07registriert September 2015
Ich bin schockiert, wie kaltblütig Menschen sein können, die bislang ein normales Leben gelebt haben.

Der Mord ist schon heftig, aber der Gedanke, glücklich zu werden mit einem Kind, dessen Mutter man getötet hat, unvorstellbar.
211
Melden
Zum Kommentar
4
Der wundersame Wandel der Melania Trump – brachte sie ihren Donald gar zur Ukraine-Wende?
Lange war sie verschwunden, jetzt zeigt sich Melania Trump wieder an der Seite ihres Mannes. Sie wirkt gelöster – und könnte sogar politischen Einfluss auf den Präsidenten haben.
Sie war fast unsichtbar: Seit dem Amtsantritt ihres Mannes verbrachte Melania Trump in den ersten 108 Tagen seiner zweiten Amtszeit weniger als 14 Tage im Weissen Haus. Zudem befeuern Videos von Melania und Donald Trump, in denen sie seine Hand wegschlägt oder ihn angewidert anschaut, Spekulationen über die wachsende Distanz zwischen dem Präsidentenpaar.
Zur Story