International
Digital

Zwei Jahre Knast für Teenager wegen «Cyber-Terror» gegen Ex-CIA-Chef

Zwei Jahre Knast für Teenager wegen «Cyber-Terror» gegen Ex-CIA-Chef

20.04.2018, 23:0021.04.2018, 09:28
Mehr «International»

Ein britischer Teenager, der unter anderem das E-Mail-Konto des damaligen CIA-Chefs John Brennan hackte, ist zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Der Londoner Strafgerichtshof Old Bailey sah es am Freitag als erwiesen an, dass der heute 18-jährige Gründer der Gruppe Crackas With Attitude im Alter von 15 und 16 Jahren für «politisch motivierten Cyber-Terrorismus» verantwortlich war.

Seine Haftstrafe muss er in einer Jugendstrafanstalt absitzen. Ausserdem wird sein Computermaterial beschlagnahmt.

FILE - This Jan. 19, 2018 file photo shows hacker Kane Gamble in London. A British teenager has been jailed for two years for compromising the email and phone accounts of senior U.S. government offici ...
Kane Gamble wurde verurteilt.Bild: AP/PA

Der Jugendliche hatte sich gegenüber den Telekom-Unternehmen Verizon und AOL als damaliger Direktor des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, John Brennan, ausgegeben. Er knackte Passwörter und gelangte an hochsensible Daten und vertrauliche Dokumente.

Durch das Hacken von Brennans E-Mail-Konto kam der junge Mann unter anderem an Informationen über Militär- und Geheimdienstoperationen im Iran und in Afghanistan. Weiteres Ziel seiner Hackerangriffe waren der damalige Minister für innere Sicherheit Jeh Johnson, zwei Berater des damaligen US-Präsidenten Barack Obama und eine FBI-Sonderagentin.

US-Justizministerium gehackt

Der Hacker drang zudem in das Netzwerk des US-Justizministeriums ein und hatte unter anderem Zugang zu Dokumenten über die Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon des BP-Konzerns im Golf von Mexiko im Jahr 2010. Einen Teil des Materials gab der Jugendliche an die Enthüllungsplattform Wikileaks weiter.

Der Staatsanwaltschaft zufolge verübte der Angeklagte die Straftaten nach eigenem Bekunden aus Empörung über den «Tod unschuldiger Zivilisten» durch die USA und aus Solidarität mit den Palästinensern. Es soll ihm gelungen sein, Daten aus dem Internet- und Telefonkonto des damaligen US-Geheimdienstkoordinators James Clapper zur propalästinensischen Bewegung Free Palestine Movement umzuleiten. (sda/afp)

Das Mekka der Hacker und Nerds

1 / 26
Das Mekka der Hacker und Nerds
Von Sonntag bis Mittwoch wird im Congress Center Hamburg gebastelt, gelernt, diskutiert und gefeiert. 12'000 Hacker erwartet der Chaos Computer Club zur Jahreskonferenz (32C3).
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Thanatos
21.04.2018 00:59registriert Dezember 2014
Wenn ich eine eigene Bude hätte, würde ich den nach seiner Haftstrafe sofort anstellen.
00
Melden
Zum Kommentar
1
In Brüssel treffen sich die rechten Kreml-Freunde
Zwischen europäischen Parteien entfalten sich prorussische Netzwerke. Mit dabei: die AfD. Sie will mit ihren bulgarischen Verbündeten näher an den Kreml rücken.

Seine Kritiker nennen den bulgarischen Politiker Kostadin Kostadinov beim Spottnamen «Kosta Kopeke», in Anspielung auf die kleinste russische Geldeinheit. Kostadinov ist Chef der rechtsextremen Partei Wasraschdane, zu Deutsch Wiedergeburt. Und die gilt als besonders kremltreu, selbst unter anderen europäischen Rechtsextremisten.

Zur Story